Die Goji Beeren, wegen ihrer leuchtend roten Farbe auch „roter Diamant“ genannt, ist sozusagen die Königin unter den Superfoods – also jener Lebensmittel, die angeblich einen außergewöhnlich hohen Anteil an wichtigen Nährstoffen und Inhaltsstoffen aufweisen – darunter Mineralien, Spurenelemente, Vitamine und viele hochgeschätzte sekundäre Pflanzenstoffe. In ihr vereinen sich nahezu alle für den Menschen wichtigen Nährstoffe.

Das enorme gesundheitliche Potential der Goji Beere haben die Asiaten lange vor uns entdeckt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin spielt sie schon seit ca. 5000 Jahren eine wichtige Rolle. So wurde die Goji Beere sowohl als Heilmittel, als auch zur Vorbeugung von Krankheiten genutzt.

Die Beere nährt und stärkt die Lebenskraft des Körpers, sieerneuert den Zufluss an Körperflüssigkeiten, beruhigt den Geist, erfrischt und regeneriert die Haut und die Augen.

Shou-Zhong, Yang: The Divine Farmer’s Materia Medica: A Translation of the „Shen Nong Ben Cao Jing“

Faktencheck Goji Beere

  • Botanischer Name : Lycium barbarum
  • Weitere Namen : Gemeiner Bocksdorn, Wolfsbeere, Lycium chinese
  • Herkunft : zwischen Südosteuropa und Westasien
  • Anbaugebiet : Provinz Ningxia, China
  • Besonderheiten : Mehr B-Vitamine als in jeder anderen Frucht
  • Nachgesagte Wirkungen : Stärkt Herz, Augen und Immunsystem, wirkt stimmungsaufhellend und potenzfördernd, unterstützt beim Abnehmen, hemmt Entzündungen und schützt Körper und Haut vor dem Altern
  • Darreichungsform : Saft, Kapseln, Tee, Pulver, getrocknete Früchte

Herkunft der Goji Beere

Die genaue Herkunft der Goji-Pflanze , lat. Lycium barbarum, ist nicht bekannt. Es ist davon auszugehen, dass sie ursprünglich aus Gebieten zwischen Südosteuropa und Südwestasien stammt. Erstmals erwähnt wurde die Goji-Pflanze in China vor ca. 4600 Jahren. In Westeuropa ist die Pflanze erst sehr viel später in Augenschein getreten. Botaniker erwähnen sie hier erstmals 1740.

In Schriften von 1885 hat man dann von einem Vorkommen in Deutschland und seinen Nachbarländern gesprochen. Während die Goji-Pflanze in asiatischen Ländern schon lange als Heilmittel mit all seinen positiven Wirkungen geschätzt wurde, hat man von den gesundheitlichen Vorzügen der Pflanze in den europäischen Ländern nichts geahnt. Dabei wächst und gedeiht die Pflanze auch hier und hat sich mit ihrem breiten Wurzelwerk in Hecken, Böschungen und Grünflächen ausgebreitet.

Heute wachsen Goji-Pflanzen in Asien, Europa und Amerika . Bislang kennt man 80 verschiedene Lycium-Arten, von denen 51 in Amerika, 30 in Europa und 7 in Asien beheimatet sind. [1]

Anbau der Goji Beere

Die meisten Goji Beeren stammen aus der chinesischen Provinz Ningxia . Die hier wachsenden Beeren weisen einen besonderen Nährstoffreichtum auf. Dies ist dem Gelben Fluss (Huang He) zu verdanken, der besonders reich an Mineralien ist, die er auf seinem Weg durch das Lössplateau in Gansu aufnimmt. Die Beeren werden aber auch in den Nachbarprovinzen Gansu, Shaanxi und Shanxi angebaut, die ebenfalls von den Sedimentvorkommen des Huang He profitieren und bei denen man daher von einem ähnlich hohen Vitalstoffgehalt, wie bei Beeren aus dem Ningxia-Gebiet, ausgeht.

Weitere Anbaugebiete finden sich in der Inneren Mongolei, auf der Hochebene von Xinjiang und im Qaidam-Becken in der tibetischen Provinz Qinghai. Fast alle der Anbaugebiete liegen über 1000 m hoch , was sich positiv auf den Nährstoffgehalt auswirkt. Wachsen Pflanzen in Höhenlagen, produzieren sie besonders viele Antioxidantien , um sich selbst vor UV-Strahlen zu schützen.

