Vitamin K Mangel
Ein Vitamin-K Mangel stellt eine vergleichsweise seltene Erscheinung dar. Als Auslöser gelten überwiegend Medikamente und Krankheiten . Infolge des Mangels neigt der Körper zu Blutungen; außerdem zeigt sich eine verlangsamte Blutgerinnung.
Experten beziffern den Tagesbedarf eines Erwachsenen auf mindestens 65 Mikrogramm bei Frauen und 80 Mikrogramm bei Männern. Steht dem Körper zu wenig Vitamin K zur Verfügung, sprechen die Mediziner von einem Mangel. Zahlreiche Lebensmittel enthalten das fettlösliche Vitamin K. Darüber hinaus besitzt die Darmflora die Fähigkeit, das Vitamin selbst zu bilden. Aufgrund der besagten beiden Tatsachen kommt es selten zu einem Vitamin-K Mangel. Diagnostizieren die Ärzte dennoch eine Unterversorgung mit Vitamin K, liegt die Mangelerscheinung gewöhnlich nicht in einer falschen Ernährung begründet.
Informationen zu den Ursachen und Auslöser des Mangels
Häufig lösen Krankheiten oder eingenommene Medikamente einen niedrigen Vitamin-K-Spiegel aus. Zum Kreis der verstärkt gefährdeten Personen gehören:
- Personen mit Leber-Erkrankungen,
- Patienten mit Erkrankungen am Verdauungstrakt,
- Personen mit lang anhaltender Antibiotika-Behandlung,
- Patienten mit erhöhtem Thrombose-Risiko,
- Krebs-Patienten.
Die Erkrankungen des Verdauungstraktes stören die Aufnahme des in den Lebensmitteln enthaltenen Vitamin K. In der Folge erhält der Körper theoretisch ausreichende Mengen des Vitamins. Allerdings verwertet der Darm davon zu wenig, um den täglichen Bedarf zu decken. Hinsichtlich der Leber-Erkrankungen besitzt der Körper ebenfalls ausreichend Vitamin K. Jedoch schädigen die Krankheiten das Gewebe der Leber. Infolgedessen stellt sie nicht mehr ausreichend für die Blutgerinnung benötigte Substanzen her. Vitamin K aktiviert die Substanzen, um sie in eine gerinnungswirksame Form zu überführen. Da diese fehlen, führt das Vitamin seine Aufgaben nicht wie vorgesehen aus. Demnach liegt bei dieser Ausprägung des Vitamin-K-Mangels eine beeinträchtigte Funktionsweise vor.
Im Fall der langfristigen Behandlung mit Antibiotika bedingt der Wirkstoff den Vitamin-K-Mangel. Er beschädigt Bakterien, die bei einem gesunden Menschen im Darm leben. Die Bakterien wiederum verantworten die Produktion von Vitamin K in der Darmflora. Außerdem reduzieren einige Antibiotika-Medikamente die Funktionsweise von Vitamin K im Körper. Personen mit erhöhtem Risiko einer Thrombose erhalten cumarinhaltige Medikamente. Cumarine gelten als Gegenspieler von Vitamin K; der zugehörige Fachbegriff lautet Antagonisten. Sie hemmen die durch Vitamin K ausgelöste Aktivierung der Gerinnungs-Faktoren. Ein Vitamin-K-Mangel erfordert daher eine verstärkte Einnahme des Vitamins, um die Auswirkungen der Antagonisten zu reduzieren.
Diverse Studien bestätigen eine positive Wirkung von Vitamin K auf Krebserkrankungen. Daher gehen die Mediziner von einem erhöhten Bedarf des Stoffes bei Krebspatienten aus. Um diesen zu decken, und zur von den Wissenschaftlern empfohlenen Prävention, bieten sich Nahrungsergänzungs-Mittel an.
Neugeborene neigen zu Vitamin-K-Mangel
Neben den Personen, die an einem Vitamin-K-Mangel als Folge diverser Erkrankungen leiden und denen, deren Defizit durch Medikamente entstand, existiert eine dritte Gruppe verstärkt gefährdeter Personen: die Neugeborenen. Während der Schwangerschaft und später über die Muttermilch erhalten die heranwachsenden Babys wenig Vitamin K. Zusätzlich besitzen die Neugeborenen eine noch nicht voll ausgebildete Darmflora, was ihre eigene Vitamin-K-Produktion einschränkt.
Um dem Vitamin-K-Mangel bei den Babys vorzubeugen, verabreichen ihnen die Ärzte nach ihrer Geburt das Vitamin oral oder in Form einer Injektion. In Deutschland stellt die orale Versorgung mit Vitamin K die gängige Form dar. Die Neugeborenen erhalten den Stoff mittels Tropfen bei den ersten drei Vorsorge-Untersuchungen.
Vitamin-K-Mangel: Symptome und Therapie
Vitamin K besitzt im Körper wichtige Aufgaben und Funktionen. Dementsprechend wirkt sich ein Mangel gravierend auf das gesundheitliche Wohlbefinden des Patienten aus. Aufgrund der aktivierenden Wirkung des Vitamins bei der Blutgerinnung neigen die Personen bei einem Vitamin-K-Mangel zu Blutungen.
Diese entstehen ohne äußere Gewalteinwirkung. Sie zeigen sich beispielsweise an den Geweben oder Organen. Daher gelten große blaue Flecken als Symptome. Ein weiteres Indiz stellt durch Blutungen im Magen-Darm-Trakt bedingter schwarzer Stuhlgang dar. Außerdem bluten äußere Verletzungen länger als bei gesunden Personen. Zeigen sich auf einen Vitamin-K-Mangel hinweisende Symptome, sucht der Arzt dessen Ursache. Hierbei richtet er den Fokus auf die Ernährungs-Gewohnheiten des Patienten und auf mögliche Erkrankungen sowie zugehörige Medikamente. Die Diagnose bestätigt eine Untersuchung des Bluts, bei welcher das Labor die Zeit bis zur Gerinnung misst.
Die anschließende Therapie widmet sich der festgestellten Ursache für den Vitamin-K-Mangel. Lösen eine falsche Ernährung die Mangel-Erscheinungen aus, besteht Bedarf an einer Nahrungsumstellung. Sofern Antibiotika-Präparate den Grund darstellen, erhält der Patient Vitaminpräparate, um dem Körper mit ausreichend Vitamin K zu versorgen. Treten starke Blutungen auf, verabreichen die Ärzte den Betroffenen Substanzen über die Vene, welche die Blutgerinnung aktivieren.
Zusammengefasst lösen Erkrankungen im Darm, diverse Medikamente und – in seltenen Fällen – eine falsche Ernährung den Vitamin-K-Mangel aus. Der Mangel wirkt sich negativ auf die Blutgerinnung aus, weswegen die Patienten zu Blutungen neigen. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache.