Von sauer bis süß-aromatisch ist alles vertreten und die Alleskönner sind nicht nur gesund, sondern stecken auch voll mit verdauungsfördernden und cholesterinsenkenden Stoffen. Es heißt nicht umsonst: „An apple a day, keeps the doctor away”.
Was ist ein Tafelapfel: Bedeutung
Ein Tafelapfel ist nichts anderes, als ein Apfel der direkt verzehrt werden kann. Der Begriff stammt von der mittelalterlichen, „gedeckten“ Tafel. Als Gegensatz gibt es noch den „Mostapfel“ welcher sehr sauer schmeckt und somit nicht für den direkten Verzehr geeignet ist.
Daraus werden im Normalfall Säfte gepresst, Schnaps gebrannt oder Apfelwein gefertigt. Das liegt an dem hohen Säuregehalt, den anderen Aromen und auch an der Konsistenz der Früchte. Genau das Gleiche gilt auch für Birnen. Es gibt Tafel- und Mostbirnen. Im Supermarkt gibt es allerdings nur die verzehrfertigen Tafelobstsorten zu kaufen.
Nach dem Tafel- und Mostobst gibt es noch das Wirtschaftsobst. Das ist ein allgemeiner Begriff, damit sind Sorten gemacht, die einen äußerlichen Schaden haben. Zum Beispiel Obst mit Hagelschaden, zu kleine Früchte oder welche mit geringer Wasserzufuhr. Diese werden dann als Wirtschaftsobst geerntet und verkauft.
Gute Äpfel kommen meist von kleinen Apfelbäumen. Das war früher anders – bis 1950 wurden auf großen Wiesen, große Apfelbäume gezüchtet, die sogenannten Streuobstwiesen. Diese sind nicht nur schön anzusehen, auch viele Tiere leben darauf.
Jedoch sind mittlerweile die Äpfel dadurch sehr teuer geworden, da die Stundenlöhne sehr hoch sind. Darum werden die Äpfel nur noch von den Bäumen geschüttelt und zu Apfelwein oder Schnaps verarbeitet.
Auf diesen Wiesen findet man Sorten, die es im Handel als Tafelobst nicht mehr gibt, wie zum Beispiel:
- Gelber Bellefleur
- Danziger Kantapfel
- Odenwälder
- Roter Eiserapfel
- Schweizer Apfel
- Zwiebelapfel
Die besten Tafelapfel Sorten und ihre Erntezeit
Seit jeher begeistern Äpfel nicht nur durch ihr glänzendes Aussehen, der süßliche Geschmack ist seit Kindesbeinen bekannt und sogar Schneewittchen konnte nicht widerstehen.
Der Geschmack und die Süße definieren sich durch die Jahreszeit der Ernte. Da werden große Unterschiede gemacht und in jeder Jahreszeit gibt es verschiedene Äpfel.
Sommeräpfel:
Äpfel, die im Sommer geerntet werden, sind die beliebtesten. Dazu gehören Äpfel, welche von Ende Juli bis Anfang August genussreif sind. Die Art von Äpfeln können aus diesem Grund nicht lange gelagert werden, weil sie zum einem mehlig werden und zum anderen schnell faulen. Sommeräpfel sind beispielsweise:
- Retina
Ernte: Mitte September
Reife: ab Oktober
Geschmack: süßsäuerlich
- Elstar
Ernte: Mitte September bis Mitte Oktober
Reife: ab Oktober
Geschmack: süßsäuerlich, aromatisch
- Alkmene
Ernte: Ende September
Reife: Mitte bis Ende November
Geschmack: Süß, fruchtig
Winteräpfel:
Winteräpfel werden, wie es der Name schon sagt, im Winter geerntet und sind einfacher händelbar als Sommeräpfel, da diese nicht so schnell faulen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Boskoop
Ernte: Mitte Oktober
Reife: Ab Dezember
Geschmack: Süßsäuerlich
- Ontario
Ernte: Ende Oktober
Reife: Ab Januar
Geschmack: Feinaromatisch
- Pilot
Ernte: Mitte Oktober
Reife: Ab Dezember
Geschmack: Kräftig, süßsäuerlich, aromatisch
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Die besten Brat- und Kochäpfel
Seit Jahrzehnten ist der Bratapfel ein berühmtes Dessert in deutschen Küchen. Damit das Rezept gut gelingt, kommt es auf die richtige Apfelsorte an. Welche Äpfel sich für einen gelungenen Bratapfel eignen, sind in der folgenden Auflistung zu finden:
Boskoop Apfel: Die Äpfel haben einen Durchmesser von bis zu 8 cm und eignen sich daher perfekt für das beliebte Gericht.
