Hopfen

yippy
von yippy
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21.10.2022 00:00:00

Hopfen

Allgemeines zu HopfenAnwendungInhaltsstoffeHäufige Fragen Hopfen: die geheimnisvolle Arzneipflanze Allgemeines zu HopfenInhaltsstoffeAnwendungHäufige Fragen Aktualisierung: 15.05.2021 Hopfen ist bekanntermaßen ein Brautzusatz. Der entsprechenden Eignung kamen Mönche im Mittelalter auf die Spur. Was viele nicht wissen, ist, dass Hopfen aber auch eine Arzneipflanze ist, die zahlreiche positive Eigenschaften besitzt. Bereits in der Antike wurde Hopfen als Heilmittel eingesetzt. Die Griechen und Römer nutzten das Gewächs, um Schlafprobleme zu lindern. Auch heute noch ist Hopfen für seine beruhigende Wirkung bekannt. Zudem rückt die Heilpflanze mit Blick auf Krebserkrankungen , Wechseljahresbeschwerden und Magenschmerzen in den Vordergrund.

Das Wichtigste in Kürze

  • Hopfen ist nicht nur eine Brauzutat, sondern auch eine Arzneipflanze.
  • Bereits in der Antike wurde Hopfen eingesetzt, um Magen- und Gallenprobleme zu behandeln.
  • Heute wird Hopfen vor allem genutzt, um Unruhezustände und Schlafprobleme zu lindern.
  • Hopfen vereint Bitterstoffe und ätherische Öle.
  • Hopfen steht als Tee, Vollbad, Kissenfüllung oder Fertigerzeugnis zur Verfügung.
Was ist Hopfen? Bei Hopfen handelt es sich um eine Kletterpflanze, die bis zu 6 m hoch wird. Für die Ernte sind die weiblichen Blütenstände interessant, sie werden hierzulande kultiviert. Die männlichen Pflanzen werden allerdings aus der Kultur genommen. Nach der Bestäubung eignen sich die Hopfenzapfen nämlich nicht mehr zur Weiterverwendung. Hopfen ist sehr vielseitig. Die Sprossspitzen, Blätter und Hopfenspargel lassen sich als Gemüse nutzen. Zudem dient Hopfen als Bierzutat.
Gut zu wissen! Eher selten ist die Rede von den heilenden Eigenschaften. Bereits im frühen Mittelalter wurde die Pflanze eingesetzt, um Leber- und Gallenbeschwerden zu behandeln. Später wurde das Kraut dann auch bei Schlaf- und Nervenproblemen empfohlen.
Hopfen: Inhaltsstoffe Hopfen vereint eine Vielzahl an Inhaltsstoffen, die das Potenzial für die Heilkunde erklären. So enthalten die Hopfenzapfen der weiblichen Blüte, genauer gesagt der Hopfenharz, Bitterstoffe. Diese werden schon lange eingesetzt, wenn es um Beschwerden im Bereich des Magens oder der Galle geht. In Hopfen konnten sowohl Acylphloroglucide wie Humulon und Lupulon als auch Bittersäuren nachgewiesen werden. Zu den Bitterstoffengesellt sich ätherisches Öl, das mit Gerbstoffen und Flavonoiden auftrumpft. Eine bunte Mischung, die Verdauungsproblemen zu Leibe rückt und das Immunsystem unterstützen soll. Weitere Inhaltsstoffe sind:
  • Phenolcarbonsäuren (potenziell antioxidativ und krebsvorbeugend)
  • Flavanone (potenziell antioxidativ, antiviral, antibakteriell und sollen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs vorbeugen).
  • Chalkone (Xanthohumol besitzt scheinbar krebshemmende Eigenschaften).
Gut zu wissen! Die Hopfensorte bestimmt darüber, wie viel Bitterstoffe und ätherische Öle enthalten sind. Von besonderer Bedeutung scheint Xanthohumol zu sein, das krebshemmende Eigenschaften besitzen soll.
Ein Interview mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung Die Anwendungsgebiete von Hopfen Besonders beliebt ist die Kombination aus Baldrian und Hopfen, um Schlafstörungen begegnen zu können. Tatsächlich konnte festgestellt werden, dass die beiden Pflanzenextrakte ein herausragendes Team im Kampf gegen Unruhe und Schlafprobleme bilden. Auch Menschen, die unter nervösen Zuständen leiden, setzen auf Hopfen. Die geheimnisvolle Arzneipflanze hat allerdings noch mehr zu bieten. So wird sie auch bei Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Gallenproblemen und Angstzuständen empfohlen. Auch äußerlich kann Hopfen angewendet werden, zum Beispiel bei Geschwüren oder Wunden. Nicht zuletzt ist Hopfen ein Gewürz, dass Speisen bereichern kann.

Ist Hopfen der Retter in der Wechseljahresnot?

