Thrombophlebitis

Als Thrombophlebitis beschreibt in der medizinischen Fachsprache ein Blutgerinnsel im oberflächlichen Venensystem durch eine  Entzündung der Venen. Die nicht-infektiöse Entzündung tritt insbesondere an den Beinen auf und zeigt sich durch gerötete Hautstellen.

Blutgerinnsel  durch eine Entzündung des  Venensystems

Der exakte Auslöser einer akuten Thrombophlebitis ist bisher noch nicht bekannt. Mögliche Ursachen sind eine oberflächliche Venenwandreizung. Die Thrombophlebitis tritt infolge äußerer Verletzungen, in Begleitung einer schweren Krankheit oder ohne erkennbaren Grund auf.

Thrombozyten und Blutzellen

Ursachen für Entzündungen der oberflächlichen Venen

Bei einer Thrombophlebitis entzündet sich ein Abschnitt des oberflächlichen Venensystems. Tiefer gelegene Venen sind nicht betroffen. Oftmals entzündet sich bei der Erkrankung lediglich ein kurzes Teilstück einer Vene. Die Entzündung führt zur Blutgerinnung, wodurch sich die betroffene Stelle aufgrund des verklumpten Blutes verschließt.

Medizinischer Fachbegriff für das Blutgerinnsel ist die Thrombose. Die exakte Ursache für die Bildung des Blutgerinnsels ist oftmals nicht bekannt. Einschwemmung von Keimen, Reizungen und Verletzungen der Vene sind mögliche Gründe. Verletzungen entstehen beispielsweise durch die Blutabnahme oder durch lokal ausgeübten Druck (infolge eines Schlags).

Dazu verursachen periphere Venenkatheter zur Flüssigkeitstherapie Reizungen. Risikofaktoren, welche die Gefahr einer oberflächlichen Venenentzündung erhöhen, sind neben fortgeschrittenem Alter insbesondere Krampfadern (chronische Schäden an der Venenwand), Gerinnungsstörungen und Nikotinkonsum. Im Bereich einer Krampfader lösen leichte Verletzungen von außen oder ein verlangsamter Blutstrom in den Gefäßen infolge von Bettlägerigkeit die Thrombophlebitis aus.

Vor allem die Beine (Oberschenkel) sind häufig von einem Blutgerinnsel im oberflächlichen Venensystem betroffen. In rund 90 Prozent der Fälle tritt die Thrombophlebitis dort auf. Daneben sind die Arme gefährdet.

Gerötete, schmerzende, warme Hautstellen:

Symptome einer Thrombophlebitis

Die Thrombose verhindert einen Blutfluss durch die betroffene Vene. Die Blutgerinnsel in den oberflächlichen Venen sind Auslöser sichtbarer Hautgeschwüre. Die betroffenen Venen schwellen infolge einer Thrombophlebitis an und verhärten. Bei Druck auf die betroffene Stelle verspürt der Patient Schmerzen.

Dasselbe gilt für Muskelanspannungen. An der Hautoberfläche zeigen sich Rötungen, zudem ist ein deutliches Wärmegefühl vorhanden. In einigen Fällen ist die Vene als Knoten oder Strang fühlbar. Fieber gehört dagegen nicht zu den typischen Symptomen. Im Unterschied zu Thrombosen im tiefen Venensystem führt ein Blutgerinnsel in den oberflächlichen Venen nur selten zu einer Lungenembolie. Eine Lungenembolie liegt vor, wenn ein Blutgerinnsel in die Lunge wandert und dort Lungenarterien verstopft. Dennoch besteht bei einer Thrombose grundsätzlich die Gefahr einer Embolie. Aus diesem Grund ist nach Auftreten der genannten Krankheitszeichen unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.

Behandlung einer Entzündung im oberflächlichen Venensystem ist abhängig von der betroffenen Vene.

Der Arzt grenzt bei der Diagnose in einem ersten Schritt die Entzündung der oberflächlichen Venen von einer Thrombose der tiefen Venen ab. Zusätzlich ist empfohlen, die tiefen Beinvenen per Ultraschall nach einer Thrombose abzusuchen.

