Als artenreichste Moosgruppe bevorzugt es dennoch relativ konkurrenzfreie Standorte, da es schnell überwuchert wird und ohne Wurzeln wächst.
Doch einmal angesiedelt erweist es sich als sehr widerstandsfähig. Im Schatten und auf feuchten Böden ist es meist vor Trockenheit geschützt, obwohl gerade Lebermoose nicht austrocknen und weitgehend frost- und hitzeresistent sind.
Vermehrung von Lebermoos
Die Nährstoffe kommen aus dem Niederschlag und weniger aus dem Boden. Die Vermehrung erfolgt in vielen Fällen ungeschlechtlich. Die Brutkörper, die im sogenannten Brutbecher heranwachsen, werden durch Wasser (Regentropfen) weggeschwemmt. So erfolgt die Ausbreitung schnell rund um die Mutterpflanze.
Es scheint also den Bestrebungen des Gärtners zur Entfernung erfolgreich zu widerstreben. Dennoch gibt es Möglichkeiten dagegen vorzugehen.
Lebermoos erkennen
Lebermoose kann man nicht nur visuell erkennen, sondern auch olfaktorisch wahrnehmen. Sie haben einen sehr charakteristischen Geruch, der von den sogenannten Ölkörpern ausgeht. Das sind tropfenförmige Ablagerungen chemischer Art in den Pflanzenzellen. Als Unterscheidung zu anderen Moosarten dienen die fleischigen, runden Blätter, die je nach Standort relativ groß werden können.
Man findet es häufig auf verdichteten und nassen Böden, da hier die Konkurrenz nicht so groß ist. Auf dem Rasen, in Fugen von Pflastersteinen, in Töpfen und Beeten oder auch in der Topferde von Containerpflanzen, die aus dem Gartencenter geliefert werden.
Gegen Lebermoos vorgehen
Lebermoos entfernen und vernichten kann oft recht mühsam sein und zur Sisyphusarbeit werden, denn die meisten Antimoos-Mittel wirken nicht gegen das Lebermoos. Gerade in niederschlagsreichen Gebieten wächst es sehr schnell wieder nach. Dauerfeuchte Böden bieten dem Moos ideale Wachstumsbedingungen. Rasch abfließendes Oberflächenwasser verhindert die Entwicklung von konkurrierenden Pflanzen. Deshalb sollte als erste Maßnahme gegen verdichteten Boden vorgegangen werden. Auflockern und mit Sand untermischen leitet die Feuchtigkeit schnell in den Untergrund weiter.
Der Boden ist innerhalb kurzer Zeit wieder trocken. Lebermoos vermeidet auch sonnenbeschienene Stellen. Schattenspendende Bäume neben oder auf Terrassen können ausgeastet werden und damit zieht sich das Lebermoos auch von Pflasterflächen zurück.
Rasen vertikutieren
Der von Lebermoos befallene Rasen wird am besten vertikutiert. Da das Moos ja ohne Wurzeln wächst, kann es so leicht entfernt werden. Allerdings gibt es keine Garantie, dass es nicht wieder nachwächst.
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Auf Terrassen und unempfindlichen Pflasterflächen ist auch der Einsatz von Abflammgeräten oder elektrischen Unkrautbürsten möglich.
Lebermoos aus dem Gartenbeet und Rasen entfernen
Es geht immer wieder darum, dass die Wachstumsbedingungen für Lebermoos reduziert werden – ihm also das Leben so ungemütlich wie möglich zu machen. Das kann durch folgende Maßnahmen geschehen:
- Den Boden regelmäßig auflockern und die Durchlässigkeit mittels Sandbeimengungen erhöhen
- Vertikutieren des Rasens mindestens zweimal im Jahr, gut durchlüften (aerifizieren) und sanden
- Dafür sorgen, dass der pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 liegt. Gegebenfalls aufkalken wenn er unter 5,5 gesunken ist.
