Welche Pflanzen wachsen auf der Wiese: Typen von Wiesen
Umgangssprachlich versteht man unter dem Begriff Wiese meist die klassische Blumenwiese, auf welcher verschiedene Blumen und Wildpflanzen wachsen. Neben der Blumenwiese gibt es jedoch auch weitere Formen der Wiese, welche teils künstlich angelegt, teils natürlich entstanden sind.
- Feuchtwiesen sind halbnatürliche Biotope, die aufgrund ihrer Nähe zu Wasser besonders feuchte Böden besitzen und teils auch überschwemmt sind, hier findet man vor allem Gräser und Binsen.
- Eine Sonderform der Wiese stellen Fettwiesen dar, diese werden landwirtschaftlich zur Heugewinnung genutzt.
- Streuobstwiesen werden landwirtschaftlich genutzt, sie bestehen aus Obstbäumen und anderen Wiesenpflanzen.
- Künstlich angelegte Rasenflächen, meist bestehend aus Rasen und Kleepflanzen.
Künstlich angelegte Wiesen werden meist zu sportlichen Zwecken wie etwa Fußball oder Golf genutzt. Aufgrund ihrer besonders gleichmäßigen Optik werden sie aber auch im privaten Bereich häufig in Gärten genutzt. Jedoch werden auch Blumenwiesen im privaten Bereich immer beliebter, da sie zur Erhaltung der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren beitragen.
▶ Hier geht es weiter zur Pflanzenbestimmungs-Anleitung
Besonderheiten von Wiesenpflanzen
Pflanzen, die auf Wiesen wachsen müssen anpassungsfähig und robust sein. Typische Wiesenpflanzen sind in der Lage, sich auch an den unterschiedlichsten Standorten und unter unterschiedlichen Bedingungen erfolgreich anzusiedeln.
Da auf natürlich entstandenen Wildwiesen keinerlei Düngung und Bewässerung stattfinden, müssen Wiesenpflanzen besonders anpassungsfähig sein und allen Witterungen trotzen können. Besonders an heißen Sommertagen müssen sie längere Zeit ohne Wasserzufuhr auskommen, zudem müssen sie winterhart sein.
Wiesenpflanzen, die landwirtschaftlich genutzt werden, sind hingegen anderen Gegebenheiten ausgesetzt. Da derartige Wiesen regelmäßig gemäht werden, müssen dort wachsende Pflanzen in der Lage sein, besonders rasch zu wachsen sowie schnell zu blühen und Früchte zu tragen.
Welche Pflanzen wachsen auf den Wiesen?
Die Frage, welche Pflanzen auf einer Wiese wachsen, lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Welche Pflanzen, man auf einer Wiese findet, hängt neben der Frage, ob es sich um eine Wildwiese oder eine künstlich entstandene Wiese handelt, vor allem davon ab, zu welchem Zweck die Wiesenpflanzen verwendet werden. Zur Bestimmung dieser kann ein Pflanzenbestimmungsbuch hilfreich sein.
Wildwiesen weisen eine besonders hohe Artenvielfalt auf und beherbergen natürlich angesiedelte Pflanzen, die ohne menschliche Pflege überleben können. Zu diesen Wildpflanzen gehören zum Beispiel:
- Margerite
- Wiesen-Flockenblume
- Wilde Möhre
- Sumpf-Dotterblume
- Löwenzahn
- Pfeifengras
- Schwalbenwurz-Enzian
- Klee
- Fetthenne
Während etwa der Löwenzahn und die Margerite auf vielen verschiedenen Böden gedeihen können, stellen Wiesenpflanzen wie die Sumpf-Dotterblume und der Schwalbenwurz-Enzian höhere Anforderungen an ihren Standort. Sie wachsen ausschließlich auf Feuchtwiesen, benötigen also stets eine Wasserquelle in ihrer unmittelbaren Nähe.
Welche Futterpflanzen wachsen auf der Wiese?
Im landwirtschaftlichen Bereich spricht man meist nicht von einer Wiese, sondern von Weiden. Viele Landwirte nutzen Pflanzen auf Weiden zur Futtergewinnung für Kühe und andere Nutztiere. Hierfür werden die Tiere entweder zum Grasen auf die Wiese gelassen oder die Pflanzen werden gemäht und getrocknet in Form von Heu verfüttert. Neben verschiedenen Gräsern – Süßgräser und Sauergräser – werden vor allem Wiesenpflanzen wie Hahnenfuß und Scharfgarbe zur Herstellung von Heu verwendet.
Welche Pflanzen letztlich genau auf einer landwirtschaftlich genutzten Wiese wachsen, hängt von deren Beweidung ab. Je nachdem, welche Tiere zum Grasen auf die Weide gelassen werden und wie häufig diese als Weidefläche genutzt wird, ändert sich der Pflanzenbestand auf einer Wiese.
Dieser hohe Einfluss darauf, welche Pflanzen auf der Wiese wachsen, liegt darin begründet, dass unterschiedliche Tierarten auch unterschiedliche Futterpflanzen bevorzugen. Somit werden einige Pflanzen infolge des Grasens schnell deutlich dezimiert, während andere verschont werden und sich vermehrt ausbreiten können. Aus diesem Grund mähen die meisten Bauern ihre Weiden regelmäßig, um dies auszugleichen. Auch wird gezielte Düngung eingesetzt, um die Pflanzenvielfalt beständig zu halten.
Sehr häufig findet sich auf Weiden auch die Silber-Distel, obwohl sie nicht zu den Futterpflanzen für Nutztiere zählt. Da die Silber-Distel sehr robust und widerstandsfähig ist, übersteht sie auch Eingriffe wie regelmäßiges mähen und wächst rasch nach. Kühe und andere Nutztiere meiden die Distel, Vögel hingegen nutzen sie oft als Nahrungsquelle.
Essbare Pflanzen auf der Wiese
Neben den Pflanzen, die von Wild- und Nutzieren als Nahrungsquelle verwendet werden, wachsen auf vielen Wiesen auch Pflanzen, die für den Menschen essbar und sogar gesundheitsfördernd sind. Die Hauptgruppe hierbei bilden Kräuter.
Je nach Art können Wildkräuter innerlich, äußerlich oder auf beide Arten angewandt werden. Zur inneren Anwendung werden Wildkräuter meist in Form von Tee oder pur – etwa in Salaten und Suppen – verzehrt. Hierzu gehören etwa Löwenzahn, Brennnessel, Salbei oder Schafgarbe.
Zur äußeren Anwendung in Form von Cremes und Salben eignen sich unter anderem die Ringelblume (auch als Calendula bekannt), Malven und Arnika. Lavendel wird vor allem für seinen beruhigenden Duft geschätzt und in Form von ätherischen Ölen oder Duftsäckchen verwendet.