Gartenliebhaber wissen, dass Gartenpflanzen unterschiedlich lang leben und in sogenannten einjährigen und zweijährigen Pflanzen kategorisiert werden. Doch, was sind zweijährige Pflanzen?
Der Definition nach gehören zweijährige Pflanzen zu der Gruppe der krautigen Pflanzen, deren Zyklus zwei Jahre dauert.
Diese Bezeichnung ist jedoch etwas missverständlich, denn gezählt werden nicht die Kalenderjahre, sondern die Vegetationsperiode der jeweiligen Pflanze.
Blütezeit zweijährige Pflanzen
Sie werden somit im ersten Jahr gesät und im zweiten Jahr blühen sie. Manche zweijährige Pflanzen können unter günstigen Bedingungen auch schon im ersten Jahr zur Blütenbildung gelangen. Nach der Reife der Samen sterben sie jedoch ab, was nicht bedeutet, dass man diese ständig neu kaufen muss.
Wird das Saatgut nicht vorzeitig entfernt, können die Pflanzen immer wieder neu ausgesät werden, sofern genügend Platz im Beet vorhanden ist.
Unter den krautigen Pflanzen gibt es drei große Gruppen
Bei den einjährigen Pflanzen vollzieht sich die Lebensdauer von der Keimung bis zur Ausbildung des neuen Samens – innerhalb einer Vegetationsperiode. Anders ist es bei den zweijährigen Pflanzen. Die Lebensdauer erstreckt sich hier über zwei Vegetationsperioden, danach sterben sie ab.
Die mehrjährigen, krautigen Gewächsen, welche auch als Stauden bezeichnet werden, sind winterhart und deren Zyklus dauert über viele Jahre.
Zweijährige Pflanzen: Liste
Es gibt viele verschiedene Arten von zweijährigen Pflanzen. Hierzu gehören mitunter folgende Beispiele:
- Fenchel
- Karotte
- Kümmel
- Lauch
- Petersilie
- Stockrose / Malve
- Landnelke
- Silberdistel
- Stiefmütterchen
- Königskerze
- Violette Königskerze
- Stiefmütterchen
- Küchenzwiebel
- Winterlauch
- Zahnstocherkraut
- Löwenmaul / Löwenmäulchen
- Sellerie
- Raps
Außerdem lässt sich sagen, dass es darüber hinaus noch viele, beliebtere zweijährige Gewächse gibt, wie beispielsweise die Steckrosen oder das Stiefmütterchen.
Stockrosen: Bei guter Pflege können sie mehrjährig blühen. Dazu können die Stockrosen eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Vorzugsweise werden diese entlang von Mauern gepflanzt, damit sie vor Wind geschützt sind.
Dazu bevorzugen Stockrosen einen lockeren und durchlässigen Boden, der jährlich mit Humus gedüngt werden soll. Eigentlich müssen Stockrosen regelmäßig gewässert werden allerdings ohne, dass sich Staunässe bildet.
Stiefmütterchen: Stiefmütterchen gehören zu den Veilchengewächsen und es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben und Größen. Dazu können diese bereits als ausgewachsene Pflanzen im Herbst gekauft werden. Darüber hinaus sind Stiefmütterchen Kaltkeimer und benötigen daher einen Kälteimpuls, um zu keimen.
Daher sollten Stiefmütterchen spätestens im Herbst gesät werden. Außerdem mögen sie leicht saure Böden, aber auch keine Staunässe. Im zweiten Jahr sollte bereits früh gedüngt werden, damit das Gewächs bis in den Herbst schöne Blüten hervorbringen kann.
Vergissmeinnicht: Verbreitet sind Vergissmeinnicht in schattigen Staudenbeeten. Dazu sind sie eigentlich Frühjahrsblüher, aber ihr dekoratives grünes Polster ist bis in den Herbst sichtbar. Durch das regelmäßige Entfernen abgeblühter Blütenstände kann die Blühzeit verlängert werden.
Zweijährige Pflanzen: Überwinterung und Aussäen
Zweijährige Pflanzen überwintern gerne draußen und benötigen in puncto Überwinterung keinen zusätzlichen Winterschutz. Sie stellen allgemein keine besonderen Ansprüche, sind sehr robust und kommen in fast jedem Gartenboden zurecht. Für das Aussäen werden folgende Utensilien benötigt:
- Gesundes, keimfähiges Saatgut von zweijährigen Blumen
- Werkzeuge wie Gießkanne mit möglichst feiner Brause und ein Erdsieb mit geringer Maschenweite
- Zubehör wie qualitativer Anzuchtsubstrat, Aussaat Gefäße, Abdeckmaterial für die Gefäße und Pflanzenetiketten
Natürlich kann man mit ein wenig Glück auch ohne das Zubehör einen Erfolg landen. Doch um sicherzugehen sollte man sich solche Produkte anschaffen.
Richtig aussäen
Je nach Pflanze keimen zweijährige Pflanzen im Frühjahr oder im Herbst, daher sollten diese vorzugsweise Ende Mai bis Ende Juli ausgesät werden. Dadurch können die Jungpflanzen bis zum Herbst kräftig genug werden für die Überwinterung im Freien.
Vor dem Aussäen zu beachten
Bei der Aussaat ist darauf zu achten, dass das Beet feucht, aber nicht nass ist. Die Jungpflanzen sollen außerdem vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt werden. Im Spätherbst legen sie ihre Blüten an. Im Frühjahr darf man sich dann an ihrer Blütenpracht erfreuen.
Wenn die Pflanzen allerdings im Frühjahr ausgesät werden, blühen sie noch im selben Jahr, überleben dafür allerdings nicht den folgenden Winter. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Saat auszusäen: Man kann sie entweder unkontrolliert ins Beet fallen lassen oder gezielt platzieren.
Die Pflanzen sollten genau dort ausgesät werden, wo sie später wachsen sollen. Gegen eine spätere Umpflanzung ist abzuraten, da eine Verkümmerung möglich ist. Die Keimlinge sind anfangs sehr empfindlich und benötigen reichlich Wasser.
Beim Jäten ist darauf zu achten, die Pflanzen nicht mit Unkraut zu verwechseln. Es gibt zweijährige Pflanzen, die auch mehrere Jahre blühen können, wie zum Beispiel die Stockrose. Man kann Zweijährige durchaus mit ein- oder mehrjährigen Pflanzen kombinieren, um ein abwechslungsreiches Beet zu erzeugen.
Richtig aussäen – Anleitung
Die Kisten mit fein-krümeliger Aussaaterde befüllen. Den Samen möglichst gleichmäßig verteilen, denn sie entwickeln sich besser, wenn genug Platz besteht und somit wachsen diese in der Regel schneller.
Den Unterschied von Dunkel- und Lichtkeimer beachten: Beim ersteren wird die Keimung durch Licht gehemmt, daher sollen sie nach dem Säen mit etwas Erde abgedeckt werden. Bei Lichtkeimer soll keine Erde darüber gelegt werden, sondern die Samen werden nur leicht angedrückt.
Markieren Sie die Aussaat mit einem Etikett. Decken Sie die Aussaat Gefäße mit einer Folie ab, um die wichtige Feuchtigkeit zu erhalten. Die Gefäße sollen draußen an einer geschützten Stelle aufgestellt werden und keiner intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
Unbedingt auf Schneckenschutz achten. Die Jungpflanzen sind schon nach drei bis vier Wochen sichtbar und können im September an ihren endgültigen Platz im Garten gesetzt werden.