Studie: Nachhaltiger Konsum widersteht Krisen trotz Herausforderungen

yippy
von yippy
2 min
12.04.2024 21:02:19
Studie: Nachhaltiger Konsum widersteht Krisen trotz Herausforderungen
3:26

Die Utopia GmbH veröffentlicht die Ergebnisse ihrer neuesten Studie zum nachhaltigen Konsum, die zum vierten Mal seit 2017 durchgeführt wurde.

Die Studie zeigt, dass nachhaltiger Konsum auch in Zeiten multipler Krisen weiterhin fest in der Mitte der Gesellschaft verankert ist, obwohl Nachhaltigkeitsmüdigkeit und gestiegenes Preisbewusstsein eine Herausforderung darstellen.

Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die durch die Corona-Pandemie und andere Krisen ausgelöst wurden, bleibt die Bereitschaft, nachhaltig zu konsumieren, besonders bei nachhaltigkeitsorientierten Verbrauchern stark. Über 8.700 Teilnehmer haben an der umfangreichen Umfrage teilgenommen, deren Ergebnisse nun in einer frei zugänglichen Broschüre veröffentlicht wurden.

Die Studie identifizierte sechs verschiedene Nachhaltigkeitstypen unter den deutschen Verbrauchern, wobei die „Konsequenten“, „Green Shopper“ und „Bedächtigen“ als besonders nachhaltigkeitsaffin gelten. Diese Gruppen, die insgesamt 44 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sind sogar leicht gewachsen und zeigen eine hohe Bereitschaft, für Nachhaltigkeit und Klimaschutz auch höhere Preise und Mehraufwand in Kauf zu nehmen.

Ein zentrales Thema der Utopia-Studie 2024 war die Frage nach der „Krisenfestigkeit“ des nachhaltigen Konsums. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass nachhaltigkeitsaffine Konsumenten sich von ökonomischen Herausforderungen weniger beeinflussen lassen als erwartet. Trotz einer gewissen „Klimamüdigkeit“ und einer wachsenden Preissensibilität infolge der Inflation, behauptet sich nachhaltiger Konsum weiterhin als fester Bestandteil des Verbraucherverhaltens.

Die Studie zeigt auch, dass die Einstellungen zu Nachhaltigkeit, Klimawandel und Umwelt stark polarisiert sind, mit signifikanten Unterschieden zwischen verschiedenen sozialen und demografischen Gruppen. Besonders junge Menschen und höher Gebildete zeigen eine positive Einstellung zu staatlichen Regelungen für mehr Klimaschutz, während in den Ost-Bundesländern mehr Widerstand gegen staatliche Eingriffe zu beobachten ist.

Ein weiteres Ergebnis der Studie betrifft die sogenannten „Green Claims“ von Unternehmen. Während 55 Prozent der Verbraucher Produkte mit grünen Werbeversprechen bevorzugen, zeigt sich gleichzeitig eine große Skepsis bezüglich der Glaubwürdigkeit dieser Claims. 79 Prozent der Befragten fühlen sich durch die Vielzahl der Werbeversprechen überfordert.

Die Erwartungen an Unternehmen sind hoch: 85 Prozent der Utopia-Nutzer sind der Meinung, dass Unternehmen nicht genug für Nachhaltigkeit tun, und zwei Drittel glauben, dass Firmen sich eher aufgrund von äußerem Druck als aufgrund eigener Überzeugungen engagieren.

Trotzdem begrüßen 80 Prozent der Befragten, dass Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen kommunizieren.

Die Utopia-Studie 2024 bietet wertvolle Einblicke, wie nachhaltiger Konsum sich in einer sich schnell verändernden Welt behaupten kann und welche Rolle die Unternehmen dabei spielen. Die vollständigen Ergebnisse und weiterführende Informationen sind in der Broschüre zu finden, die auf der Webseite von Utopia kostenlos heruntergeladen werden kann.

Weiter zur Studie: Nachhaltiger Konsum steht unter Druck