Tulpenbaum – Herkunft und Geschichte
Der Tulpenbaum ist ein stattliches Gewächs, das eine Höhe von bis zu 30 Metern und mehr erreichen kann. Besonders auffällig sind neben den Blüten auch die gerade Wuchsform des Baumes. Der sommergrüne Baum, der sein Laub abwerfen kann, wächst aber nicht nur enorm in die Höhe, sondern kann auch einen Stammdurchmesser von mehr als 150 cm erreichen.
Im 17. Jahrhundert wurde die Pflanze in England bekannt und weitere 50 Jahre später auch in Deutschland. Ein groß gewachsenes Exemplar, mit einer Höhe von ca. 40 Meter wächst im botanischen Garten in Marburg. Als ursprüngliche Heimat der Pflanze gilt Nordamerika.
Giftigkeit der Pflanze
Auch wenn der Baum mit seinen Blüten jeden Blumen- und Gartenfreund verzückt, bleibt er als Pflanze giftig. Giftige Stoffe sind in allen Teilen enthalten und kommen in einer besonders hohen Konzentration in der Baumrinde und dem Holz vor. Zu den giftigen Stoffen gehört Alkaloid (Glaucin), welches überwiegend im Holz vorkommt. In der Rinde finden sich sogenannte Herzglycoside, während sich im Laub giftige Saponine befinden.
Blütezeit beim Tulpenbaum
Der Tulpenbaum beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine Blüten. Steht der Baum in der Blüte, zeigen sich diese nicht in der Gruppe, sondern sitzen einzeln an den Enden der Zweige. Blüht der Baum auf, haben seine Blüten zuerst eine becherförmige, und später eine glockenartige Form. Die Farbe der Blüten reicht von einer gelb-orangen bis bläulich grünen Färbung. Die ersten Blüten zeigen sich ab dem Monat April.
Ende der Blütezeit
Mit seinen großen und schön geformten Blüten strahlt der Tulpenbaum bis in den Monat Juni hinein. Dann verliert das Gewächs seinen Tulpen ähnlichen Blüten und überzeugt durch seine glänzenden und tiefgrünen Blätter. Diese nehmen im Herbst eine goldgelbe Farbe an.
Tulpenbaum – Schneiden und Pflege
Der Tulpenbaum ist eine Pflanze, die extrem hoch wachsen kann. Exemplare, die im heimischen Garten kultiviert werden, sind jedoch um einiges kleiner als Tulpenbäume die im nordamerikanischen Forst wachsen. Trotz seine Größer benötigt der Baum keinen speziellen Schnitt und wächst in seiner besonderen Form gerade in die Höhe hoch.
Soll bei jungen Pflanzen die Krone in Form gebracht werden, kann jedes Jahr, vorzugsweise im Frühjahr, ein Korrekturschnitt erfolgen.
- Mit einer großen und scharfen Astschere werden zuerst abgestorbene Pflanzenteile entfernt.
- Danach wird die Baumkrone in Form geschnitten. Äste, die aus der Krone herausragen werden auf die richtige Länge abgeschnitten.
- Äste und Triebe, die über Kreuz oder nach innen in die Höhe wachsen, werden ebenfalls bis zur Basis abgeschnitten.
Winterhart
Tulpenbäume sind schnell wachsende Pflanzen, die sich gut an ihren Standort anpassen können. Daher können Tulpenbäume auch ohne einen besonderen Schutz den Winter über im Freien verbringen. Ältere Bäume, die bereits richtig verwurzelt sind, benötigen keinen Schutz vor dem Frost.
Da die Wurzeln junger Bäume jedoch relativ empfindlich sind, sollten Tulpenbäume vorzugsweise im Frühjahr gepflanzt werden. Junge Bäume können daher mit einer schützenden Schicht aus Laub oder Rindenmulch abgedeckt werden. Zusätzlich hilft ein spezielles Gartenvlies bei starken Frösten.
Krankheiten der Pflanze
Im Bezug auf Krankheiten ist der Tulpenbaum ebenso robust wie Magnolien. Krankheiten oder Schädlinge machen ihm nur sehr selten zu schaffen.
- In seltenen Fällen zeigen sich jedoch Blattläuse als Schädling an der Pflanze. Da diese jedoch kräftig wächst, stellen die kleinen Plagegeister in der Regel keine Gefahr dar. Mit einem speziellen Mittel gegen Blattläuse aus dem Handel können die Schädlinge schnell und zuverlässig vernichtet werden.
- Zu wenig Wasser kann dem Baum ebenfalls schaden. Steht der Tulpenbaum zu trocken, können sich die Blätter und Blüten braun verfärben, bzw. sind braune Flecken zu erkennen. Mehr Wasser und eine durchgehende, gleichbleibende Feuchtigkeit schaffen Abhilfe.
- Steht der Baum zu feucht oder wird er zu viel und zu oft gegossen, kann es zu Fäulnis kommen. Weniger Wasser und ein möglichst durchlässiger Boden lösen das Problem.
Tulpenbäume vermehren
Tulpenbäume können durch Stecklinge oder durch Samen vermehrt werden. Allerdings sind beide Varianten nicht immer von Erfolg gekrönt. Der Baumsamen kann bis Ende September aus den Blüten gesammelt werden, wenn diese verblüht sind.
Der Samen wird anschließend in kleine Pflanztöpfe gegeben und nur mit wenig Erde bedeckt, Eine einfache Gartenerde eignet sich am besten. Die Samen sollten auf der Fensterbank, bei ausreichend Licht und einer Temperatur von mindestens 20° Grad gedeihen. Die Erde muss gleichmäßig feucht gehalten werden, wobei keine Staunässe entstehen darf.
Wenn sich die ersten kleinen Pflänzchen zeigen, können diese vereinzelt werden, sobald sie eine Höhe von mindestens 10 cm erreicht haben. Ins Freie dürfen die kleinen Tulpenbäume aber erst dann, wenn die ersten Pflanzenteile verholzt sind.
Das Schneiden von Stecklingen ist die zweite Möglichkeit, wenn der Tulpenbaum vermehrt werden soll. Dazu werden ca. 15 cm lange Stecklinge von den Triebspitzen abgeschnitten. Die Pflege der Stecklinge ist genau so, wie beim Vermehren durch Samen.
Neben der richtigen Pflege benötigt man auch ausreichend Zeit. Ob sich die Prozedur gelohnt hat ist erst dann zu erkennen, wenn sich neue Pflanzenteile bilden. Es kann jedoch mehrere Wochen dauern, bis sich die ersten kleinen Triebe oder neue Blätter bilden.
Pflege für den Tulpenbaum
Tulpenbäume benötigen ausreichend Wasser, damit sie richtig wachsen und eine gesunde und üppige Blütenpracht bilden können. In den warmen Sommermonaten benötigt die Pflanze zudem mehr Wasser, als im Herbst und Winter. Staunässe muss jedoch vermieden werden, da sonst die Wurzel, oder Teile der Wurzel, faulen kann.
Wer die Blüte und das Wachstum fördern möchte, kann den Baum mit einem Rhododendrondünger versorgen. Dieser wird ab dem Frühjahr bis in den Herbst hinein verwendet. Zudem ist es wichtig, für einen lockeren und durchlässigen Boden zu sorgen.
Nur so kann der Baum ausreichend Nährstoffe aufnehmen und wird vor Staunässe geschützt. Ist der Boden zu hart, kann eine Drainage aus Kieselsteinen ihn auflockern und wasserdurchlässig machen. Laub, das sich ab dem Herbst um den Baum herum auf dem Boden ansammelt, sollte regelmäßig entfernt werden.