Undine: Nicht ganz so groß, aber bestimmt genauso lecker. Der Undine Tafelapfel eignet sich ebenso hervorragend zum Backen.
Braeburn: Diese Sorte stammt aus Neuseeland, schmeckt aromatisch-würzig und erreicht bis zu 150 Gramm Gewicht. Aus diesem Apfel lässt sich super Kompott zubereiten. In einem Kuchen schmeckt er ebenso unwiderstehlich.
Interessante Apfelfakten
- „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ heißt es. Natürlich kommt der Apfelbaum auch irgendwoher, aber der Ursprung liegt mit großer Wahrscheinlichkeit in Zentralasien.
- Der Deutsche verzehrt im Jahr durchschnittlich 17 Kilo Äpfel und etwa 11 Liter Apfelsaft.
- In der Schale eines Tafelapfels befinden sich bis zu 70% der Vitamine.
- Äpfel sind wahre Nährstoffbomben. In ihnen enthalten sind wichtige Nährstoffe wie Proteine, Fett, Kohlenhydrate und Nahrungsfasern und auch Mineralstoffe und Vitamine wie Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Vitamin B1, B2, B6, C und E.
- Ein Apfel kann auch zur Zahnreinigung dienen, dank der Fruchtsäure.
- Mit rund 60 Kalorien ist der Tafelapfel eine gesunde und vitaminreiche Alternative für zwischendurch und laut Umfrage das beliebteste Obst in Deutschland.
Tafelapfel als Hausmittel
Bei vielen verschiedenen Dingen kann man die Vitaminbomben gebraucht. Sie können als diverse Hausmittel genutzt werden, was einen echten Mehrwert bietet.
Bei Heiserkeit beispielsweise empfiehlt es sich, einen gebratenen Tafelapfel mit Honig zu essen. Aber auch bei Rachen- und Halsentzündungen dient ein heißes Glas Apfelwasser gemischt mit einem Teelöffel Apfelessig zur schnellen Genesung.
Auch für unser größtes Organ, der Haut, ist eine Apfelmaske empfehlenswert. Ein Apfel ohne Schale vermischt mit etwas Honig auf die Haut auftragen und einige Zeit einwirken lassen. Sogar Schwangerschaftsübelkeit lässt sich mit einem Tafelapfel lindern oder gar ganz vermeiden.
Sind Tafeläpfel gesund?
Im Großen und Ganzen ist zu sagen, dass jeder Apfel gesund ist. Jedoch gibt es viele Sorten, die bearbeitet werden. Das bedeutet, dass wichtige Stoffe (Polyphenole) aus den Äpfeln gezüchtet werden, weil diese das Tafelobst sauer machen und schneller braun werden lassen. So ist es leider wie bei vielen Dingen: Das Äußerliche zählt.
Was dabei schade ist, Polyphenole dienen als natürlicher Schutz vor Pilz- und Insektenbefall. Wenn dies der Fall ist, dass der Tafelapfel in einer Plantage gezogen wird, die dazu auch noch sehr steril ist und das Obst eventuell sogar noch gespritzt wird, bilden die Äpfel weniger Polyphenole, bis der Selbstschutz gar nicht mehr nötig ist.