Adonis flammea – Herkunft und Geschichte
Südeuropa und Westasien gehört zum Verbreitungsgebiet der zierlichen Pflanze. Vorzugsweise wächst es auf kalkreichen Böden, wurde zum Teil aber durch die chemische Bekämpfung von Unkraut in weiten Teilen vernichtet.
Nach Deutschland kam das Flammen-Adonisröschen schon während der Jungsteinzeit. Mittlerweile ist es in Deutschland nur noch selten vertreten und gehört zu den vom Aussterben bedrohten Pflanzen. Seit 1996 steht es deshalb auch in der roten Liste.
Giftigkeit von Flammen-Adonisröschen
Adonisröschen gehören zu den giftigen Pflanzen. Somit ist auch das rot leuchtende Flammen-Adonisröschen giftig. Es enthält verschiedene Glykoside. Diese Glykoside kommen auch in verschiedenen Medikamenten vor, mit denen Herzkrankheiten behandelt werden. Besonders reich ist dieser Gehalt an den so genannten Cardenoliden, wenn das Flammen-Adonisröschen in der Blüte steht.
Diese Herzglykoside können mit denen des Roten Fingerhuts verglichen werden, der ebenfalls sehr giftig ist. Aufgrund dieser Wirkung kann der Stoff auch zu medizinischen Zwecken verwendet werden. Bei einer Vergiftung kann mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Krämpfen gerechnet werden. Schlimmere Folgen sind Atemnot und Herzrhythmusstörungen.
Für Tiere sind die Pflanzen ebenfalls giftig. Je nach Stärke der Vergiftung kann es auch zum Herzstillstand kommen.
Blütezeit der Pflanze
Im Vergleich zu anderen Blumen und Pflanzen erstrahlt das Flammen-Adonisröschen schon recht früh. Ab dem Monat Mai verzaubert es mit seinen roten und strahlenden Blüten. In der Regel hat es eine tiefrote Blüte, die sich nur bei wenigen Exemplaren in einem helleren Ton zeigt. Ein schwarzer Fleck befindet sich in der Mitte der Blüte. Einzelne Blüten können einen Durchmesser von fast 4 cm erreichen.
Flammen-Adonisröschen – Ende der Blütezeit
Auch wenn die Blume nur noch selten zu sehen ist, verzaubert sie eine lange Zeit mit ihren tiefroten Blüten. Im Vergleich zu anderen Pflanzen blüht das Flammen-Adonisröschen nämlich viel länger. Flammen-Adonisröschen verblühen erst gegen Ende August.
Adonis flammea – Schneiden und Pflege
Die Pflanze gehört zu den geschützten Arten und ist vom Aussterben bedroht. Sieht man sie wild wachsen, darf sie auf keinen Fall gepflückt oder beschädigt werden. Wer das Glück hat, und ein wild wachsendes Exemplar in seinem Garten oder am Waldrand findet, sollte sich einfach nur an der wundervollen Farbpracht erfreuen und die Blume natürlich unbeschädigt an Ort und Stelle gedeihen lassen.
Winterhart – Flammen-Adonisröschen
Adonisröschen mit einer roten Blüte, so wie auch diese Art, gehören zu den Sommerblühern. Als Setzling können die Pflanzen im Sommer direkt in den Gartenboden gepflanzt werden. Es handelt sich in der Regel um frost- und winterharte Pflanzen. Da das Flammen-Adonisröschen aber so gut wie ausgestorben ist, und in Deutschland nur noch sehr selten vorkommt, stellt sich diese Frage eigentlich nicht. Da die Pflanzen ursprünglich aus einer kälteren Region stammen, können sie den Winter im Freien jedoch gut überstehen.
Krankheiten bei der Pflanze
Da das Flammen-Adonisröschen so gut wie gar nicht mehr anzutreffen ist, kann auch über die Pflanzenkrankheiten nicht viel gesagt werden. Generell sind Adonisröschen aber starke Pflanzen, die keine besonderen Krankheiten bekommen. Allerdings gibt es in der Natur vorkommende Tiere, die an den Pflanzen einen Schaden anrichten können. So zum Beispiel Schnecken, die das Adonisröschen gerne anfressen. Diese werden mit einem einfachen Mittel aus dem Handel – Schneckenkorn eignet sich sehr gut – ferngehalten.
Namensgebung
Die Bezeichnung Brennendes Teufelsauge hört sich eigentlich viel zu finster und böse an, um der wundervollen Blume gerecht zu werden. Viel schöner ist die Übertragung aus der griechischen Mythologie in Bezug auf die Namensgebung. Laut dieser ist das Adonisröschen aus den Tränen der Aphrodite entstanden. Diese weinte um den toten Adonis, als sein Blut die Blüten der Pflanze tief rot färbte.
Einer römischen Sage zufolge hat Venus um ihren Geliebten Adonis geweint, da dieser von ihrem eifersüchtigen Mann durch einen Eber getötet wurde. Sie verwandelte ihn schließlich in die rote Blume.
Adonisröschen als Heilpflanze – Geschichtliches
Schon zu früheren Zeiten war die Wirkung von Adonisröschen bekannt. Dabei kannte man den gesundheitsfördernden, aber auch den gesundheitsschädlichen Teil der Pflanze. Gegen Wassersucht wurde sie bereits von Hippokrates verwendet. Auch bei verschiedenen Erkrankungen der Harnwege, zum Beispiel bei Harnsteinen, wurde das Adonisröschen als Heilpflanze verwendet. Hilfreich war die Pflanze auch bei der Behandlung von Schwindel oder Fallsucht. Zum Teil wurde sie äußerlich bei verschiedenen Erkrankungen der Haut verwendet.
Nicht nur in chemischen Medikamenten, sondern auch in der Homöopathie wird das Adonisröschen noch heute als Heilpflanze verwendet. Unter dem Namen Adonis vernalis findet es Verwendung bei rheumatischen Beschwerden, Nierenleiden und verschiedenen Herzerkrankungen.
Dabei wirkt es heute genauso wie zu früheren Zeiten. Es stärkt die Kontraktionskraft des Herzens, wenn dieses durch eine Grippe oder Nierenkrankheit angegriffen und geschwächt ist. Ist das der Fall, entsteht eine Herzschwäche, die zu einem Blutrückstau führen kann. Dadurch kommt es zu einer erschwerten Atmung, Wasseransammlungen oder zu wenig Harnbildung und einem verringerten Harnfluss.