Vitamin D Mangel Ursachen
Vitamin D-Mangel ist bei uns weit verbreitet, vor allem im Winter. Das hat mit der Sonneneinstrahlung zu tun, denn das meiste Vitamin D produziert unser Körper nur in der Haut und nur unter UV-Licht .
Aber es gibt auch andere Gründe, die zu einem Mangel an dem Sonnenvitamin führen können. Wir erklären Ihnen die fünf wichtigsten Ursachen.
Was hat es mit dem Vitamin D auf sich?
Vitamine sind Vitalstoffe, die der Körper nicht selber bilden kann und bei denen er auf eine Zufuhr mit der Nahrung angewiesen ist.
Bei Vitamin D stimmt das eigentlich nicht so ganz, denn der Körper ist sehr wohl in der Lage, ausreichende Mengen dieser Substanz zu bilden. Das geschieht in der Haut unter dem Einfluss des UV-Anteiles des Sonnenlichtes, das die Umwandlung von Vorstufen in Vitamin D ermöglicht.
Vitamin D ist vor allem wichtig für die Knochen, da es am Einbau von Calcium in die Knochensubstanz beteiligt ist.
Fehlt Vitamin D, äußert sich das bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum in deformierten Knochen, einer sogenannten Rachitis . Bei älteren Semestern kommt es zu einer Osteoporose , einer erhöhten Brüchigkeit der Knochen. In allen Altersstufen ist Vitamin D wichtig für die Gesundheit des Skelettsystems .
Die 5 wichtigsten Vitamin D-Mangel-Ursachen- Das Wichtigste auf einen Blick!
- Vitamin D benötigt unser Körper vor allem für gesunde Knochen. Es ist an der Einlagerung von Calcium in die Knochensubstanz verantwortlich. Bei Vitamin D-Mangel kommt es im Wachstum zu Rachitis mit deformierten Knochen, im Alter zur Osteoporose mit brüchigem Knochenmaterial.
- Da Vitamin D unter UV-Einstrahlung in der Haut gebildet werden kann, gehört mangelnde Sonneneinstrahlung zu den Hauptursachen für einen Vitamin D-Mangel.
- Vitamin D-Mangel ist auch häufige Begleiterscheinung veganer und vegetarischer Ernährung, da es vorwiegend in tierischen Nahrungsmitteln zu finden ist.
- Viele Erkrankungen von Leber, Niere und Darm führen zu mangelnder Aufnahme oder Umwandlung von Vorstufen.
- Ein weiterer Grund kann die Einnahme von Antiepileptika oder Cortisonpräparaten sein.
Die 5 wichtigsten Vitamin D-Mangel-Ursachen:
Fehlendes Sonnenlicht als Ursache Nummer 1
Wussten Sie, dass weiße Hautfarbe vor allem mit Vitamin D zu tun hat? Als unsere Vorfahren aus dem sonnenverwöhnten Afrika auswanderten, gelangten sie in Gebiete mit immer weniger UV-Licht, je weiter nach Norden und Süden sie sich ausbreiteten. Dadurch nahm auch die Vitamin D-Synthese in der Haut ab.
Das brachte der seltenen Mutation mit blasser Haut einen Selektionsvorteil: Ein Mangel an dem Hautpigment Melanin erleichtert das Eindringen von UV-Licht in die Haut und damit die Bildung von Vitamin D - und Sonnenbrand , wenn die Sonne doch mal stärker scheint.
Sonnenmangel haben vor allem Workaholics und Schichtarbeiter , die selten das Sonnenlicht zu sehen bekommen. Ähnliches gilt auch für bettlägrige Patienten . Ältere Patienten müssen ohnehin auf ihre Vitamin D-Spiegel achten, da sie weniger von seinen Vorstufen bilden.
Je näher sie den Polen kommen, desto größere Probleme mit Vitamin D-Mangel haben Menschen mit dunkler Hautfarbe . Ähnlich sieht das bei allen aus, wenn im Winter die Sonne besonders in nördlicheren Gefilden immer tiefer steht oder wie jenseits des Polarkreises monatelang nicht aufgeht.
Problematisch ist auch übertriebener Sonnenschutz - im Urlaub oder beim Einkaufen im Sommer muss es nicht immer gleich Lichtschutzfaktor 99 sein.
Das Gute am Sonnenlicht: Eine Überdosierung an Vitamin D kann damit nicht auftreten , wie es bei unsachgemäß eingenommenen Vitaminpräparaten leider immer öfter vorkommt. Vitamin D ist fettlöslich und wird daher im Fettgewebe gespeichert. Hält man sich nicht an die Packungsbeilage, tauscht man sehr schnell den Vitaminmangel (Hypovitaminose ) gegen einen Vitaminüberschuss (Hypervitaminose) aus.
Wer denkt, dass er mit einem Gang ins Solarium Abhilfe verschaffen kann, täuscht sich. Solariumslicht besteht vor allem aus UVB-Strahlung, das schön braun macht. UVA-Strahlung wird ausgefiltert, weil es auch Hautkrebs auslösen kann - das genau benötigt man allerdings für die Vitamin D-Synthese.