Die Maßnahmen zur Behandlung der Thrombophlebitis sind abhängig von deren Lokalisation. Bei einer kleinen Seitenastvene sind kühlende Maßnahmen und das Anlegen eines Kompressionsverbandes ausreichend. Alternativ zum Kompressionsverband bietet sich ein entsprechender medizinischer Strumpf an.

Die genannte Behandlung ist gegebenenfalls durch die Verabreichung eines entzündungshemmenden Medikaments zu ergänzen. Befindet sich das Blutgerinnsel in einer größeren Seitenastvene, die mit der Stammvene oder dem tiefen Venensystem verbunden ist, ergreift der Arzt weitere Maßnahmen. In Ergänzung zu den genannten Behandlungsmöglichkeiten der kleinen Seitenastvene erfolgt die Einleitung einer Therapie zur Blutverdünnung. Eine Lokalisation der Thrombophlebitis an einer Stammvene hat eine nochmals stärkere Dosierung der Blutverdünnungstherapie zur Folge.

Dauer der Behandlung – mindestens sechs Wochen erforderlich

Die Therapie mit Kompressionsverband erfolgt über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen. Kompressionsverband beziehungsweise -strumpf bewirken eine Abschwellung der betroffenen Stelle, verbessern den Blutfluss in der Vene und mindern die Schmerzen.

Das erfolgt durch die Anregung des Blutkreislaufes. Neben den Kompressionsverbänden ist regelmäßiges Gehen bei einer Thrombophlebitis empfehlenswert. Die Bewegung hat denselben Effekt auf den Blutreislauf. Bei Beginn einer Blutverdünnungstherapie ist diese über mindestens 30 Tage fortzusetzen. Bettruhe ist für den Heilungsverlauf der Thrombophlebitis nicht erforderlich, sondern schädlich. Blutverdünnende Präparate bewirken bei kleineren Wunden Blutungen, die länger als gewohnt anhalten. Nach Verletzungen ist ein Druckverband anzulegen. Dadurch stoppt die Blutung.

Die Behandlung einer Entzündung des oberflächlichen Venensystems erfolgt normalerweise ambulant. Bei Luftnot, akuten Kreislaufbeschwerden sowie Schmerzen im Brustkorb während der Behandlungsphase ist unverzüglich ein Krankenhaus aufzusuchen. Der Patient sollte in einer derartigen Situation darauf verzichten, das Auto selbst zu steuern. Sofern kein Angehöriger die Fahrt ins Krankenhaus übernimmt, ist ein Rettungswagen zu rufen.

Nach Beginn der Therapie zur Behandlung einer Thrombophlebitis sind regelmäßige Kontrollen per Ultraschall erforderlich. Untersuchungen sind vor allem eine Woche nach dem Befund sowie am Ende der Blutverdünnungsphase durchzuführen. Nehmen die Beschwerden trotz begonnener Behandlung zu, ist der zuständige Arzt sofort aufzusuchen.

Operative Entfernung der Krampfader sinnvoll

Die Entzündung bewirkt eine Vernarbung oder Verklebung der innersten Venenwand. Dennoch heilt die Thrombophlebitis in den meisten Fällen ohne weitere Folgen. Möglich sind Verfärbungen der Haut an der betroffenen Stelle.

Dazu gelten Verkalkungen als Nachwirkungen. Bei einer schwereren Erkrankung nimmt der Heilprozess einige Wochen in Anspruch. Schwerere Fälle liegen beispielsweise vor, wenn die Thrombophlebitis in Zusammenhang mit einer Krampfader aufgetreten ist. Zur Vermeidung eines erneuten Auftretens der Entzündung ist eine Operation sinnvoll. Während des Eingriffs entfernt der Chirurg die Krampfader. Dies geschieht nach Abheilung der akuten Erkrankung (ungefähr vier Wochen nach Behandlungsbeginn).

redaktionell bearbeitet durch: Anna Nilsson

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