Yoga boomt immer noch, Baby. Räucherstäbchen, dröhnende OMs, heulende Klangschalen und filzige Schaffell-Matten sind eine der vielen Klischees von Yoga, die Newbies und eifrige Yoga Aspiranten vielleicht erst einmal verschrecken. Ob du als langjähriger Yoga Pro und Spirit Junkie es glauben magst, oder nicht: Viele Menschen genießen die dynamische Abfolge von Asana, die Kraftübungen mit eigenem Körpergewicht, das ausgedehnte Stretchen und den Slow-Down-Effekt, wollen aber mit der spirituellen Seite eigentlich gar nicht so viel in Berührung kommen.
Was das bedeutet? Zeit für neue Studiokonzepte! Ein weiteres pretty face in Sachen Yogastudios hat am Wochenende Einstand gefeiert: Das ReLevel Studio in Köln. Das ReLevel Konzept besteht aus klassischen Workouts, die so konzipiert sind, dass sie eine Balance aus kraftvolem Training und Entspannungsphasen kombinieren. ReMind, ReYoga, ReLates, ReFlow, ReLetic und BodyArt stehen auf dem Programm – Trainingsprogramme, die individuell entwickelt wurden um ein Ziel zu verfolgen: Balance your energy!
Zum Opening am Freitag Abend bzw. zur Yoga Class am Samstag waren niemand geringeres als NY Yoga Minx Tara Stiles, BodyArt Gründer Robert Steinbacher und Autor Stefan Grünewald zugegen und – zu meiner großen Freude – die entzückenden Bloginis von EatTrainLove, Wild&Fit, OhMyYogi und Robin von Asanayoga.de.
Ein weiteres Highlight: Mein Interview mit Tara und natürlich ihre Samstag Morning Class. Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen!
HMM: Wie hältst du dich fit, wenn du kein Yoga machst?
TS: Ich unterrichte täglich Klassen bei Strala Yoga und bleibe danach meist noch selbst für eine Yogaklasse. Dadurch hab ich natürlich einiges an Fitness in meinem Leben. Aber auch andere Sachen machen mir riesigen Spaß, Snowboarden zum Beispiel. Eigentlich finde ich alles toll, was an der frischen Luft ist und wobei ich meinen Körper bewegen kann. Aber generell ist es meist eben doch Yoga.
HMM: Was findest du das ReLevel Konzept?
TS: Ich finde es total toll, einen Raum zu schaffen in dem man sich wieder connecten kann – auf körperlicher wie geistiger Ebene. Wichtig ist vor allem, dass es nicht einen oberflächlichen Hintergrund hat. ReLevel hat eine sehr undogmatische Herangehensweise an die ganze Body-Mind-Spirit-Connection. Es nimmt Yoga ein bisschen die Ernsthaftigkeit, was ich selbst auch mit Strala Yoga erreichen möchte.
Mir gefällt der Ansatz, Yoga nicht zu seiner Religion zu machen, sondern als etwas anzusehen, das für Zentrierung, Bewegung und Entspannung sorgt. Sogar Deepak Chopra meinte irgendwann mal zu mir, dass Yoga keine Religion ist. Es gibt so viele Yoga Gurus, die dir erzählen wie du dein Leben zu leben hast und das ist auch nur eine weitere Schicht von Yoga. Der ursprüngliche Gedanke ist aber immer, dass es um die Verbindung mit dir selbst geht. Wenn du diesen Zustand dann auf einmal mit deinem Guru in Verbindung bringst, dann gibst du jegliche Power ab. Dein Guru hat nichts damit zu tun, es kommt alles aus dir heraus.
HMM: Glaubst du dass es eine Tendenz gibt, dass die eigene Spiritualität vom Ego übernommen wird und es auf einmal zu einer totalen Competition wird?
TS: Oh ja auf jeden Fall! “Look at me, look how spiritual I am” – das ist total anstrengend. Ich glaube aber dass viele Leute darüber total hinweg sind. Letztendlich wollen doch alle ein guter Mensch sein, glücklich und gesund sein, ein schönes Leben leben. Und das ist für mich Spiritualität. Und nicht ein ständiger Akt, ein “so tun”, als sein man spirituell.
HMM: Was empfiehlst du, wenn jemand mehr Yoga zu Hause üben möchte?
TS: Als allererstes: Rolle dir deine Matte aus und lege sie irgendwo in die Wohnung, wo du sie ständig siehst. Schau dir ein paar YouTube Videos an – es gibt ein paar kurze, entspannte Sequenzen von mir oder auch von vielen anderen Lehrern, die du super zu Hause üben kannst. Ein paar Tage später weißt du dann schon, welche Sequenz dir Spaß macht und kannst loslegen.
HMM: Jetzt mal was ganz anderes: Was hat sich deine Mama dabei gedacht, als sie dir den Namen Tara gegeben hat? Im Buddhismus gibt es z.B. ja die weiße und die grüne Tara, die weiblichen Buddhas, die für tiefes Mitgefühl und Liebe stehen. Hatte deine Mama das auf dem Schirm, als sie dich Tara genannt hat?
TS: Haha, nein hatte sie nicht! Sie mochte einfach den Namen, wie er sich anhört, dass er so kurz ist und ich ihn nicht buchstabieren muss. Es ist ein wenig wie mit STRALA (Anm. d. Red.: Der Name von Taras Studio in NY), was für mich eine Kombination aus Strength, Balance und Awareness war – ich dann aber später herausgefunden habe, welch tolle Bedeutung das Wort in anderen Sprachen hat: “To radiate light” – was genau das Ziel meiner Yogaklassen ist. Anderen ein inneres Strahlen zu bescheren.
HMM: Tausend Dank für das Interview, Tara!
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