Irgendwie graute mir immer vor dieser Wunderwaffe namens Nasenspülung von der alle so schwärmen. Von leichten Erkältungen bis zu chronischen Atemwegserkrankungen wurden bei meinen Freunden schon viele Wehwehchen dadurch verbessert oder sogar geheilt. Meine Yogalehrerin preist die Nasenspülung als eine der 6 Kriyas (Reinigungsübungen) sowieso als unverzichtbar für die Gesundheit und auch HNO-Ärzten raten dazu. Die Medizinische Hochschule Hannover hat die Wirkung bei 3 Wochen täglicher Anwendung nämlich bewiesen. Da meine Erkältung nun schon 4 Wochen anhält und nicht wirklich besser wird, beschließe ich den großen Robin-Hood-Selbstversuch.
Aber erstmal ein paar Facts:
Angewendet wird die Nasenspülung natürlich gerne bei Atemwegserkrankungen wie Erkältung und Nasennebenhöhlenentzündung aber auch bei Hals- und Mandelbeschwerden. Sie sollte aber eigentlich zur täglichen Reinigung wie Zähneputzen dazugehören. Erst dann kommen all die postitiven Effekte voll zur Geltung. Dazu gehören zum einen die Reinigung und damit verbesserte Funktion der Nasenschleimhaut, die uns zarte Menschlein gegen Infektionen, Eindringlinge jeglicher Art und Pollen (gut für Allergiker!) beschützen soll. Außerdem werden die Schleimhäute dadurch schön befeuchtet und die so wichtige Nasenatmung erleichtert. Wer schonmal mit verstopfter Nase versucht hat Yoga zu machen weiß wovon ich rede. Aus yogischer Sicht helfen Reinigungsübungen, sogenannte Kriyas, auch auf geistiger Ebenen und bei etlichen körperlichen Beschwerden.
Das Experiment
Ich kaufe mir in der Drogerie eine All-in-One-Packung Nasenspülkännchen mit passender Salzmischung dazu, 12 Euro, das geht doch schon mal. Dann zu Hause Salz in das Kännchen, lauwarmes Wasser drauf, Kopf schräg halten, Mund auf und Kännchen an das rechte Nasenloch halten. Aufregung! Angst! Werde ich husten, würgen, mich verschlucken und kollabieren? Ich warte. Nix passiert. Ist meine Nase in der Mitte zugewachsen? Mach ich alles falsch? Nein, nach einem kurzen Moment kommt tatsächlich Bewegung in die Geschichte und das Wasser tropft langsam durch das linke Nasenloch wieder hinaus (weil die Nasenscheidewand in der Mitte nicht durchgeht). Durch den Mund atmen! Ruhig bleiben! Es fühlt sich ein bißchen an, als würde das Wasser zwischendrin eine Runde durch meinen Kopf drehen. Wirklich angenehm kann man das nicht nennen, aber schlimm ist auf jeden Fall auch was anderes. Ich wechsel das Nasenloch und bin schon viel relaxter. Hinterher tropft das Näschen noch eine Weile und ich fühle mich großartig. Ich kann wieder atmen! Juhu! War natürlich alles nicht so wild wie gedacht. Ich glaube wer einmal die befreiende Wirkung so einer Nasenspülung erlebt hat, der fragt sich sowieso nur noch wieso er nicht schon viel früher damit angefangen hat… Nun noch ein paar Tipps für die Zubereitung:
- ganz einfach: fertiges Nasenspülsalz in der Apotheke oder Drogerie kaufen
- einfach: ½ Teelöffel Salz ( man kann theoretisch alles nehmen, von Tafelsalz -aber ohne Zusatzstoffe und Rieselhilfen- bis hin zu Meersalz von Demeter, je nach Laune) oder eine Messerspitze „Meine Base“ von Jentschura auf 250 ml Wasser
- aufwendiger: 220g Natron (Natriumhydrogencarbonat), 95g Kochsalz (Natriumchlorid), 4,7 g Kaliumsulfat in 250 ml Wasser auflösen
- Must-have: ein Nasenspülkännchen und warmes Wasser
Hasst du schon Erfahrungen mit Nasenspülungen gemacht? Teile sie gerne in den Kommentaren mit uns.