Garcinia Cambogia

yippy
von yippy
6 min
21.10.2022 00:00:00

Garcinia Cambogia

Wie so oft wird auch die Garcinia Cambogia häufig von Kennern als natürliches Nahrungsergänzungsmittel bei Diäten und zum schnellen Abnehmen empfohlen. Doch was steckt wirklich hinter der geheimnisvollen Frucht und was macht sie so besonders? Fest steht, im Abnehmmarkt gibt es unzählige Mittel, die augenscheinlich zum Detoxen oder Abnehmen geeignet sein sollen. Nichtsdestotrotz gibt es gerade hier keine Wundermittel zum radikalen Gewichtsverlust ohne eigene Veränderung der Lebensumstände, weshalb durchaus ein wenig Skepsis gefragt ist. Wenn man wirklich von derartigen Mittelchen profitieren möchte, so sollte man sich nach den enthaltenen Inhaltsstoffen und Nährstoffen erkundigen, die unter Umständen tatsächlich unterstützend auf die körperliche Funktion einwirken können. Wie zum Beispiel Magnesium oder Proteine. Verkauft wird die Garcinia Cambogia häufig in Kapsel- oder Pulverform und wird mit unterschiedlichen positiven Eigenschaften angepriesen. Dieser Artikel soll aus objektiver Sicht Hintergrundinformationen liefern – mit Berücksichtigung aktueller, wissenschaftlicher Erkenntnisse, Studien und Kritiken.

Garcinia Cambogia: Herkunft und Geschichte

Bei der Garcinia handelt es sich zunächst einmal um eine Pflanzengattung, die der Familie der Clusiaceae angehört. Sie ist in den Tropen beheimatet, wo es hunderte verschiedener Arten gibt. Auch die Mangostane gehört selbiger Gattung an und wird deshalb als "Garcinia mangostana" bezeichnet. Weitere, gängige Bezeichnungen sind Mangostan (der Baum wird auch Mangostinbaum genannt). Die apfelgroßen Früchte der Garcinia jedoch sind Hauptgrund für den Anbau der Pflanze. Manche Arten werden zudem für Gummiharz genutzt und auch zur indischen Kokumbutter zum Beispiel verarbeitet. Viele Arten werden durch die Habitatzerstörung bedroht. Die Garcinia cadelliana etwa – aus dem Süden der Andamamen Inseln ist fast oder sogar völlig ausgestorben. Die Früchte sind eine Nahrungsmittelquelle für viele Tiere, wie die Erzherzog-Schmetterlinge (Lexias) des tropisch östlichen Asiens, die den Saft von überreifem Mangostan lieben. Die Frucht der meisten  Garcinia Arten wird vor allem heimisch gegessen. Während die Früchte einer Art in einem Gebiet hoch geschätzt und bekannt sind, sind sie einige hundert Kilometer entfernt wieder unbekannt. Die am besten bekannte Art ist die der Garcinia mangostana, die mittlerweile überall in Südostasien und anderen tropischen Ländern kultiviert wird – seit etwa Ende des 20. Jahrhunderts. Wohl eher weniger bekannt, aber dennoch von internationaler Bedeutung, ist die Gonystylus forbesii mit kleinen runden roten Früchten. Sie hat einen etwas sauren Geschmack und weiches Fruchtfleisch. Insgesamt sind etwa 250 bis 400 verschiedene Arten weltweit bekannt. Jede genießt für sich je nach Region mehr oder weniger Beachtung. Extrakte der Garcinia bestimmter Arten - normalerweise der Garcinia gummi-gutta und auch der Lila Mangosteen - werden häufig in Appetitzüglern wie Hydroxycut, Leptoprin oder XanGo eingesetzt. Dennoch ist ihre Wirksamkeit nach offiziellem wissenschaftlichen Stand hierzulande unbewiesen. Dokumentiert sind vereinzelt Fälle von einer Störung des Säuren-Basen-Haushalts als Nebenwirkung bei einer zeitlich dauerhaften Einnahme. Trotzdem wird sie in vielen Kulturen auch heute noch zu verschiedenen Zwecken eingesetzt und geschätzt.

Heimat

Die Garcinia Gattung ist im südlichen und tropischen Afrika beheimatet. Aufgestellt wurde die Gattung im Jahre 1753 durch Carl von Linné und findet sich des weiteren in Madagaskar, im tropischen Asien und auch in Australien oder im Polynesien wieder. Schon vor vielen Jahren wurde die Frucht und Pflanze in Indien als Heilmittel eingesetzt. Vor allem nutzt man sie aber  in den Ursprungsländern als gewöhnliches Lebensmittel, indem süßliche Speisen hergestellt werden. Anwendung findet die Nutzpflanze auch in der asiatischen Küche und wird vielfach als Gewürz eingesetzt und verkauft. Zum Beispiel, um Currys oder Getränke zu verfeinern. Hierzulande ist sie vor allem in Kapselform verbreitet und erhältlich.

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Besonders präsent in der Nutzpflanze ist die als " Hydroxy-citronensäure " bezeichnete Fruchtsäure. In Kurzform wird sie auch " HCA " genannt und kommt fast nur in der Garcinia in erhöhter Konzentration vor. Ihr werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben.  In der traditionellen indischen Medizin genießt sie ähnlich wie die Noni einen guten Ruf. Hierzulande gibt es bisher keine wissenschaftlich anerkannten und positiven Wirkungen auf die Gesundheit, weshalb sie auch nur als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben wird und vertrieben werden darf. Das HCA Enzym wird häufig als Kohlenhydrat-Blocker angepriesen – doch was steckt wirklich dahinter? Nahrungsergänzungsmittel auf Basis der Frucht werden auch direkt als "HCA Fatburner" verkauft und vermarktet. Wer sich einmal mit dem Thema auseinandersetzt kommt kaum an dem Produkt vorbei. Viele positive und negative Erfahrungen kursieren derweil durch's Internet. Auch Garcinol soll in den Kapseln vorhanden sein. Studien untersuchten mögliche antioxidative Eigenschaften von Garcinol und Forscher setzten es zudem in der Anti-Krebsforschung ein, um herauszufinden inwiefern es hier nützlich sein könnte. Mehr dazu kann hier nachgelesen werden: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2743703/ .

Einnahme und Dosierung

Zunächst einmal wird von einer erhöhten Dosis Einnahme abgeraten. Verschiedene Hersteller verarbeiten in ihren Kapseln zudem unterschiedlich hohe Mengen an HCA im Garcinia Cambogia Extrakt, weshalb es angeraten ist sich an die Herstellerhinweise zu halten. Recherchen zufolge wird als gängige Dosis 750mg bis 1000 mg pro Tag 30 Minuten nach einer Hauptmahlzeit empfohlen. Es hat sich herausgestellt, dass das Ergänzungsmittel ungiftig und vom Menschen verträglich ist. Das Garcinia Cambogia Extrakt ist demnach zwar nicht als gefährlich einzustufen, dennoch zweifeln viele Stimmen an dessen Wirksamkeit. Ähnlich sieht es auch bei den Raspberry Ketonen aus. Im Allgemeinen muss man stets vorsichtig bei Tests sein, die ein Diätenwunder versprechen. Wie bei den meisten Diät-Produkten handelt es sich eben um eine Ergänzung, weshalb auch die äußeren Umstände stimmen sollten.

Mögliche Wirkungen der Garcinia Cambogia?

Zahlreiche Studien haben sich mit den Inhaltsstoffen der Garcinia in der Diät, aber auch in der Heillehre beschäftigt. Kann man mit den Kapseln wirklich Fett verbrennen? Fest steht vor allem mit diesem Ziel wird das Nahrungsergänzungsmittel vielfach gekauft und auch im Sportbereich eingesetzt. Die fast schon spektakulär aussehende Frucht findet zudem Anwendung in der Krebsforschung, wobei es hier noch keine positiven Ergebnisse gab – zumal es sich meist um Tierversuche an Ratten handelt. Wie so oft gibt es hier positive Ergebnisse und welche, die keine besondere Auswirkung zeigten . Demnach ist das Extrakt heiß diskutiert und wird oft kritisiert. Es gibt zudem bisher keine klinischen Belege, die die Wirksamkeit bescheinigen . Dennoch wird sie in vielen Kulturen seit Jahrhunderten eingesetzt und auch Heilpraktiker setzen teils auf die Anwendung in verschiedensten Bereichen. Wer herausfinden möchte, ob die Kapseln einem helfen, der kann dies nur durch einen Selbstversuch tun – fest steht nämlich schaden können sie (zumindest bei normaler Dosis) nicht. Von einer Ü Als positiv werden immer wieder die enthaltenen Antioxidantien benannt . Im folgenden möchten wir einige Studien mit Quellenverweisen beschreiben und diese begutachten. Als bestätigte Aussage gelten die Studien trotz vereinzelt positiver Ergebnisse nicht.

Hilft die Garcinia Cambogia beim Abnehmen und Diät?

