Österreich zählt zu den waldreichsten Ländern Europas. Charakteristisch ist der Laubwald und die vielfältige Alpenflora, auf der bekannte Blumen wie Edelweiß, Enzian, Alpennelke, Arnika, Almrausch und Heidekraut beheimatet sind.
Am Nordrand der Alpen dominiert das Grünland und östlich des Neusiedlersees befindet sich eine spezifische Salzsteppenflora. Es folgen Tipps zur Pflanzenbestimmung in Österreich.
Wissenswertes zu den Pflanzen in Österreich
63 Prozent Österreichs nehmen die Alpen ein. Die Mischung aus Alpenvorland und flachen Ebenen beherbergt eine mannigfaltige Flora und Fauna. Österreich verfügt über sechs Nationalparks, die die Artenvielfalt schützen. 927 Pflanzenarten wurden bisher durch die Biotopkartierung in Nationalparks nachgewiesen.
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Davon sind etwa 748 Arten an Pflanzen und Tieren endemisch, was bedeutet, dass sie nur in Österreich vorkommen. Sie alle kommen ausschließlich vom Alpenostrand und Schneeberg im Osten bis zum Salzkammergut im Westen vor. Viele dieser Arten sind gefährdet, stehen auf der Roten Liste und werden durch das oberösterreichische Naturschutzgesetz geschützt.
Pflanzenbestimmung Österreich: Tipps
Man muss unterscheiden zwischen den Alpen- und Flachlandpflanzen. Außerdem können auch innerhalb der Alpen verschiedene Höhenstufen vorkommen. Dazu ist etwa die Hälfte von Österreich von Wald bedeckt.
Unterhalb der Baumgrenze finden sich verschiedene Baumarten, während an der Waldgrenze die Bäume langsam in Sträucher übergehen. Wenn man noch höher kommt, gibt es nur noch Gräser und Blumen. Die nationalen Pflanzen Symbole Österreichs sind Edelweiß sowie Glocken-Enzian und Aurikel.
Unterschied zwischen Deutschland und Österreich
Österreich ist, verglichen mit anderen mitteleuropäischen Staaten, ein besonders artenreiches Land. Der Unterschied zwischen Deutschland und Österreich liegt im Zusammentreffen von verschiedenen Klimazonen und der einzigartigen Bodenbedingungen zwischen Alpen- und Flachland, die eine breitgefächerte Artenvielfalt ermöglichen, denn die unterschiedliche Höhen bieten unterschiedliche Ökosysteme.
Die Bodenbedingungen werden häufig vom Gestein bestimmt, das die Basis des jeweiligen Landschaftsabschnitts bildet. Dadurch beheimatet Österreich:
- Südrussische und mittel-asiatische Arten
- Arten aus dem nördlichen Mittelmeergebiet
- Arten aus der nordwestlichen Balkanhalbinsel
- Arten der Arktis und der zentralasiatischen Gebirge
Aber es gibt auch historische Gründe, weshalb Österreich eine solche biologische Vielfalt hat: Im frühen Tertiär, vor rund 70 Millionen Jahren, war die Vegetation des heutigen Österreich derjenigen der Regenwäldern Südostasiens sehr ähnlich. Im späten Tertiär, vor etwa 25 Millionen Jahren, verschwanden wärmeliebende Pflanzen allmählich.
Eiszeit in den Alpen
Als die Eiszeiten die Alpen erreichten, bestand der größte Teil der lokalen Vegetation aus Pelzbäumen und verschiedenen Arten von Laubbäumen. Während der Eiszeit wanderten Pflanzenarten aus Nordeuropa in Gebiete nördlich der Alpen ab, die nicht von Gletschern bedeckt waren. Bestimmte Berge ragten wie Inseln aus den Gletschern heraus und gewannen für diese Zeit eine eigene Flora und Fauna.
Mit jeder klimatischen Veränderung dauerte es Jahrhunderte oder Jahrtausende, um die Ökosysteme mit neu ankommenden Arten anzupassen. Diese historischen Hintergründe prägen die Flora und Fauna Österreichs bis heute.
