Eichelmehl – Kaufen oder selbst herstellen?

yippy
von yippy
3 min
15.05.2020 00:00:00

Auch sollten diese nicht zu klein sein. Die Eichelsorte muss allerdings keine große Beachtung finden. Generell sollten Eicheln direkt vom Baum nicht gegessen werden, da sie roh nicht nur ungenießbar und bitter, sondern auch leicht giftig sind. Mittels einer korrekten Zubereitung und Verarbeitung ist es jedoch möglichen, die bitteren Stoffe herauszuwaschen, denn diese sind wasserlöslich.

Wo kann man Eichelmehl kaufen?

Der Kauf von Eichelmehl gestaltet sich als relativ schwierig. Das Naturprodukt wird in gemahlener Form nur von wenigen Shops und nahezu keinem Supermarkt angeboten. Auch in Drogeriehäusern wie dm oder Rossmann wird man hier nicht fündig werden, zumal die Nachfrage recht gering ist. Spezielle Nahrungsergänzungs-Shops wie wie Energyvital und Bushcraft Stores bieten das fertige Pulver zu nicht gerade günstigen Preisen an.

Auf Marktplätzen wie Amazon oder eBay lässt sich auch die geröstete Pulver-Variante als Eichelkaffee geröstet und gemahlen erwerben. Dieser lässt sich bedingt auch zur Herstellung von Brot einsetzen, wobei die Klebeeigenschaften des Teiges jedoch nicht so gut sind wie beim klassischen Eichelmehl.

Alternativ gibt es oftmals auch ganze Eicheln zu kaufen, die bereits gereinigt sind und ohne Hütchen daherkommen. Diese müssen dann lediglich noch gemahlen werden. Auf diese Weise spart man sich den mühsamen Schritt der Reinigung. Zudem dauert es mindestens 24 Stunden, bis die Gerb- und Bitterstoffe so ausgeschwemmt wurden, dass ein daraus hergestelltes Brot genießbar wird.

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So lässt sich Eichelmehl selbst herstellen

eicheln-vom-baumEicheln vom Vorjahr zu sammeln ist eine Idee, über die man beim Brot backen nachdenken sollte. Diese haben in der Regel weniger Gerb- und Bitterstoffe. Wenn sich die Frucht leicht eindrücken lässt, ist dies ein mögliches Anzeichen dafür, dass die Frucht schon etwas älter ist – vielleicht sogar vom letzten Jahr stammt. Die Herstellung von Eichelmehl ist recht aufwändig. Die folgenden Schritte erläutern, wie die Herstellung von Eichelmehl vonstatten geht. Die gesammelten Eicheln sollten frei von Würmern und nicht faulig sein.

  1. Eicheln von Schale und Hütchen befreien – ein Messer sollte hierbei als Hilfsmittel dienen.
  2. Auch die Haut gilt es vollständig zu entfernen, da diese besonders bitter ist.
  3. Bei Vorhandensein eines Ofens lassen sich die Schalen noch besser entfernen, wenn die Eicheln zuvor im Ofen auf niedriger Temperatur erhitzt werden.
  4. Anschließend müssen die Gerb- und Bitterstoffe durch Auswaschen entfernt werden.
  5. Zu diesem Zweck die Eicheln vollständig mit Wasser bedecken – ein Esslöffel Backpulver oder Natron beschleunigt diesen Vorgang.
  6. Das Wasser wird trüb und sollte immer wieder entfernt werden, solange es trüb ist.
  7. Der Vorgang kann 24 bis 72 Stunden in Anspruch nehmen.
  8. Anschließend die Eicheln in den Mixer geben und im Ofen bei 40-80 Grad einige Stunden trocknen. Danach noch einmal mahlen.

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Brot aus Eicheln herstellen

Eichelbrot ist ein hervorragendes Nahrungsmittel für Überlebenskünstler und Bushcrafter. Rezepte findet man im Internet einige. Möchte Brot aus Eicheln gebacken werden, so können auch frische Eicheln herangezogen werden, sodass zuvor nicht zwingend Eichelmehl gekauft oder hergestellt werden muss. Diese lassen sich im Prinzip bei Schritt 8 direkt zu einem Teig verarbeiten.

Somit kann jedes beliebige Brot-Rezept auch mit dem Eichelmehl umgesetzt werden. Allerdings sind die Klebeeigenschaften anders als bei normalem Mehl, sodass das Brot oftmals ein wenig brüchig werden kann. Wichtig bei der Herstellung von Eichelmehl ist es, die Eicheln ohne Schalen im Wasser liegen zu lassen und das Wasser mehrmals zu wechseln, um die Gerbsäure zu entfernen.

Dieses kann sich während des Vorgangs durchaus sehr dunkel färben. Auch geschmacklich gesehen, ist Brot aus Eicheln sicherlich nicht für jeden Gaumen geeignet. Das Mehl ist generell immer recht dunkel, auch kann es vorkommen, dass das Brot etwas gräulich erscheint. In Kriegszeiten und auch im Mittelalter soll Eichelmehl recht häufig verwendet worden sein und kann deshalb als durchaus guter Ersatz dienen. Gerade das Backen mit Kindern wird hier zu einem kleinen Erlebnis. Auch zur Wildtierfütterung eignen sich Eicheln.

Themen: Gartentipps