Weder Terrassen noch Treppen können Wühlmäuse stoppen und der Gedanke, dass sie sich rasant vermehren ist nicht gerade tröstlich. Nur gerade mal zwei bis drei Wochen dauert die Tragezeit und am Ende erblicken bis zu sieben Junge das Licht der Welt. Da ist Eile geboten, wenn die Unterwanderung rechtzeitig gestoppt werden soll.
In den Fluren, Feldern und Gärten Europas treiben sich bis zu 27 verschiedene Wühlmausarten herum. Unter diesen befindet sich auch die „Große Wühlmaus“ oder „Schermaus“, die für Gärtner als Schädling am meisten in Frage kommt. Sie sind aber selten zu beobachten, da sie den Großteil ihres Lebens unter der Erde verbringen.
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Was hilft gegen Wühlmäuse?
Eines vorweg: Wühlmäuse sind hartnäckig und der Kampf gegen sie kann ganz schön anstrengend sein. Kaum ist ein Teilsieg errungen, steckt schon wieder so ein frecher Nager seinen Kopf aus einem frisch aufgeschütteten Erdhügel. Neben dem Wühlmausgift kann auch eine Bekämpfung mit einer Wühlmausfalle oder Hausmitteln versucht werden.
Die sensiblen Nasen der Tiere vertragen Knoblauch Geruch nicht gut, ebenso sind laute Geräusche für sie vielleicht ein Grund auszuwandern. Aber sicher ist das gar nicht. Es wurde auch schon beobachtet, dass sie die ausgelegten Knoblauchknollen verschlungen haben und sich von Tonkonserven mit Hundegebell völlig unbeeindruckt zeigten.
Hilfreich können Fallen und Patronen mit Wühlmausgas sein, die allerdings auf Vertreibung ausgelegt sind. Wühlmäuse haben aber die Tendenz nach einiger Zeit, wenn die Gefahr vorbei zu sein scheint, wieder einzuwandern und „ihren“ Garten zurückzuerobern.
Wühlmausköder und Wühlmausgift als Endlösung
Wenn alle Versuche scheitern, dann geht kein Weg an Köder und Gift vorbei. Köder bestehen meist aus attraktiven Pflanzenstücken, die mit einem Wirkstoff präpariert sind. Diese Köder werden verdeckt in den Gängen ausgebracht und der Gang möglichst gut – zum Beispiel mit einer Platte aus Waschbeton – abgedeckt.
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Auf alle Fälle sind all diese chemischen Wühlmausgift-Bomben mit Vorsicht und Bedacht zu verwenden, denn sie haben eines gemeinsam: sie sind hochgiftig und vernichten neben den Wühlmäusen möglicherweise auch noch andere Tiere.
Auch vor Menschen – vor allem Kindern – machen sie in ihrer schädigenden Wirkung nicht halt. Deshalb ist der Zugang für Hobbygärtner für viele Produkte geregelt und sie können nicht so einfach beschafft werden.
Beim Einsatz von Giftködern zu beachten
Der Einsatz von Gift und Giftködern muss mit der gebotenen Vorsicht erfolgen. Den Hinweisen des Herstellers auf der Verpackung ist genauestens Folge zu leisten, damit die schädigende Wirkung möglichst auf die Wühlmäuse beschränkt bleibt.
- Es ist in jedem Fall vor dem Einsatz eine fundierte Beratung durch einen Fachmann einzuholen
- Die Gebrauchsanweisung und Hinweise des Herstellers sind ganz genau zu befolgen, nur lesen alleine genügt nicht
- Für Kinder, Haustiere und Wildtiere darf das Mittel nur unerreichbar ausgelegt werden
- Schutzkleidung, Atemmasken, Schutzbrillen gehören zur obligatorischen Ausstattung und müssen nach dem Einsatz gründlich gewaschen werden
- Aufbewahrung darf nur in der Originalverpackung und unerreichbar für Kinder und Haustiere erfolgen
Wenn es ohnehin wenig Nahrung gibt, werden mit Gift präparierte Köder am besten angenommen. Frühjahr und Spätherbst zählen dazu, denn da ist frische und saftige Nahrung rar.
Am sichersten ist die Methode, bei der man die Köder nur gezielt in die bewohnten Gänge einbringt.
Allerdings ist das nicht immer so leicht zu erkennen, denn auch Maulwürfe graben Gänge und schütten die Erde als Hügel aus. Im Gegensatz zur Wühlmaus ist der Maulwurf allerdings ein Nützlingstier und steht unter strengem Naturschutz.
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Die Unterscheidung kann mit der sogenannten „Verwühlprobe“ vorgenommen werden. Dazu wird ein Stück des Ganges, der vom Hügel abgeht offengelegt. Wenn dieser Graben nach einigen Stunden wieder verschlossen ist, dann wohnt dort eine Wühlmaus. Ein Maulwurf würde den Gang unbemerkt nach unten verlegen. Zu dieser Arbeit nutzt man am besten Handschuhe, damit die Mäuse nicht durch den menschlichen Geruch abgeschreckt werden.
Andererseits kann auch „blind“ ausgelegt werden, auf die Bewohnung wird keine Rücksicht genommen. Das einmalige Anwenden und Auslegen reicht in vielen Fällen nicht aus. Laufende Kontrolle, ob die Köder auch gefressen werden ist wichtig. Solange der Befall nicht endgültig gestoppt wurde, ist die Prozedur immer wieder zu wiederholen.
Wirkstoffe und Karbide bei Wühlmausgiften
Rodentizide sind chemische Mittel um Nagetiere mittels Fraßködern zu bekämpfen. Sie werden in festen Stoffen als auch Gasen angewandt. Im Falle der Wühlmausköder hemmen sie die Blutgerinnung. Die Wirkung tritt allerdings mit einer Verzögerung von zwei bis vier Tagen ein, denn erst dann können kleinste Verletzungen zum Verbluten der Tiere führen.
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Solche Antikoagulantien müssen von Wühlmäusen mehrmals aufgenommen werden um die tödliche Wirkung zu erzielen. Sie sind auch weniger giftig und haben eine höhere Umweltverträglichkeit (Antikoagulantien, der ersten Generation).
- Zinkphosphid wirkt dagegen schon bei der ersten Aufnahme tödlich.
- Es ruft im Magen der Wühlmaus eine chemische Reaktion hervor, bei der tödlicher Kohlenwasserstoff gebildet wird.
- Häufig kommt auch Karbid zum Einsatz. Caliumcarbid kommt grau in einer steinigen From daher und wird im Garten ausgestreut.
- Dabei profitiert der Anwender von dem guten Geruchssinn der Tiere.
Fazit zur Wühlmausbekämpfung mit Giftködern
Die Bekämpfung von Wühlmäusen kann das ganze Jahr hindurch erfolgen, die Erfolgsaussichten sind vom Herbst bis zum Frühling am besten. Wühlmäuse sind auch während der kalten Jahreszeit aktiv und mangels frischem Futter für Köder empfänglicher und in ihren Gängen finden sie zu dieser Zeit kaum etwas Freßbares.
Alternativ zum Gift kommen noch Fallen in Betracht und der Einsatz von natürlichen Feinden. Dazu zählen Katzen und Hunde als Haustiere genauso wie Wiesel, Fuchs und Marder. Besonders wirksam wäre eine kleine Ringelnatter-Population, aber die widerspricht wieder der natürlichen Abscheu des Menschen gegen Schlangen.