Die Lebenserwartung bei Erkrankung am Non-Hodgkin-Lymphom
In Deutschland erkranken laut Robert-Koch-Institut jedes Jahr rund 11.000 Menschen am Non-Hodgkin-Lymphom. Deren Lebenserwartung hängt von der Form der Erkrankung, dem Krankheitsstadium und vom allgemeinen Gesundheitszustand ab.
Daher sind die Verläufe sehr unterschiedlich. Im statistischen Mittelwert sind fünf Jahre nach Ausbruch der Krankheit zurzeit 56 Prozent der Frauen und 52 Prozent der Männer am Leben.
Abhängigkeit der Lebenserwartung vom Typ des Non-Hodgkin-Lymphoms
Es existieren viele Arten des Non-Hodgkin-Lymphoms, die unterschiedlich schnell voranschreiten und überall im Körper auftreten. Im Rahmen der Histologie, das heißt, der mikroskopischen Untersuchung der Krebszellen unterscheidet die Medizin zwischen zwei Gruppen.
Niedrig maligne Lymphome vergrößern sich langsam und verursachen wenig spürbare Symptome. Hoch maligne Lymphome wachsen schneller und sind aggressiver.
Ohne Behandlung liegt die Lebenserwartung bei diesem Non-Hodgkin-Lymphom bei einem bis drei Jahren. Im anderen Fall bleibt die Krankheit oft lange Zeit unentdeckt. Wiederkehrende Behandlungen verlangsamen das Fortschreiten der Krankheit über Jahre hinweg.
Abhängigkeit der Lebenserwartung beim Non-Hodgkin-Lymphom vom Stadium der Krankheit
Je nachdem, wie viele Lymphknoten-Bereiche die Krankheit betrifft, teilt die Medizin die Schwere in vier Stadien ein. In Stadium eins ist eine einzige Lymphknoten-Region betroffen. Stadium zwei beschreibt den Befall von zwei oder mehr Lymphknoten-Regionen. Allerdings beschränkt sich die Erkrankung auf eine Seite des Zwerchfells. Entweder ist der Bauchraum oder der Brustbereich angegriffen. In Stadium drei sind ebenfalls zwei oder mehr Lymphknoten-Bereiche erkrankt – auf beiden Seiten des Zwerchfells.
Im vierten Stadium greift die Krankheit bereits Organe außerhalb des Lymphsystems an – beispielsweise die Knochen oder das Gehirn. Zusätzlich zu dieser Einteilung spielt die Art der ursprünglich erkrankten Zelle eine Rolle. Entweder liegt ein B-Zell-Non-Hodgkin- oder ein T-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom vor. Etwa 80 Prozent der hoch malignen Lymphome stammen vom B-Zell-Subtyp ab, 20 Prozent vom T-Zell-Subtyp.
Die Behandlung und daraus folgende Lebenserwartung beim Non-Hodgkin-Lymphom
Grundsätzlich spielt der allgemeine Gesundheitszustand eines Patienten eine große Rolle. Dementsprechend berücksichtigen die statistischen Werte nicht die häufigen Einzelfälle: Es gibt viele negative und positive Ausreißer.
Die Statistiken stellen die Lebenserwartung so dar:
- Nach fünf Jahren sind noch 56 Prozent der Frauen am Leben und 52 Prozent der Männer.
- Non-Hodgkin-Lymphome kosten einen Mann im Schnitt neun Jahre seiner verbleibenden Lebenserwartung ohne Krankheit, Frauen sechs Jahre.
- Männer erkranken im Durchschnitt mit 60 Jahren, Frauen mit 65 Jahren. Besonders bei älteren Patienten variiert die Überlebenszeit infolge genetischer Faktoren und des gesundheitlichen Zustandes aufgrund der Lebensführung.
Für die verschiedenen Arten des Non-Hodgkin-Lymphoms gilt: Hoch maligne Lymphome sprechen auf Behandlung deutlich besser an als niedrig maligne. Grund ist die höhere Zellteilungsrate bei Ersteren. Insofern bestehen Chancen auf Heilung in allen vier Stadien – die Lebenserwartung des Patienten ist dementsprechend gut. Niedrig maligne Lymphome weisen in den Stadien eins und zwei gute Heilungschancen mit guter Lebenserwartung auf.
Die Lebenserwartung bei Non-Hodgkin-Lymphom im Überblick
Zusammenfassend ergeben sich beim Non-Hodgkin-Lymphom vielfältige Möglichkeiten der Heilung und damit einer normalen Lebenserwartung. Obgleich die hoch maligne Version unbehandelt binnen weniger Monate zum Tod führt, liegt bei Behandlung die Heilungsquote bei 40 bis 50 Prozent. Setzt die Therapie in den Stadien eins und zwei ein, beträgt die Wahrscheinlichkeit der Heilung 80 bis 90 Prozent.
Zu beachten ist, dass die Krankheit in etwa 40 Prozent der Fälle nach einigen Jahren erneut auftritt. Niedrig maligne Lymphome überleben im Schnitt 40 Prozent der Erkrankten. Dies liegt vor allem daran, dass erst in den Stadien drei und vier Symptome auftreten. Die Behandlung setzt dementsprechend erst in einem fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung ein.
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