Ohrenkneifer im Haus

yippy
von yippy
4 min
20.01.2024 00:00:00

Merkmale des Ohrenzwickers

Der Ohrenkneifer, Ohrenzwicker oder Gemeine Ohrwurm „Forficula auricularia“ wird zwischen 12 und 20 mm lang. Er weist eine braune Färbung auf. Die Zangen am Hinterleib sind charakteristisch für den Krabbler. Sie dienen zur Verteidigung oder zum Ergreifen der Beute. Zudem hat er kleine Flügel, die zurückgebildet sind.

Er ist damit in der Lage zu fliegen – dies wird jedoch nur selten beobachtet. Da er Blattläuse und andere Pflanzenschädlinge sowie deren Eier frisst, ist er relativ nützlich.

Dennoch: Er befällt gerne Obst und Blüten, aber auch Knospen und Blätter von geliebten Pflanzen. Eine gemäßigte Bekämpfung ohne Gift kann deshalb angebracht sein, gerade in den eigenen vier Wänden.

Ohrenkneifer bekämpfen in der Wohnung

Es ist schnell passiert und lässt sich kaum verhindern – die kleinen Ohrenkneifer kommen durch offene Türen und Fenster, aber auch durch Türschlitze ins Innere. Auch wenn sie im Freien zahlreiche Schädlinge bekämpfen, sind sie in den eigenen vier Wände ungebetene Gäste, die schnell wieder entfernt werden sollten.

  • Handelt es sich nur um wenige Exemplare, lassen sich diese sehr einfach einsammeln und wieder ins Freie befördern.
  • Ohrenkneifer halten sich gerne an feuchten Stellen auf. Zum Anlocken kann ein feuchtes Papier oder ein feuchtes Stück Stoff, am besten in einer Zimmerecke, ausgelegt werden. Sobald sich die ersten Ohrwürmer darauf niedergelassen haben, können sie im Freien einfach abgeschüttelt werden.
  • Fliegengitter verhindern, dass Ohrenkneifer ins Haus kommen können. Die Fliegengitter können an Fenstern und an Türen angebracht werden. Auch wenn das Fenster gekippt oder weit geöffnet ist, gelangen die kleinen Krabbeltiere nicht mehr durch das engmaschige Geflecht und müssen ab sofort draußen bleiben.
  • Ohrenkneifer bevorzugen dunkle Orte, an denen sie sich aufhalten können. In der Wohnung öfter das Licht anzulassen, oder an den betroffenen Stellen eine extra Lichtquelle aufzustellen kann den kleinen Tiere, die eigentlich gar keine Schädlinge sind, den Aufenthalt sehr unangenehm machen und sie in die Flucht schlagen.

Ohrenkneifer im Garten

Ohrenkneifer gehören zu den Tieren, die in jedem Garten zu finden sind. Da ein Ohrenkneifer niemals alleine kommt, ist immer mit mehreren Exemplaren zu rechnen. Die kleinen Krabbeltiere sind keine wirklichen Schädlinge, sondern eher Nützlinge, die sie Blattläuse und andere Schädlinge vernichten.

Dennoch können auch Ohrenkneifer einen Schaden anrichten, wenn sie sich im Garten über Blumen, Pflanzen oder Kräuter hermachen. Nicht selten entsteht ein mittlerer Fraßschaden, den kein Gartenfreund gerne sieht. Mit einer einfachen Falle, die ohne Chemie und Giftstoffe auskommt, kann der Ohrenkneifer dann gefangen werden.

Ohrenzwicker Falle

Ohrenkneifer gehören, obwohl sie keine Flügel haben, zu den Fluginsekten. Es sind sehr robuste Tiere, die einiges aushalten. Mit Gift sollten sie nicht bekämpft werden, denn es gibt spezielle Verordnungen für Gifte die im Freien verwendet werden dürfen. Mit einer Falle aus dem Handel oder einer, die leicht selbst gebaut werden kann, lassen sich viel Ohrenkneifer in kürzester Zeit fangen.

