Doch die geliebten Pistazienbäume stehen auf der sogenannten „roten Liste“. Es steht immer schlechter um ihre Existenz, was sich in den Preisen im Supermarkt bemerkbar macht.
Doch wer einen grünen Daumen hat, mediterrane Bäume liebt, und sich erhofft, Pistazien auch einmal selber ernten zu können, der muss einen Pistazienbaum kaufen. Es ist sehr wichtig genau auf seine Bedürfnisse einzugehen, aber mit der richtigen Pflege und Leidenschaft wird der sensible Baum bald schon Früchte tragen.
Pistazienbaum: Infos rund um den Kauf
Der Baum einer Pistazie ist mediterraner Herkunft und trägt biologisch den Namen „Pistacia vera“, was übersetzt „echte Pistazie“ bedeutet. Seinen Ursprung findet der Pistazienbaum in trockenen Gebieten nördlich des Äquators: Vor allem in der Türkei, dem Iran und der USA, aber auch Teilen von Griechenland und Italien. Er wird bis zu 12 Meter hoch und bis zu 300 Jahre alt.
Ein wichtiger Fakt ist, dass der Pistazienbaum zweihäusig getrennt geschlechtlich ist. Somit benötigt man mindestens je eine männliche und eine weibliche Pflanze, damit man Früchte ernten kann. Im Netz findet man viele Seiten zur Pflege oder auch Infos wenn man einen Pistazienbaum kaufen möchte.
Pistazien Bonsai
Pistazien sind schnittverträglich und verzweigen sich gut. Sie lassen sich ebenfalls gut drahten, was häufig notwendig ist, da die Zweige sonst sehr gerade Wachsen. Diese Aspekte bestätigen, dass Pistazienbäume als Bonsai geeignet sind.
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Pflege eines Pistazienbaumes
- Standort
Die Pistazie stammt aus trocken-heißen Klimaten mit mildem Winter. Im Sommer fühlt sie sich also umso wohler bei trockener und heißer Witterung. Hier ist ein südlicher, sonniger Standort ideal, der möglichst auch vor Regen und Wind geschützt ist.
- Überwinterung
Werden frostige Winter erwartet, empfiehlt es sich den Baum im Kübel einzupflanzen und in einem hellen, frostgeschütztem Raum zu lagern. Wintergärten und Gewächshäuser sind am besten geeignet.
- Gießen und Düngen
Gegossen werden muss die Pflanze selten; erst wenn sie sichtbar trocken ist. Wenn sie ausgepflanzt ist, bleibt der Wasser und Nährstoffgehalt gering. Sie sollte aber regelmäßig gedüngt werden; in der Vegetationszeit etwa alle zwei Wochen.
- Schneiden
Da die Pistazie eher langsam wächst, ist schneiden eher selten notwendig. Wenn doch, empfiehlt es sich im Herbst nach der Ernte oder im Frühjahr nach der Überwinterungszeit.
- Weitere Bedingungen
Die Erde sollte sehr gut luft- und wasserdurchlässig sein. Beispielsweise kann man gute Kübelpflanzenerde mit Drainagematerial wie z.B. Kies mischen.
Die Ernte
Die Vegetationsperiode dauert von April oder Mai bis August, wobei er im Spätsommer seine Früchte trägt. Die Ernte findet dann im September statt. Wie bereits erwähnt ist es notwendig, eine Pflanze beiden Geschlechts zu besitzen und auch nebeneinander zu pflanzen, damit man Ernte ausbeuten kann.
Die Bestäubung der Blüten geschieht mithilfe des Windes oder gegebenenfalls zusätzlich per Pinsel. Es ist normal, dass der Baum erst ab dem 5. Lebensjahr Blüten trägt. Ist die Bestäubung geglückt, kann man nach einer Reifezeit von ca. 16 Wochen leckere Früchte ernten.
- Die Schale der Frucht ist zunächst grün und verfärbt sich rötlich, wenn sie reif ist.
- Sie trocknet ein und es entstehen Risse.
- Springt die äußere Schale leicht auf, kommt die Pistazie zum Vorschein.
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Pistazien beschützen – Existenzkrise
Es gibt verschiedene Gründe, warum die Pistazienpopulation immer weiter schrumpft. In Aspekten wie Gießen oder schneiden bedarf die Pistazie zwar eher wenig Pflege, jedoch ist sie in anderen Aspekten sehr empfindlich. Klima, Erde, Standort und vieles mehr muss ideal sein, damit sie eine ertragsreiche Saison liefert.
Allgemein ist die Güte der Ernte jährlich ungewiss, da sich Mastjahre und ertragsarme Jahre abwechseln. Hinzu kommt, dass die Frucht direkt verarbeitet werden muss und auch bei der Lagerung empfindlich ist. Die wichtigsten Exportstaaten sind USA, Iran und Türkei.
In der USA wird mit dem Klimawandel gekämpft, welcher verursacht, dass die Winter zu mild sind und zu trocken. Im Iran gibt es große Probleme beim Export der Pistazie und die Türkei befindet sich in einer wirtschaftlichen Krise: Alles in Allem sehr schlechte Voraussetzungen für den europäischen Lieblingssnack. Hinzu kommen extensive Fruchternten & Weideviehhaltung.
Dies sind alles Gründe, warum die Pistazie vom offiziellen Aussterben bedroht ist und auf der roten Liste der IUCN steht. Es gilt, die Pistazie zu schützen.
Liebhaber können nun versuchen ihre eigenen Bäume zu züchten und den Baum aus den Samen selber zu ziehen. Man sollte sich, aufgrund der Knappheit nicht wundern, viel Geld ausgeben zu müssen, wenn man einen Pistazienbaum kaufen möchte.
Pistazien selber ziehen
- Qualität und Frische des Saatgutes sind von großer Bedeutung.
- Zeitpunkt des Beginns ist im Januar/Februar ideal. Dann sind die Samen keimfreudig, wenn der Frühling anbricht. Vor dem Aussäen, Samen 48 bis 72 Stunden Wasser (etwa Zimmertemperatur) einweichen.
- Anzuchterde sollte gute Qualität haben; Mischung mit grobem Sand und Kokohum für gute Luftzufuhr der Wurzeln.
- Erde im Backofen für 30 min bei 150C° zur Sterilisierung backen, danach die Samen so hinzufügen, dass sie zur Hälfte sichtbar sind.
- Der Standort sollte nicht sonnig, aber dennoch hell und warm bei einer Temperatur zwischen 18 und 22 C° sein. Regelmäßig und von unten gießen.
- Nach ca. 10 bis 14 Wochen kann die Pikierphase beginnen. Zu beachten ist, dass die Töpfe die richtige Größe und die richtige Menge an Pikiererde haben. Die Keimlinge vorsichtig, ohne die Wurzeln zu knicken, in ein Pflanzenloch setzen. Am wohlsten fühlen sich die Keimlinge an einem halbschattigen, hellen Ort mit ausreichend Gießen zwischen 15 und 18C°.
- Ist das Gefäß völlig durchwurzelt, ist die Pikierphase vollendet und die Pflanze kann umgetopft werden.
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Pistazienbaum kaufen oder selbst züchten?
Samen zum selber züchten findet man im Fachhandel oder im Internet für beispielsweise 15€ für 5 Samen. Samen aus dem Supermarkt eignen sich nicht zum Züchten.
Ganze Bäume sind ebenfalls erhältlich für etwa 100 Euro. Nicht zu vergessen ist, dass beide Geschlechter benötigt werden, um Früchte ernten zu können. Einen Pistazienbaum zu kaufen ist bei Hochrechnung also eine preisgünstige Alternative.