Hierzu gibt es zum Beispiel eine Studie aus dem Jahre 2010, die wir unten verlinkt haben. Bekannt ist der Ansatz, dass der menschliche Körper bei einer Diät Protein verbraucht – also bei negativer Kalorienbilanz. Positiv wäre es aber, wenn mehr Fett als Protein verbrannt werden würde. Angeblich soll durch Studien erkannt worden sein, dass durch das in der Garcinia enthaltene HCA die Fettverbrennung stimuliert und der Proteinverbrauch geschützt worden sein soll. Effekte wurden durch Daten von zufälligen klinischen Studien "RCTs" ausgewertet. Ein Zitat aus einer Auswertung der Studie siehe unten:
"Die Ergebnisse von RCTs zeigen, dass Garcinia Extrakte / HCA Gewichtverlust kurzfristig erzeugen können. Allerdings ist die Größe dieser Wirkung gering, nicht allzu signifikant und seine klinische Relevanz erscheint fragwürdig. Zukünftige Prüfungen sollten strenger sein, länger dauern und besser dokumentiert werden."
Es gab laut Zusammenfassung aus einer Studie demnach zwar positive Ergebnisse, diese aber eher geringfügig und bisher immer noch nicht erwiesen. Hier gab es methodische Schwächen in der Durchführung der Studien. An anderen Stellen wird davon berichtet, dass  ein gewisser Jo-Jo-Effekt mit erneuter Gewichtszunahme nach einer Diät durch HCA laut diverser Studien gesenkt werden kann. Erklärt wird dies augenscheinlich damit, dass ein Proteinerhalt darauf zurückzuführen ist, dass HCA die Fettsynthese aus Aminosäuren in der Leber hemmen soll. Demnach sollen die Aminosäuren vollständig dem Aufbau von Körperprotein bereit stehen. Viele Hersteller beschreiben dies zudem vereinfacht so, dass mittels Garcinia Cambogia-Kapseln Kohlenhydrate sozusagen entschärft werden sollen. Wissenschaftliche Beweise zu diesen Erklärungen und einer Wirksamkeit im Rahmen einer Diät zur Gewichtsabnahme haben wir jedoch keine entdeckt. Aus dem Jahre1998 gab es eine Studie der University of Columbia, die eine solche Wirksamkeit widerlegt haben soll . Die Studie ist unten ebenfalls verlinkt. Insgesamt wurden 1998, 135 Probanden zufällig entweder Hydroxycitronensäure oder ein Placebo verabreicht. Insgesamt bei einer 12 wöchigen Behandlung. Patienten in beiden Gruppen verloren eine signifikante Menge an Gewicht während der 12-wöchigen Behandlungsperiode. Jedoch waren die Unterschiede zwischen den Gruppengewichtsverlusten nicht statistisch signifikant (Mittelwert 3.2/3.3 kg gegenüber 4.1/3,9 kg). Es gab keine signifikanten Unterschiede im geschätzten Prozentsatz des Verlusts an Körperfettmasse zwischen den Behandlungsgruppen und der Anteil des subjektiven Gewichtsverlusts als Fett wurde nicht von der Behandlungsgruppe beeinflusst.

Erfahrungen von Nutzern mit den Garcinia Cambogia Kapseln

Erfahrungen von Nutzern sind dementsprechend sehr zwiegespalten. Einige Stimmen sprechen von positiven Garcinia Cambogia Erfahrungen bereits innerhalb weniger Wochen. Sie wurden von den meisten gut vertragen, manche hatten Recherchen zufolge jedoch nur einen kleinen Gewichtsverlust. Hier sprechen viele von einem spürbaren Effekt im Hinblick auf die Appetitzügelung und weniger Heißhunger. Oftmals werden zwei Kapseln pro Tag vom Hersteller empfohlen. Einige sprechen auch von vermehrtem Durstgefühl. Kritische Meinungen wiederum bemerken keine signifikanten Diät-Erfolge.

Nebenwirkungen der Frucht

Magazine wie "Healthline" beschreiben leichte mögliche Nebenwirkungen der Garcinia Cambogia-Kapseln wie Schwindel und leichte Übelkeit. Auch Durchfall und Magenprobleme werden beschrieben. Bei Einnahme von Medikamenten sollte man sich bezüglich Wechselwirkungen von einem Arzt beraten lassen und sich stets an die Einnahmehinweise halten.

Was beim Kauf des Extrakts beachten?

Das Wichtigste ist sicher auch, wenn man die Kapseln als Nahrungsergänzung in seinem Alltag einbaut die Ernährung umzustellen. Sonst helfen auch die besten Ergänzungs-Mittelchen nichts. Da es hier geteilte Meinungen und keine bestätigten Forschungsergebnisse gibt, bleibt es nur eine mögliche subjektive Wirksamkeit mit keiner allzu hohen Erwartungshaltung selbst anzutesten. Kritisch sollte man dem allemale gegenüber stehen. Wer es ausprobieren möchte, der sollte aber auf alle Fälle auf ein Produkt mit einem hohen HCA-Anteil zurückgreifen. Die Qualitätsunterschiede sind teils stark. Der Anteil von mindestens 50% sollte auf dem Etikett des Produkts ausgewiesen sein und auch sollten die Kapseln keine unnötigen Füllstoffe enthalten.

Studien zu Garcinia Cambogia

Positive Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3010674/ Negative Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9820262