Material:

  • 1 Tontopf
  • 1 kleiner Stock
  • Stroh oder Zeitungspapier
  • Schnur

Und so wird die Falle gebaut:

  1. Zuerst wird die Schnur um den Stock gebunden, um später die Falle damit aufhängen zu können. Der Stock wird dann durch das kleine Loch am Boden des Topfes gesteckt, sodass dieser mit der großen Öffnung nach unten hängt.
  2. Danach wird der Topf mit Stroh oder Zeitungspapier gut ausgestopft.
  3. Nun kann die Falle in einem Baum oder am Zaun aufgehangen werden. Nach ein paar Tagen haben die Ohrenkneifer das Nest angenommen und werden es dicht besiedeln. Die Tiere können dann einfach entfernt werden und der Topf wird wieder mit Papier oder Stroh ausgestopft.

Ohrenkneifer im Haus mit einfachen Mitteln fangen

OhrenkneiferMöchte man keine einfache Falle bauen, die Ohrenkneifer aus dem Haus oder Garten aber trotzdem loswerden, muss man ihnen einen passenden Raum anbieten, an dem sie sich gerne und oft aufhalten. Ohrenkneifer siedeln sich in Gruppen an und können auch mit einem Bündel Reisig angelockt werden. Dieses wird, feste zusammengebunden, an einem Geländer oder dem Zaun aufgehängt.

Außer Reisig gibt es noch andere Pflanzen, von denen sich Ohrwürmer angezogen fühlen. Lavendel gehört zu den Pflanzen, die nicht nur verlockend wirken, sondern auch dekorativ aussehen und einen angenehmen Duft verströmen. Ein Bund Lavendel kann sowohl im Freien, als auch in der Wohnung platziert werden, wenn man die kleinen Krabbler gerne wieder loswerden möchte.

Ohrwürmer in der Wäsche und dem Bett

Bevorzugt suchen sich Ohrenkneifer Plätze aus, an denen es dunkel und eng ist. Daher findet man sie nicht selten zwischen der Kleidung und in gefalteten Handtüchern. Oft gelangen Ohrenkneifer in die Wäsche, wenn diese im Freien getrocknet wird. Bevor die Wäsche im Schrank verschwindet, sollte sie gründlich ausgeschüttelt werden.

Gelangen die Ohrenkneifer von der Wohnung aus in die Wäsche, können sogenannte Aufbewahrungsboxen helfen. Dort hinein kann die Wäsche gefaltet werden und die Boxen mit einem Reißverschluss verschlossen werden.

Auch vor dem Bett machen die ungebetenen Gäste nicht immer Halt. Zum einen ist es dort warm, und zum anderen ist eine gewisse Feuchte im Bett vorhanden. Unter der Bettdecke ist es zudem dunkel – also rundherum ein Ort den Ohrenkneifer bevorzugen. Abhilfe können die folgenden Tipps schaffen:

  • Das Bett nach dem Aufstehen gründlich lüften
  • Kopfkissen gut aufschütteln
  • Die Bettdecke nicht gefaltet auf die Matratze legen, sondern am besten über das Fußende schlagen
  • Das Schlafzimmer gut lüften, damit die Luftfeuchtigkeit sinkt und das Klima für die Ohrenkneifer nicht mehr optimal ist

Ohrenkneifer chemisch bekämpfen

In der freien Natur lassen sich Ohrenkneifer mit chemischen Mitteln nur sehr schlecht bekämpfen. Die kleinen Gesellen haben Millionen von Jahren überlebt und sind sehr robust. Werden starke chemische Mittel im Freien oder dem eigenen Garten verwendet, macht man sich mit diesem Vorhaben unter Umständen sogar strafbar.

Im Haus können die Ohrwürmer jedoch mit handelsüblichem Insektenspray bekämpft werden. Auch wenn dieses die Plagegeister nicht sofort tötet, setzt es sie erst einmal außer Gefecht, sodass die Ohrenkneifer einfach aufgekehrt und dann entsorgt werden können. Manchmal helfen auch Klebefallen, aus denen es kein Entkommen mehr gibt, sobald die Tierchen einmal in der Falle sitzen.