Hopfen besitzt eine leicht östrogene Wirkung. Forscher machen dafür das 8-Prenylnarnaringenin verantwortlich. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Phytoöstrogen, also ein pflanzliches Östrogen. Es ähnelt dem körpereigenen Östrogen und ist in der Lage, an den entsprechenden Rezeptoren im Organismus zu binden. Womöglich könnte dadurch ein Östrogenmangel abgemildert werden. Das ist vor allem für Frauen in den Wechseljahren sehr interessant. Sie haben durch die Hormonumstellung häufig mit Hitzewallungen und Schweißausbrüchen zu kämpfen. Hopfen könnte womöglich dazu genutzt werden, um die lästigen Beschwerden zu reduzieren.
Gut zu wissen! Es wäre möglich, dass 8-Prenylnarnaringenin auch hormonell bedingte Krebsrisiken senken kann. Um klare Handlungsempfehlungen geben zu können, sind allerdings weitere Untersuchungen notwendig.
So wird Hopfen angewendet Hopfen gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. Die Wahl sollte mit Blick auf die Beschwerden und die individuellen Vorlieben getroffen werden.

1. Hopfentee

Menschen, denen Schlafstörungen und nervöse Unruhe zusetzen, können auf Hopfentee zurückgreifen. Hierzu werden getrocknete, zerkleinerte Hopfenzapfen mit kochendem Wasser übergossen. Nach einer Ziehzeit von 10 Minuten können die Pflanzenbestandteile aus dem Getränk gesiebt werden. Experten raten dazu, den Hopfentee bis zu dreimal täglich anzuwenden. Die letzte Tasse sollte etwa eine halbe Stunde vor der Nachtruhe getrunken werden.
Gut zu wissen! Baldrian, Passionsblume und Melisse wirken ebenso ausgleichend und können gut in Kombination mit Baldrian angewendet werden. Interessierte sollten sich dafür bei ihrer Apotheke individuell beraten lassen.

2. Fertigerzeugnisse

Besonders bequem kann Hopfen in Form von Fertigpräparaten eingenommen werden. Hier wird Hopfen häufig mit anderen Heilpflanzen wie Baldrian kombiniert. Der Vorteil von Tabletten, Dragees und Co. ist, dass die richtige Dosierung bereits enthalten ist und dass auch eine Mitnahme auf Reisen kein Problem darstellt.

3. Hopfenbäder

Bei Schlafstörungen und Unruhezuständen sind Vollbäder gut geeignet. 20 g Hopfen reichen für eine Badewannenfüllung aus. Allerdings sollte der Hopfen nicht direkt hineingegeben, sondern zuvor verarbeitet werden. Nach der Ziehzeit von 10 Minuten und dem Abseihen kann die Hopfenmischung ganz einfach in das Vollbad geschüttet werden.

Extratipp: Hopfenkissen

Ein Hopfenkissen eignet sich für alle Altersklassen und kann süße Träume bescheren. Das Baumwoll-Kissen, das mit Hopfenzapfen gefüllt ist, lindert bei vielen Menschen Ängste, Unruhe und Schlafstörungen. Ein Hopfenkissen wird entweder selbst befüllt oder fertig gekauft. Auch hier bietet sich eine Kombination mit Lavendel, Melisse oder Kamille an.
Gut zu wissen! Ein Hopfenkissen wird auch häufig bei Kindern empfohlen, die mit anhaltenden Schlafproblemen zu kämpfen haben. Auch hier kann sich die beruhigende und ausgleichende Wirkung bezahlt machen.
Quellen zum Thema Hopfen
  1. https://www.deutscher-hopfen.de/HRI_17_18/HRI%2017-18_S_72-77_Xanthohumol.pdf
  2. https://www.lfl.bayern.de/ipz/hopfen/154648/index.php#:~:text=Hopfen%20ist%20insgesamt%20eine%20sehr,besonderes%20Polyphenol%20ist%20jedoch%20Xanthohumol .

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Hopfen vereint verschiedene Inhaltsstoffe wie ätherische Öle und Bitterstoffe. Schon in der Antike wurden die Pflanzenauszüge genutzt, um eine heilende Wirkung zu ermöglichen. Das Augenmerk lag damals auf Leber- und Gallenproblemen. Später wurde entdeckt, dass Hopfen auch bei Schlafproblemen hilfreich sein kann. Hopfen besitzt viele Eigenschaften. So wird ein beruhigendes, appetitanregendes, schmerzlinderndes und krampflösendes Potenzial beschrieben. Zudem soll Hopfen harntreibend sein. Menschen mit Ängsten, Schlafproblemen und innerer Unruhe können von Hopfenauszügen profitieren. Zudem lässt sich die Heilpflanze auch bei Magenverstimmungen und Wunden sinnvoll einsetzen. Wilder Hopfen ist nicht giftig. Er wird sogar zunehmend zur Delikatesse gekürt, indem er gekocht und zubereitet wird. Hopfen gilt als gut verträglich. Nebenwirkungen unter der Einnahme sind nicht bekannt. Allerdings sollte die Packungsbeilage bei Fertigerzeugnissen stets Anwendung finden. Tipps der Redaktion In aller Munde: CBD Öl Ernährung mit Superfood Alles rund um die Gesundheit Interessant: Schmecken und Riechen Tipp: Wie Sie ihr Immunsystem stärken