Was die Anforderungen betrifft, so ist die Goji-Pflanze nicht besonders wählerisch. Sie wächst in fast allen Klimazonen und stellt keine besonderen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit . Man kann sich seine Goji-Pflanzen also durchaus im Garten selbst heranziehen. Man sollte aber bedenken, dass der Nährstoffgehalt der Beeren je nach Anbaugebiet, Bodenbeschaffenheit und Höhenlage schwankt und Beeren aus dem eigenen Garten nicht unbedingt die gleichen therapeutischen Zwecke erfüllen wie Goji Beeren aus Teilen Chinas.

Goji Beeren in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird die Goji Beere wie kaum eine andere Pflanze geschätzt. Man schreibt ihr lebensverlängernde Eigenschaften zu und nutzt neben den Früchten auch die Blätter, die Samen, die Rinde und die Wurzeln. In asiatischen Ländern wird die Beere seit Jahrhunderten zur Unterstützung des Immunsystems , der Stärkung von Herz, Leber und Niere , der Steigerung der Potenz und der Behandlung von Herzerkrankungen und Bluthochdruck verwendet. Des Weiteren soll Goji gemäß der TCM die Sehkraft verbessern und Schwindel und Kopfschmerzen beseitigen.

Der regelmäßige Verzehr der Goji-Beeren reguliert den vitalen Fluss der Energie, stärkt den gesamten Organismus und schenkt ein langes Leben.

Aus einem Handbuch für Ärzte der Ming-Dynastie

In der TCM spielt die Lebensenergie Qi eine bedeutende Rolle. Diese Energie durchfließt den gesamten Körper und ist für die Vitalität verantwortlich. Die Goji Beere soll zur Vermehrung der Lebenskraft beitragen und das Yin verstärken [2]. Von Vorteil ist hierbei, dass sie leicht verdaulich sein soll und die Milz nicht belastet. Eingesetzt wird die Beere oft bei Störungen des Nierenfunktionskreises oder um das Blut des Leberfunktionskreises zu stärken.

Anwendungsgebiet Erläuterung
Fruchtbarkeit Wenn die Monatsblutung ausbleibt oder die Abstände zwischen den Blutungen größer werden soll Goji den Blutmangel ausgleichen und eine Mehrung des Blutes sorgen. So wird der Zyklus normalisiert und für Fruchtbarkeit gesorgt.
Geburt und Stillen Goji Beeren unterstützen angeblich Mutter und Kind.Kind: Wachstum der Knochen, Entwicklung der Zähne und Muskeln soll unterstützt werdenMutter: Baby-Blues, Haarausfall und Stilldemenz werden angeblich verringert
Wechseljahre Tee aus Goji Beeren soll Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht bringen und Wechseljahrbeschwerden lindern
Potenz Goji soll laut TCM als allgemeines Stärkungsmittel wirken, Fdie Spermamenge steigern und zu mehr Ausdauer und Kraft verhelfen.
Haut In der TCM stellt die Goji-Beere ein Mittel für schöne Haut, einen gesunden Teint und gegen Falten dar.
Immunsystem Goji Beeren sollen die Abwehrkräfte und das Immunsystem unterstützen. Der Körper soll somit widerstandsfähiger gegen Krankheiten sein.

Studien sollen die Wirksamkeit der Goji Beeren beweisen beim Hautschutz [3] und zur Verbesserung der Immunabwehr [4], auch bei einer Krebs- oder Leukämieerkrankungen [5] . In China werden Goji-Präparate daher parallel zur Chemotherapie eingesetzt, damit die Patienten die Behandlung besser durchstehen.

Des Weiteren verspricht man sich von Gojibeeren viel, in Bezug auf Augenerkrankungen wie dem grauen Star und der Makuladegeneration [6]. Untersuchungen und Studien laufen auch in Bezug auf Demenzerkrankungen [7]. Selbst als Potenzmittel soll die Gojibeere wirken [8]. Die positiven Eigenschaften der Goji Beeren konnten in mehreren Studien nachgewiesen werden.

Eigenschaften der Goji Beere

Ein Großteil der Goji Beeren stammen aus dem asiatischen Raum und werden von dort vorwiegend getrocknet oder als Saft in alle Welt exportiert. Weitere Darreichungsformen der enegriegelandenen Beeren sind Presslinge, Kapseln, Pulver und Tee.