Wichtigste Merkmale zur Pflanzenbestimmung in Österreich
Erschwerend kommt hinzu, dass bei der wissenschaftlichen Sortierung von Pflanzen nicht zwischen holzig und kräuterig unterschieden wird, deswegen fängt man am besten mit der Grundfrage an: Ist es ein Baum, ein Strauch oder eine Blume?
Schauen Sie sich den Stamm der Pflanze an und achten Sie auf die Struktur. Ist es braun und mit Rinde bedeckt oder ist es flexibel und faserig? Nicht alle holzigen Pflanzen haben dunkelbraune Rinde. Sie können auch einen rotstämmigen Hartriegel oder eine grünliche Holzrebe finden – aber dies sind immer noch holzige Pflanzen.
Während die meisten Pflanzengattungen entweder alle holzig oder alle krautig sind, ist dies außerdem nicht allgemein der Fall, denn es kann auch Mischarten geben. In der Kategorie der Holzpflanzen gibt es Bäume und auch Sträucher, was zu unterscheiden ist.
Bäume oder Sträucher
Bäume sind die höchsten Pflanzen, aber das macht sie nicht einfach zu identifizieren, denn es ist schwierig zwischen Bäumen und Sträuchern zu unterscheiden. Ein Baum hat einen einzigen Holzstamm und kann Blätter oder Nadeln haben.
- Sträucher hingegen sind in der Regel kürzer als Bäume, aber ein hoher Strauch kann auch genauso hoch sein wie ein kurzer Baum!
- Darüber hinaus können sie auch sehr klein sein – sie können nur ein paar Zentimeter hoch sein.
- Dazu kann man Bäume und Sträucher im Allgemeinen unterscheiden, indem man sieht, wie viele der holzigen Stämme tatsächlich am Boden befestigt sind.
Bäume sollten nur einen Hauptstamm haben, während Sträucher im Allgemeinen eine Gruppe an Stämmen vorweisen.
Blumen in Österreich bestimmen
Blumen lassen sich ebenfalls anhand verschiedener Merkmale bestimmen. Wichtigste Merkmale zur Pflanzenbestimmung Österreichs sind Blüten, Blütenfarbe, Wuchshöhe, Stengel und Blätter. Diese Bestandteile verraten schnell, um was für eine Pflanze es sich handelt. Jede Pflanze sollte daher auf folgende Merkmale untersucht werden:
- Fundort und Blütezeit der Pflanze
- Blüte und Blütenstand
- Blätter oder Fiederblätter
- Höhe, Behaarung und Stacheligkeit der Pflanze
- Achten Sie beim Betrachten der Blätter auf die Blattnerven – sind diese: parallel oder verzweigt?
- Wie sieht die Blattspreite aus: geteilt oder ungeteilt?
- Wie sieht der Blattrand aus: z.B. glatt oder gezähnt?
Alternative Möglichkeiten eine Blumenbestimmung in Österreich vorzunehmen geht am leichtesten und bequemsten über eine App, wie PictureThis oder PlantSnap. PictureThis ist kostenlos und hat eine benutzerfreundliche Oberfläche. Die App verfügt über eine fortschrittliche künstliche Intelligenz und hat über 11.000 Einträge in ihrer Datenbank. Allerdings ist die Bestimmungsrate nicht optimal.
Angeblich arbeitet sie mit einer Genauigkeitsrate von 95%, dies hat sich in der Praxis jedoch nicht bestätigt. Fotos können schnell und einfach mit der PictureThis Community geteilt werden und die PictureThis Community unterstützt bei der Ermittlung von Pflanzenarten – Geduld ist also gefragt.
Die App gibt noch einige Pflanzenpflegetipps, die helfen, Pflanzen besser zu züchten. Zur Bestimmung der Pflanzen eignet sich das Gartenrevue.de Pflanzenbestimmungsbuch als eBook Kurs und Nachschlagewerk.