Die Kiefer wird eigentlich zur Wiederaufforstung verwendet, wenn aus welchen Gründen auch immer, eine Waldzerstörung vorgenommen wurde. Sie wird dann an Stelle der eigentlich vorhandenen Bäume gepflanzt. In Europa ist die Waldkiefer vorhanden. In den Tropen und den Subtropen wird die Kiefer in großen Mengen auf Holzplantagen angebaut.
Verschiedene Kiefernarten
Heute gibt es zwei Untergattungen der Kiefer. Insgesamt gibt es aber 113 verschiedene Kiefernarten, die teilweise ein natürliches Vorkommen haben. Die einzelnen Arten unterscheiden sich aufgrund ihrer Vorkommensregion und teilweise anhand ihrer Optik.
Aufgrund ihrer Region haben sich die einzelnen Kieferarten an die Umgebung angepasst. Kiefern in tropischen Regionen haben gelernt mit wenig Wasser auszukommen, während im mitteleuropäischen Raum die Kiefer eher mit viel Wasser.
Waldkiefer
Die Waldkiefer ist die häufigste Kiefernart in Deutschland. Sie wird aus forst- und holzwirtschaftlichen Gründen viel angebaut. Sie ist ein immergrüner Nadelbaum, der schnellwüchsig ist. Sie kann eine Höhe bis zu 48m bekommen und einen Stammdurchmesser von 1m erhalten.
Es gibt Kiefern, die bis zu 600 Jahre alt werden. Sie hat keine festgelegte Form. Sie wächst recht variabel. Sie kann eine breite schirmfömrige Krohne oder eine kegelförmige Krone bekommen. Locker aufgebaut ist bei allen Bäumen das Astwerk. Die Waldkiefer ist recht anspruchslos und kann auf beinahe jedem Boden wachsen. Das Wurzelsystem dringt tief in den Boden ein und sucht tiefe Wasserschichten. Aufgrund des schnellen Wachstums und der einfachen Haltung ist die Kiefer auch bei vielen Gartenbesitzern sehr beliebt.
Wo Kiefernsamen kaufen?
Damit Sie eine Kiefer pflanzen können, brauchen Sie die entsprechenden Samen. Heute können die Samen in zahlreichen Internetshops erstanden werden. Aber die einfachste Art und Weise ist das Aufsuchen einer Baumschule. Die Baumschule hat meist einen großen Bestand von Kiefernsamen. Sie ziehen die Kiefern an und sobald die eine ansprechende Größe aufweisen, werden sie in die gewünschten Regionen umgesiedelt. Sie können auch kleine Kiefernbäume kaufen und diese in Ihren Garten einpflanzen.
Kiefernsamen richtig sammeln
Die Zapfen der Kiefer sind drei bis sechs Zentimeter groß und haben eine Eiform. In den Zapfen befinden sich die Samen. Sie werden aber erst nach zwei Jahren entlassen. Dazu muss der Baum zwei Jahre geblüht haben.
Die Samen können im Spätwinter oder im Frühjahr gesammelt werden. Sobald die Luft ein wenig trocken ist, wird sich der Zapfen ein bisschen öffnen und die ersten Samen können herausfallen. Sobald die Luftfeuchtigkeit wieder ansteigt, wird sich der Zapfen verschließen und die Samen werden geschützt. Die Luftfeuchtigkeit nimmt meist in den Abendstunden zu und bleibt über die Nacht.
Auch bei Regen wird der Zapfen sich schließen. Der Vorgang der Samengewinnung kann sich über mehrere Wochen hinziehen, denn es fallen bei einer Öffnung nicht alle Samen heraus. Es fällt immer nur ein Samen heraus. Achten Sie darauf, dass die Samen direkt eingesammlt werden, wenn Sie Kiefern pflanzen wollen. Während der langen Zeit der Samenfreigabe kommen Wetterbedingungen, die dafür sorgen, dass die Samen durch den Wind verbreitet werden.
Der Samen der Kiefer
Der Samen der Kiefer ist etwa 2 bis 5cm lang und besitzt kleine Flügelchen. Die Flügelchen sind etwa 2cm groß und sorgen dafür, dass der Samen bis zu 2km fliegen kann. Samen können erst im zweiten Jahr gewonnen werden. Zudem reifen die Zapfen erst am dem zweiten Jahr, denn im ersten Jahr findet die Befruchtung statt. Ein Kiefernzapfen besitzt mehrere Samen. Eine Kiefer besitzt etwa 1.600 Zapfen in einem Jahr.
Kiefernsamen aussäen und setzen
Nachdem Sie ausreichend Samen gewonnen haben, können Sie mit der Aussaat beginnen. Bedenken Sie, dass die Kiefer viel Platz für ihre Wurzeln benötigt und somit sollten die Samen nicht in engen Abständen gesetzt werden. Folgen Sie den einzelnen Schritten:
- Suchen Sie den Standort der künftigen Kiefer aus.
- Nehmen Sie einen Spaten und graben Sie ein kleines Loch.
- Setzen Sie ein paar Kiefernsamen ein.
- Bedenken Sie die Samen mit Erde.
- Gießen Sie die Erde ein wenig an.
- Warten Sie auf die ersten Anzeichen des Wachsens.
Kiefernsamen zum Keimen bringen
Da die Früchte sich bei trockener und warmer Luft am besten öffnen, gilt es Feuchtigkeit nach Möglichkeit zu vermeiden. Im späten August lassen sich die Früchte am besten finden. Hilfreich ist es zu testen, ob die Samen überhaupt zum Keimen geeignet sind.
- Ein großes Glas, gefüllt mit lauwarmem Wasser bietet sich hierzu an.
- Eifdach die Samen hineinlegen und beobachten.
- Die Samen, die zu Boden sinken, sind am besten geeignet.
- Mittels Stratifizierung ist es möglich den Keimvorgang voranzutreiben.
- Jede Kiefernart weist über eine andere Stratifizierungsdauer auf.
- Ein befeuchtetes Tuch, in welches die Samen hineingeschlagen werden, beschleunigt den Keimvorgang.
- Das Tuch anschließend in einen Plastikbeutel geben und bei 5 Grad Celcius im Kühlschrank aufbewahren.
Die Sauerstoffversorgung sollte dabei jedoch nicht unterbrochen werden, weshalb ein kleiner Spalt zu empfehlen ist. Wenn der Samen aufreißt und die Wurzel sichtbar wird, ist der Vorgang geglückt.
Krankheiten und Schädlinge bei Kiefern
Durch die hohe Verbreitung der Kiefer ist sie auch vor den üblichen Schädlingen nicht geschützt. Von der Nadel bis zum Holz kann die Kiefer von Schädlingen befallen werden. Eine der bekanntesten Krankheiten bei der Kiefer ist der Nadelfraß. Der Nadelfraß wird durch Raupen und Schmetterlinge verursacht. Im schlimmsten Fall kann Nadelfraß sogar bis zum Absterben des Baums führen. Außerdem gibt es noch:
- Pilzbefall
- Wurzel- und Holzfäule (dafür sind verschiedene Pilzarten zuständig)
- Kienzopf (Absterben des Wipfels)
- Kiefernmistel (kann Äste schädigen und zum Absterben des Baums führen)
Nutzen Sie Hilfsmittel ohne chemische Inhaltsstoffe oder die üblichen Produkte, um Schädlingen in hohem Maß den Kampf anzusagen. Dann kann Ihre Kiefer in aller Ruhe wachsen und gedeihen.