Aufgrund ihres ungewöhnlich hohen Gehalts an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen, das sich in der Form in keiner anderen Frucht finden lässt, steigt die Nachfrage an den Beeren stetit. Die Goji Beere gewinnt zurecht immer mehr Fans, denn sie sollen besonders gut für die Augen sein und durch ihre antioxidative Wirkung den Körper auch vor vielen anderen gesundheitlichen Gebrechen schützen. So wird durch den regelmäßigen Verzehr von Goji Beeren angeblich das Immunsystem gestärkt und für eine ausgeglichene Darmflora gesorgt. Die herausragendste Eigenschaft jedoch ist, dass ihr eine gewisse Schutzwirkung vor Krebs zugeschrieben wird.

Beliebt ist die Goji-Beere als Helfer im Zuge einer Diät. Sie soll die Bemühungen einer Gewichtsreduktion durch die Versorgung mit hochwertigen Nährstoffen unterstützen. Nach dem Verzehr der Beere wird dem Körper ein Sättigungsgefühl signalisiert und der Bluzuckerspiegel soll aufgrund des niedrigen glykämischen Index nur sehr flach ansteigen. Als Snack bei einer drohenden Heißhungerattacke sind Goji Beeren genau das Richtige.

Einnahmeempfehlungen der Goji Beere

Um den Nährstoffreichtum der Goji Beere voll auszukosten, sollte die Beere regelmäßig in den Speiseplan eingebaut werden. Und was regelmäßig konsumiert werden soll, sollte möglichst gut schmecken. Der Geschmack der Goji-Beere varieiert je nach Herkunft. Das Geschmacksportfolio reicht von süß über herb bis säuerlich. Am ehesten kann man sie mit Kirschen und Cranberries vergleichen. Die süßesten und schmackhaftesten Beeren kommen aus China. In sonnenreichen Gebieten Europas können mittlerweile auch geschmacklich gute Beeren angebaut und geerntet werden. Goji Beeren aus dem eigenen Garten sind indes meist keine Geschmackssensation. Verbraucher schätzen die süßen Früchte zum Anreichern von Müsli.

Die Dosierung der Goji-Beere richtet sich nach der Darreichungsform, denn je nachdem, ob Saft, Kapseln oder getrocknete Beeren konsumiert werden, ändern sich auch die Dosierungshinweise.

Die Faustregeln lauten so:

  • 10 bis 30 Gramm getrocknete Goji-Beeren decken den Tagesbedarf an allen wichtigen Vitaminen. In der Fruchtform ist eine Überdosierung kaum möglich, denn was der Körper an Vitaminen nicht aufnehmen kann, scheidet er wieder aus.
  • 6 bis 15 Gramm gelten als Richtwert beim Einsatz der Goji-Beere als Heilmittel.
  • 6 bis 12 Gramm gelten als Richtwert bei der präventiven Einnahme von Goji-Beeren.

Die Nährwerte der Goji Beere

Spricht man von Superfoods, wird meist im selben Atemzug auch die Goji Beere erwähnt. Ihr Siegeszug an die Spitze der Superfoods hat sie nicht von ungefähr. So zeichnet sie sich durch ein außerordentliches Nährstoffprofil aus. Neben Vitaminen und Mineralien sind auch eine Menge sekundäre Pflanzenstoffe und das gesamte Spektrum an Aminosäuren in natürlicher Form enthalten. Energiespendenen Kohlenhydraten, Ballaststoffe und essentielle Fettsäuren runden den gesunden Cocktail an Inhaltsstoffen ab.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören Farbstoffe, Duftstoffe und Aromastoffe. Diese werden von den Pflanzen als Abwehrstoffe, zur Bekämpfung freier Radiakle, als Wachstumsregulatoren und als Lockstoffe genutzt. Und auch für den Menschen sind sie von großer Bedutung, sollen sie lt. vielfältiger Studien das Krebsrisiko senken und Herzinfarkten vorbeugen können, vor Krankheitserregern schützen und das Immunsystemen stärken. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Carotinoide und die Ellagsäure.

