Vitamin D – Einfluss und Wirkung der Haut

Die Produktion von Vitamin D über die Haut ist abhängig von der Hautfarbe

Die Beschaffenheit unserer Haut hat Einfluss auf den Vitamin-D-Spiegel. Generell gilt: Je dunkler die Hautfarbe ist, desto weniger Vitamin D vermag das größte Organ des Menschen zu produzieren. Die dunkle Farbe der Haut hält UV-B-Strahlen davon ab, in die tieferen Hautschichten einzudringen. Damit schützt sie die Haut vor Sonnenbrand und Hautkrebs. Gleichzeitig verhindert sie, dass die Haut ausreichend Vitamin D produziert.

Helle Haut

Die Anpassung der Hautfarbe zur besseren Vitamin-D-Produktion im Laufe der Evolution

Als unsere Vorfahren gelten die Cro-Magnon-Menschen, die vor 36.000 Jahren aus Afrika über den Nahen Osten nach Mitteleuropa einwanderten. Diese waren stark dunkelhäutig. Seit dem Zeitpunkt der Auswanderung erwies sich die dunkle Farbe als negativ für die Gesundheit. Die Migranten aßen viel Fisch und Fleisch, wodurch sie sich zunächst mit Vitamin D in ausreichendem Maße versorgten. Nach der Entwicklung der Landwirtschaft verschlechterte sich die Versorgung mit Vitamin D. Es kam zu Mangelerscheinungen.

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Haut – Einfluss auf den Vitamin-D-Spiegel
© Konstantin Yuganov – Fotolia.com

Der Mensch entwickelte sich dahingehend, dass er seine Hautfarbe an den Gegebenheiten seiner Heimat anpasste, berichtet Professor Wolfgang Kirchner von der Ruhr-Universität Bochum. So kam es, dass die in Afrika verbliebenen Afrikaner schwarz blieben und der Ire eine sonnenempfindliche Haut weiße Haut und rote Haare entwickelte. Als Ausnahme gilt der erst seit kurzer Zeit in der Arktis lebende Inuit, der seinen Vitamin-D-Bedarf durch den Verzehr von Fettfischen deckt.

 

Die Risikofaktoren für einen Vitamin-D-Mangel in modernen Industriestaaten

Wie viel Sonnenstrahlung in die unteren Hautschichten eindringt, hat Einfluss auf die Vitamin-D-Bildung. Neben der Beschaffenheit der Haut bilden moderne Lebensumstände Risikofaktoren für einen Vitamin-D-Defizit. Menschen in Industriestaaten halten sich weitgehend in geschlossenen Räumen, unter Glas und bei künstlichem Licht auf. Draußen befinden sie sich unter einer Smog-Glocke, die das UV-B-Licht filtert.

Als Folge der Angst vor Hautkrebs benutzen sie Sonnencreme und verdecken ihre Haut mit dunkler Kleidung, sodass die Strahlen der Sonne kaum noch in die Haut eindringen. Dies hat einen Vitamin-D-Mangel zur Folge. Bei Kindern entwickelt sich in dessen Folge die aus den Industriestädten Europas und Nordamerikas bekannte Rachitis. Den Zusammenhang mit der Sonneneinstrahlung und dem Vitamin D erkannten Wissenschaftler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Gleichwohl des Wissens um die Notwendigkeit des Sonnenlichts und den Einfluss, den sie über die Haut auf die Vitamin-D-Produktion nimmt, ist die Versorgung mit Colecalciferol in vielen Ländern nicht optimal. Deutlich macht dies die EsKiMo-Studie, bei der es sich um eine vom Robert-Koch-Studio durchgeführte Teilstudie der KiGGS-Studie (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland) handelt.

Die Studie brachte hervor, dass in Deutschland lebende sechs bis elfjährige Kinder unter signifikanten Mängeln an Vitamin D litten. Für diese Altersgruppe ist die ausreichende Zufuhr von Colecalciferol aufgrund ihres Wachstums besonders wichtig. Die Forscher maßen eine Zufuhr von 1,5 μg täglich, 10 μg empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Ernährung.

 

Dunkle Haut beeinflusst Vitamin-D-Bildung negativ

Leben dunkelhäutige Menschen in höheren Breiten, besteht für sie ein größeres Risiko, einen Vitamin-D-Mangel zu entwickeln. Insbesondere betroffen sind sie in der Schwangerschaft. Lisa Bodnar und ihre Kollegen fanden in einer Studie heraus, dass etwa die Hälfte der weißen US-amerikanischen Frauen und nur zwanzig Prozent der Afro-Amerikanerinnen einen ausreichenden Vitamin-D-Status in ihrer Schwangerschaft aufwiesen. Neun von zehn Frauen betrieben bereits eine Vitamin-D-Supplementation.

Auffällig ist die Tatsache, dass trotz eines durchschnittlich niedrigeren Vitamin-D-Spiegels der afro-amerikanischen Frauen deren Knochendichte höher lag als bei den weißhäutigen Amerikanerinnen. Gleichzeitig bestand ein niedrigeres Risiko für osteoporotische Frakturen.

Eine Kohortenstudie mit zweitausend Probanden, die zur Hälfte aus beiden Ethnien zusammensetzte, ermittelte einen durchschnittlichen 25-OH-Vitamin-D-Spiegel von 25,8 ng/ml bei den weißen amerikanischen Frauen und einen Wert von 15,6 ng/ml bei den afroamerikanischen. Ebenfalls einen mit 168 μg/ml niedrigen Wert als bei den weißen Frauen (337 μg/ml) ergab sich bei der Messung des mittleren Vitamin-D-bindenden Proteins (VDBP). Das bioverfügbare 25-OH-Vitamin-D war fast identisch (2,9 ng/ml im Vergleich zu 3,1 ng/ml). Die Messung der Oberschenkel-Knochendichte ergab mit 1,05 g/cm2 bei den afroamerikanischen Frauen einen höheren Wert als der der weißen Amerikanerinnen (0,94 g/cm2).

Die drei Phänotypen des Vitamin-D-bindenden Proteins waren in beiden Ethnien unterschiedlich verteilt. Dennoch erklären die Ergebnisse 9,9 Prozent der Variationen des Vitamin-D-Spiegels sowie fast achtzig Prozent des VDBP-Spiegels. Die Ethnie trägt für zusätzliche 0,1 Prozent beziehungsweise 7,3 Prozent der Variationen die Verantwortung. 10,5 Prozent der Vitamin-D-Variationen erklären sich durch saisonale Veränderungen. Demnach eignen sich die angegebenen Grenzwerte nur eingeschränkt, um sie auf nichtweiße Ethnien zu übertragen.

 

Beschaffenheit unserer Haut – Einfluss auf den Vitamin-D-Spiegel durch Studien bewiesen

Die Farbe der Haut hat Einfluss auf deren Vitamin-D-Produktion. Dunkelhäutige Menschen leiden häufiger unter einem Mangel als ihre hellhäutigen Mitmenschen. Noch gravierender ist das Defizit in der Schwangerschaft. Wissenschaftler empfehlen aufgrund entsprechender Studienergebnisse eine Vitamin-D-Supplementierung bei in Deutschland lebenden Migranten.

Quellen, Verweise:

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http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2005/2309/pdf/ErkalMehmetZiya-2005-07-14.pdf

 

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