Die 2. Ursache: Zu wenig Vitamin D in der Nahrung
Wesentliche Anteile unseres täglichen Vitamin D-Bedarfes lassen sich mit der Nahrung decken. Das fettlösliche Vitamin D ist vor allem in fetthaltigen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Milchprodukten, fettem Fisch, Eiern und Fetten enthalten. Daher leiden viele Vegetarier und besonders Veganer schnell an einem Vitamin D-Mangel, der sich mit pflanzlicher Nahrung nur schwer ausgleichen lässt.
Ähnlich sieht es bei Mangelernährung aus - sei es aufgrund schlichtweg fehlender Nahrung, Bulimie oder Diät.
Die 3. Ursache: Erhöhter Vitamin D-Bedarf
Geringe Vitamin D-Zufuhr bei gleichzeitig erhöhtem Bedarf ist eine schlechte Kombination. Daher treten Mangelerscheinungen vor allem bei Schwangeren, stillenden Müttern und Kindern und Jugendlichen im Wachstum auf.
Die 4. Ursache: Krankheiten
Man kann so viel Vitamin D mit der Nahrung zu sich nehmen wie man will, bisweilen macht der Darm bei der Aufnahme desselben nicht mit. Das ist bei zahlreichen Darmerkrankungen der Fall, von der Zöliakie bei Gluten-Unverträglichkeit bis zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa .
Nicht immer ist die Ursache für einen Vitamin D-Mangel im Darm zu finden. Auch einige Erkrankungen von Leber und Niere können hierfür verantwortlich sein, denn in der Leber werden die Vorstufen des Vitamin D hergestellt, aus denen in der Haut das eigentliche Vitamin entsteht, in der Niere die eigentlich hormonell wirksame Form des Vitamin D. Prekär ist auch das nephrotische Syndrom , bei dem letztere in großen Mengen mit dem Urin ausgeschieden wird.
Ebenso beeinflussen Fehlfunktionen der Schilddrüse in Form einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) die Umwandlung der verschiedenen Vitamin D-Formen ineinander und deren Abbau und Ausscheidung.
Die 5 Ursache: Medikamente
Nicht nur Krankheiten beeinflussen den Vitamin D-Spiegel, sondern auch einige Medikamente. Das gilt insbesondere für Arzneimittel gegen Epilepsie (Antiepileptika) und Glukokortikoide wie Cortison und Dexamethason, die die Halbwertzeit von Vitamin D verkürzen.
Laut einiger Studien mit Ratten führt chronischer Stress zu Depressionen, beeinflusst aber nicht den Vitamin-D-Stoffwechsel
Kürzlich durch einen Versuch mit Ratten gewonnene Daten unterstützten die letztgenannte Hypothese. Sie gibt Anlass zur Vermutung, eine Hypovitaminose D verursache die Entzündung. Vitamin D ist dafür bekannt, das Immunsystem und die Entzündung durch inflammatorische Zytokine zu unterdrücken und die Immunzellen-Aktivität zu regulieren.
Klinische Studien über die Auswirkungen von Vitamin D auf diverse inflammatorische Erkrankungen vermochten keine Veränderungen im Gesundheitszustand zu belegen. Sie verweisen auf die beobachtende Forschung.
Die gegensätzlichen Ergebnisse epidemiologischer und Interventions-Studien lässt aktuell die Hypothese zu, eine Hypovitaminose D sei nicht ursächlich, aber diese stattdessen ein Resultat verschiedener entzündlicher Krankheits-Zustände.
Chinesische Wissenschaftler testen Gültigkeit der Hypothese
Klinische Forscher aus China testeten die Gültigkeit dieser Hypothese in einer Versuchsreihe mit depressiven Ratten. Die Studie von Jiang, P. et al. veröffentlichte das Journal of Endocrinological Investigation, 2014.
Depressionen gehen mit chronischen Entzündungen einher und erhöhte Werte der entzündlichen Zytokine sind bei depressiven Personen normal. Außerdem besitzen Depressive einen niedrigeren Vitamin-D-Status als die gesunden Probanden der Kontrollgruppe.
Um oben genannte Hypothese zu untersuchen, wählten die Forscher Ratten aus. Sie ordneten diese entweder der Kontrollgruppe oder der Gruppe mit chronischem milden Stress zu. CMS kennzeichnet eine sich wiederholte niedrige Belastung. Das meist gültige Tiermodell spiegelt genau die Art der Depression wieder, wie Mediziner sie beim Menschen beobachten.
Die Forscher setzten die Ratten in der Interventions-Gruppe innerhalb eines Zeitraums von acht Wochen verschiedenen Stressoren aus. Dazu brachten sie beispielsweise den Käfig für 24 Stunden in eine 45-Grad-Neigung. Ebenso lange entzogen sie ihnen das Futter.
