Hilf mir, ich weiß nicht was ich will
Kannst du dich daran erinnern, was du werden wolltest, als du ein Kind warst? Ich weiß es noch ganz genau. Ich wollte immer ein Maurer werden. Ich wollte Häuser bauen. Etwas erschaffen, das lag schon immer in meiner Natur. Als mich meine Mutter dann davon überzeugt hat, dass dies nicht die lukrativste Berufswahl ist, wurde Architektur spannend für mich. Allerdings auch nur bis zu dem Punkt, an dem ich mich gelernt hatte, das Architekten nicht nur Gebäude auf dem Reißbrett entwerfen. Als Kinder fiel es uns so leicht, uns leidenschaftlich einer Sache hinzugeben. Mit dem älter werden und dem Einfluss durch unser Umfeld und die Gesellschaft war diese Leichtigkeit dahin. Wann haben wir denn aufgehört, unseren Träumen zu folgen? Andauernd bekommen wir gesagt, was wir können, was wir tun sollten und was von uns erwartet wird. Im Laufe der Zeit entstehen Selbstzweifel und wir bekommen Angst davor, unsere wahren Leidenschaften mit anderen zu teilen. Zu hoch ist die Gefahr, dass uns jemand für verrückt erklärt und uns sagt, dass das doch „so nicht geht“.„When I was 5 years old, my mother always told me that happiness was the key to life. When I went to school they asked me what I wanted to be when I grew up. I wrote down ‘happy’. They told me I didn’t understand the assignment, and I told them they didn’t understand life.“
Diese Metapher von John Lennon könnte es besser nicht ausdrücken. Anstatt Berufsbildern, Rentenpunkten und Schulden hinterherzurennen ist doch nur eines wichtig im Leben - glücklich zu sein.Wenn man nicht mehr weiter weiß
Besinne dich darauf zurück, was dir als Kind Freude bereitet hat. In der Zeit, als dir niemand gesagt hat, was du kannst oder nicht kannst. Als du ermutigst wurdest, deinen Interessen zu folgen und neugierig zu sein. Setze dich an einen ruhigen Ort, nimm dir Zettel und Stift zur Hand und schreibe auf auf, was dir zu den folgenden Fragen zuerst in den Sinn kommt:- Welche Themen interessieren mich besonders stark? (z.B. Geschichte, Meerestiere, Buchhaltung)
- Mit welchen Fragen kommen Freunde und Bekannte immer wieder zu mir? (z.B. Beziehungsratschläge, technische Fragen)
- Was kann ich besser als andere Menschen? (z.B. Microsoft Excel, Singen, Menschen überzeugen)
- Welchen Hobbies gehe ich in meiner Freizeit nach? (z.B. Sport, Lesen, Angeln)
- Welche Fähigkeiten würde ich gerne lernen oder verbessern? (z.B. Tanzen, Computerkenntnisse, Vortragen)
Ich weiß nicht, was ich werden will
Dieses Problem haben garantiert nicht nur Schüler, wenn sie nach ihrem Berufswunsch gefragt werden. Unsere Denkbarriere erlaubt es uns oft nicht, außerhalb von Katalogberufen zu denken. Die Frage sollte nicht lauten „Für welchen Beruf bin ich geeignet?“, sondern viel mehr „Welche Tätigkeit ermöglicht mir ein Leben nach meinen Vorstellungen“. Suche nicht nach Berufen, sondern schaue nach Menschen, dessen Lifestyle du beneidest. Umgib dich mit dieser Gruppe von Menschen und nimm dir diese zum Vorbild. Unabhängig von deren Beruf oder Lebenseinstellung gibt dir das eine viel bessere Vorstellung davon, welchen Weg du einschlagen kannst, um das von dir ersehnte Leben zu führen.Ich weiß nicht, was ich studieren soll
Diese Frage habe ich mir gestellt bevor ich mich in Berlin für BWL eingeschrieben habe. Wie so viele BWL-Studenten habe ich den Studiengang nicht aus Überzeugung gewählt, sondern weil er eine gute Basis für spätere Jobaussichten versprach. Die bessere Frage ist nicht, was du studieren sollst, sondern ob und wie du studieren solltest. Möchtest du studieren, um mit dem Abschluss später mehr Geld in einer Festanstellung zu verdienen? Studierst du, weil dich das Thema wirklich interessiert? Oder studierst du, weil deine Eltern es von dir erwarten? Ich habe nach dem Abitur drei Jahre in einer Festanstellung gearbeitet und war ein Jahr im Ausland, bevor ich mich für das Studium entschlossen habe. Die Entscheidung bereue ich nicht, weiß aber heute, dass viele Vorlesungen reine Zeitverschwendung waren. Nicht weil die Qualität schlecht war, sondern weil sie mich vom Thema her wenig bis gar nicht interessiert haben. Wenn ich noch einmal studieren würde, dann aus Interesse und nicht für ein Zertifikat. Die besseren Alternativen sind für mich heute das Selbststudium mit eigenem Curriculum, das gemeinsame Lernen in Gruppen und das Ausprobieren in der Praxis. Frage dich nicht nur „was soll, kann oder will ich studieren“, sondern frage dich nach dem Sinn dieses Studium.Ich weiß nicht, was ich wirklich will
Was will ich wirklich? Wie wird man glücklich? Wie will ich leben? Das sind alles Fragen, die nur du selbst beantworten kannst. Niemand kann dir sagen, was dich glücklich macht und wofür du im Leben berufen bist. Kein Kurs, kein Mentor und keine Freunde. Nur du allein. Wenn du etwas in deinem Leben ändern möchtest, dann liegt es einzig und allein an dir, die Eigeninitiative dafür zu erbringen. Jeder von uns hat die Chance sein Leben selbst zu bestimmen, nur musst du es wirklich wollen. Suche dir Hilfe. Suche nach Menschen, zu denen du aufschaust. Finde deine Leidenschaft und folge dieser. Lasse dich nicht von ewigen Nörglern davon abbringen, deinen Träumen und Vorstellungen zu folgen. Noch ein wirklich gut gemeinter Rat zum Schluß: Selbstmitleid und Pessimismus haben noch keinen von uns seinen Zielen näher gebracht. Du willst dein Leben selbst gestalten? Dann übernimm die Verantwortung dafür.
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