Antioxidantien

Goji Beeren enthalten einen hohen Anteil an Antioxidantien (ca. 1000 Mal mehr als eine Orange). Oxidativer Stress ist mitverantwortlich für den Alterungsprozess. Antioxidantien sollen das Gleichgewicht innerhalb der Zellen wieder herstellen und so den oxidativen Stress reduzieren. Die antioxidative Wirkung der Goji Beere wurde von S. J. Wu vom Institut für Naturprodukte von der Universität Kaohsiung nachgewiesen.

Polysaccharide

Polysaccharide werden auch als Mehrfachzucker bezeichnet und sind eine Aneinanderkettung von Einfachzuckern. Sie haben angeblich eine immunmodulierende Wirkung, indem sie T-Lymphozyten aktivieren, die als Teil des spezifischen Immunsystems Krebszellen und Viren bekämpfen könnten. Weiterhin sind Polysaccharide eine Energiequelle für Darmbakterien. Sie tragen also zu einer ausgeglichenen Darmflora bei.

Aminosäuren

Die Goji Beere enthält 19 Aminosäuren, darunter alle 10 essentiellen Aminosäuren, also solche, die vom Körper nicht selber synthetisiert werden können und ihm von außen zugeführt werden müssen.

Spurenelemente

Die kleine rote Beere bietet eine beeindruckende Anzahl an Spurenelementen. Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Chrom, Selen, Aluminium, Arsen, Barium, Beryllium, Blei, Bor, Cadmium, Germanium, Kobalt, Lithium, Molybdän, Nickel, Niobium, Silber-Strontium, Titanium, Vanadium, Yttrium, Zinn und Zirkonium sind enthalten. 50 g getrocknete Goji Beeren reichen aus, um den Tagesbedarf an Eisen komplett zu decken. Eisen ist im Körper ein essentieller Bestandteil, um den Sauerstofftransport durch das Blut zu ermöglichen.

Vitamine

Vitamine sind enorm wichtig für die Leistungsfähigkeit und die Erhaltung unserer Gesundheit. Goji Beeren enthalten mehrere Vitamine in ungewöhnlich hoher Dosis. Dazu zählen vor allem die B-Vitamine und Vitamin C. Keine andere bislang bekannte Fruchtenthält soviel Vitamin B wie die Wolfsbeere.

Video über die Wirkung von Goji Beeren auf das Blut

  • Quellen:
  • [1]: Sharamon, Shalilia/ Baginski, Bodo J.: Goji – Die ultimative Superdrcht mit unübertroffenen Nährstoffen. Winpferd Verlag, Oberstdorf, 6. Auflage 2010, S. 15
  • [2]: Sharamon, Shalilia/ Baginski, Bodo J.: Das Chakra-Handbuch, Winpferd Verlag, Aitrang, 50. Auflage 2007
  • [3]:Zhao, H./Akexeev A./Cgang, E./Greenbourg, G./Bojanowski, K.: Lycium barbarum glyconjugates: effect on human skin and cultured dermal fibroblasts. Veröffentlicht in : Phythomedicine: International Journal of Phytotherapy and Phytopharmacology, Gemany, 2005 Jan; 12 (1-2), S. 131 – 137.
  • [4]: Gan L1, Hua Zhang S, Liang Yang X, Bi Xu H.: Immunomodulation and antitumor activity by a polysaccharide-protein complex from Lycium barbarum. Int Immunopharmacol. 2004 Apr;4(4): 563-9.
  • [5]:Journal of hygene research, 11/2001, Title: Inhibition of the growth of human leukaemia cells by Lycium barbarum polysaccharide
  • [6]: Snellen, E. L./Verbeek, A. L./Van Den Hoogen, G.W./Cruysberg, J.R/Hoyong, C.B.:Noevascular agerelated macular degeneration and its relationship to antioxydant intake. Veröffentlicht in: Acta Ophthalmologica Scandinavia, Denmark, 2002 August; 80(4) S. 368-371.
  • [7]: Ho YS1, Yu MS, Yang XF, So KF, Yuen WH, Chang RC.: Neuroprotective effects of polysaccharides from wolfberry, the fruits of Lycium barbarum, against homocysteine-induced toxicity in rat cortical neurons . J Alzheimers Dis. 2010;19(3):813-27
  • [8]: Yin, J./Guo, L. G.:Contemporary Chinese Medicine Research and Clinical Applications. Chinese Medicine Institute, Beijing, 1993, S. 477 – 482
Prev Next