Am Ende der acht Wochen maßen die Wissenschaftler den Vitamin-D-Spiegel, die Stresshormone und den Status der entzündlichen Zytokine der Ratten sowie die Auswirkungen auf zwei Enzyme, CYP 27 B 1 und CYP 24 A 1. Letztgenannte zeigen sich für die Aktivierung und Inaktivierung des Vitamin D verantwortlich.
Wirkt sich eine stressbedingte Depression auf die Enzyme aus und bewirkt sie einen Vitamin-D-Mangel?
Die Forscher beabsichtigten herauszufinden, ob sich eine durch Stress verursachte Depression auf die Enzyme auswirkt oder, falls dem so ist, diese Veränderungen den Stoffwechsel des Vitamin D beeinträchtigen und schließlich einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel bewirken.
Die Analysen ergaben:
- Ratten in der CMS-Gruppe hatten deutlich erhöhte Werte bei den Corticosteronen. Das Hormon setzt der Körper als Reaktion auf Stress frei.
- Die inflammatorischen Zytokine IL-6, TNF-α und IFN-γ waren in der CMS-Gruppe alle deutlich erhöht.
- Keine Unterschiede ergaben sich bei den Gruppen bezüglich der Auswirkungen der beiden Enzyme CYP 27 B 1 und CYP 24 A 1.
- Es gab keine Abweichungen beim Vitamin D oder aktiviertem Vitamin-D-Status zwischen den beiden Gruppen.
Seelischer Stress nicht verantwortlich für eine Hypovitaminose D bei Depressionen
Obwohl das Stress-Verfahren deutliche Steigerungen der Corticosterone und der inflammatorischen Zytokine bewirkt, beurteilen die Wissenschaftler die Tatsache, dass die stressbedingten chronischen neuroendokrin-immunen Störungen nicht den renalen Vitamin-D-Stoffwechsel und den Serum-Vitamin-D-Spiegel verändern, als hinweisend, dass seelischer Stress und daraus folgende Dysregulation im neuroendokrinen und immunen System nicht verantwortlich für einen Vitamin-D-Mangel bei Patienten mit Depression ist.
Geht eine Hypovitaminose D einer Depression voraus?
Nach der ersten großen prospektiven Studie zeigt sich wiederholt eine Verbindung zwischen Depression und Vitamin-D-Mangel. Die Ergebnisse der Studie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hypovitaminose D einer depressiven Verstimmung vorangeht.
Nachteil des Tiermodells und mangelnde Bewertung anderer Hormone
Der größte Nachteil dieser Studie, so die Forscher, sei die Verwendung eines Tiermodells. Die Resultate seien nicht notwendigerweise auf den Menschen übertragbar. Die Wissenschaftler merkten ebenso an, dass die mangelnde Bewertung anderer Hormone die Möglichkeit einschränke, die Beziehung zwischen Depression, Entzündung und Vitamin D allumfassend zu verstehen.
Die Ergebnisse neuester Studien wiesen darauf hin, dass Entzündungen den Vitamin-D-Stoffwechsel nicht direkt veränderten. Nach Meinung der Wissenschaftler sei es wahrscheinlich, dass eine Hypovitaminose D dem Ausbruch einer Depression vorangeht. Sie trüge zu ihrer Entstehung mit ihren begleitenden Entzündungen bei.
Resultate der Studie verwertbar für humane Studien
Die Ergebnisse eignen sich nicht, um sie auf den Menschen zu übertragen. Aus dieser Tatsache heraus besteht die Option, sie für zukünftige humane Studien zu nutzen, die den Entzündungs-Zustand in Bezug auf den Vitamin-D-Stoffwechsel untersuchen.
Ergebnisse der Studie in der Zusammenfassung
Die stress-induzierten neuroendokrin-immunen Störungen sind möglicherweise ursächlich für die Entwicklung einer Depression. Sie zeigen sich jedoch nicht verantwortlich für eine Hypovitaminose D, die Ärzte gewöhnlich bei depressiven Patienten vorfinden.
Quellen, Links und weiterführende Literatur:
- Hans Konrad Biesalski: Vitamine und Minerale: Indikation, Diagnostik, Therapie. Stuttgart 2016: Thieme-Verlag. ISBN-10: 3132210218.
- Uwe Gröber: Orthomolekulare Medizin: Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte. 3. Auflage. Berlin 2008: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. ISBN-10: 3804719279.
- Holick MF (2007): Vitamin D deficiency. N Engl J Med 19; 357 (3): 266-281.
- Thomas MK, Lloyd-Jones DM, Thadhani RI, Shaw AC, Deraska DJ, Kitch BT, Vamvakas EC, Dick IM, Prince RL, Finkelstein JS (1998): Hypovitaminosis D in medical inpatients. N Engl J Med 19; 338 (12): 777-783.
- Lapid MI, Drake MT, Geske JR, Mundis CB, Hegard TL, Kung S, Frye MA (2013): Hypovitaminosis D in psychogeriatric inpatients. J Nutr Health Aging 17(3): 231-4.
- https://www.vitamindcouncil.org/blog/chronic-stress-leads-to-depression-but-does-not-affect-vitamin-d-metabolism-says-recent-study/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25319470