- Flächen, die zu Staunässe neigen, sind zu drainagieren. Mit der Verteilung von Tonscherben kann der Boden „trockengelegt“ werden
Generell sollte Erde verwendet werden, die wenig Torf enthält. Zusätzlich angereichert mit Sand oder Lavagranulat wird dem Lebermoos das Leben schwergemacht und es wird sich sympathischere Standorte suchen.
Lebermoos auf Pflasterflächen entfernen und vernichten
In den Fugen und Ritzen von Steinplatten fühlt es sich gerne zuhause und verleiht damit der Terrasse ein möglicherweise ungepflegtes Erscheinungsbild. Abflammgerät und Hochdruckreiniger entfernen das Moos zwar zuverlässig, können aber auch am Stein Schaden anrichten. Als Alternative bietet sich die Entfernung mittels Draht oder Fugenbürste an. Gegen neuerlichen Befall hilft dann das Abschrubben der Flächen mit Essig.
Ebenso kann Soda (20 Gramm) oder Kaliumpermanganat (15 Gramm) in 10 Liter kochendem Wasser aufgelöst werden, um damit die Fläche zu besprühen. Sämtliche gewählten Strategien sollten im Frühling und Sommer regelmäßig wiederholt werden, dann sollte das Lebermoos Garten und Beete verschonen.
Lebermoos aus der Topferde entfernen
Da wurden im Gartencenter einige Containerpflanzen gekauft und schon ist das ungeliebte Moos auch auf anderen Pflanzen und im Garten heimisch geworden. Gerade die Topferde von Pflanzcontainern bildet eine sehr gute Wachstumsgrundlage für das Lebermoos. Am besten ist es, die oberste Erdschicht noch vor Ort zu entfernen und keinesfalls mit den neuen Pflanzen in den Garten zu bringen.
Lebermoos anstatt vernichten nützlich machen
Mit natürlichen Mitteln kann der biologische Gärtner seine Pflanzen vor Befall durch Schädlinge schützen oder sie auch stärken. Ein Extrakt aus Lebermoos wirkt bei regelmäßiger Anwendung als Pflanzenstärkungsmittel und schützt so:
- Zierpflanzen, Gemüse und Obst vor falschem und echtem Mehltau
- Erdbeeren, Paprika und Weinreben gegen Grauschimmelfäule
- Rosen und Obstgehölze gegen Rostkrankheiten
Pflanzen, die mit Lebermoos-Extrakt besprüht werden, werden auch von Schnecken gemieden, berichten viele Gärtner von den schützenden und stärkenden Eigenschaften dieser Pflanze.
Die Herstellung ist relativ einfach. Es kann durch Einweichen des Lebermooses in Wasser über Nacht geschehen. Damit können dann Beete und Pflanzen gegossen werden.
Alternativ kann getrocknetes Lebermoos mit 70ig-prozentigem Alkohol vermixt werden. Am nächsten Tag wird die Flüssigkeit filtriert und mit destilliertem Wasser verdünnt. Mit diesem Extrakt werden dann die zu schützenden Pflanzen besprüht.
Fazit
Vorbeugen ist besser als heilen. Gerade beim Lebermoos entfernen und vernichten ist diese Weisheit am wirksamsten. Gleich zu Beginn dafür sorgen, dass Lebermoos gar nicht eingeschleppt wird, indem zumindest die oberste Erdschicht von Topfpflanzen entsorgt wird.
Regelmäßige Auflockerung des Bodens, Vermeidung von Staunässe durch Drainagen und Sandbeimengungen, für gute Durchlüftung sorgen, sind die wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Moosart gegen die anscheinend sonst „kein Kraut gewachsen“ ist. Zusätzlich noch für Sonnenlicht sorgen. Bäume und Hecken immer wieder ausasten, denn Moose scheuen oft das Licht und gedeihen nur im feuchten Halbschatten gut.