Lungenseitlinge wachsen auf fast jedem Hartholzbaum. Sie sind fruchtbar und winterhart, was sie zu einem Liebling der Pilzzüchter macht. Sie sind auf dem Markt leicht erhältlich und können auf verschiedene Weise kulinarisch zubereitet werden.
In China wird die sporentragende Struktur der Seitlinge in der traditionellen chinesischen Medizin getrocknet verwendet und Arzneimitteln zugesetzt, die gegen Sehnenschmerzen verschrieben werden. Pleurotus pulmonarius sind auch in Indien populär geworden.
Lungenseitlinge werden oft mit Austernseitlingen oder Egerlingen verwechselt, da diese nicht nur sehr ähnlich aussehen, sondern robuster sind und das ganze Jahr, auch in wärmeren Klimazonen, sehr ertragreich sind.
Lungenseitlinge sind fester und dickfleischiger als Austernpilze, sind ihnen aber im Geschmack sehr ähnlich. Durch Kreuzungsexperimente konnte jedoch nachgewiesen werden, dass der Pleurotus pulmonarius eine eigenständige Art darstellt.
Merkmale der Lungenseitlinge
Ein Vorteil den nicht viele wissen ist, dass sie essbar sind. Dazu ist er als Holz- oder Forstschädling nicht von Bedeutung. Der seitliche Stiel erinnert an die anatomische Struktur einer Lunge, daher kommt auch der Name des Gewächses. Drei Arten des Seitlings kommen gelegentlich auch als Gebäudepilze vor. Am häufigsten wird jedoch der Austernseitling erkannt.
Lungenseitlinge brauchen – im Gegensatz zum Austernseitling – keinen Kältereiz, um sich fortzupflanzen, weswegen sie auch im Sommer und Frühherbst gefunden werden können. Der Fruchtkörper des Lungenseitlings ist jedoch kleiner und zarter als der des Austernseitlings. Außerdem sind die Ränder der Fruchtkörper welliger oder fransiger und die Oberseite des Pilzes heller gefärbt als die des Austernseitlings.
Der Lungenseitling wird manchmal als cremeweißer Seitling bezeichnet und seine Farbe reicht von cremeweiß bis hell beige, manchmal auch grau bis bräunlich. Darüber hinaus riechen sie im frischen Zustand süßlich nach Anis. Der Pilz fruchtet besonders in den Sommermonaten und bewohnt boden- und luftfeuchte Wälder.
Dazu ist der Stiel kurz bis mittellang und die Lamellen laufen weit am Stiel herab und können maschenartig vernetzt sein. Seitlinge gehören zu den Pilzen, die am einfachsten zu kultivieren sind, doch stiellose Exemplare, wie der Ohrförmige Seitling, sind zu vermeiden, da sie für den Menschen potentiell giftig sein können.
Lungenseitling sammeln (Verbreitung)
Pleurotus pulmonarius sammeln kann eine Herausforderung darstellen, denn sie sind zwar in ganz Europa verbreitet, aber lokal gesehen schwierig in großen Mengen ausfindig zu machen. Lungenseitlinge mögen warme klimatische Bedingungen.
Ihre ideale Wachstumstemperatur liegt zwischen 18 – 27 °C. In Deutschland sind besonders viele Fundstellen im bayrischen Wald verzeichnet. Generell sind Lungenseitlinge auf Bäumen zu finden. Vorzugsweise auf:
- Laubholz
- Buche
- Esche
- Pappel
- Birke
Seitlinge verbrauchen oft schnell das Holz, auf dem sie wachsen, sodass man sie nicht oft jahrelang am selben Baum findet. Sie halten sich jedoch einige Jahre am selben Baum auf und können daher öfter an derselben Fundstelle wieder geerntet werden.
Erntetipps
Schneiden Sie den Pleurotus pulmonarius von den Bäumen oder Stämmen ab. Bei großen Exemplaren kann das sehr dicke Fleisch sehr zäh sein. Seitlinge können mit einem Pinsel gereinigt werden. Gelegentlich klebt etwas Baumrinde an der Spitze der Kappe oder am Fleisch.
In diesem Fall das Holz mit einem Messer ausschneiden. Im späten Frühling und im Sommer findet man häufig kleine rote und schwarze Käfer auf den Pilzen, besonders in den Kiemen. Die Käfer einfach abbürsten und daraufhin das Pilzfleisch auf Käferlarven untersuchen. Wenn der Pilz nur ausgewachsene Käfer hat, besteht kein Problem.
Wenn er jedoch mit Larven befallen ist, sollte er nicht gegessen werden. Ältere Exemplare fangen an, gelb zu werden und die Ränder werden unregelmäßig. In diesem Fall sind die Lungenseitlinge für den Verzehr nicht geeignet.
Pleurotus pulmonarius selber züchten
Da es, wie vorhin erwähnt, schwierig ist, für das Sammeln von Seitlingen spezifische Ortsangaben zu machen, empfehlen viele Experten selbst welche anzubauen, zumal diese besonders leicht kultivierbar sind.
Wenn ein handlicher Seitling gefunden wird, kann man ihn mit nach Hause nehmen, im Freien an einem vor Sonne und Wind geschützten Ort aufbewahren und gelegentlich bei trockenem Wetter wässern. Seitling-Stämme können noch zwei bis vier Jahre lang Pilze produzieren.
Tipps für die Zubereitung von Pilzen
Im Internet lassen sich überall Zubereitungstipps für Pilze finden. Manche sind eher schlecht, doch andere sind dagegen wirklich informativ und hilfreich:
- Halten Sie die Pilze trocken
- Tauchen Sie sie nicht in Wasser und spülen Sie sie nicht aus, denn Pilze absorbieren Wasser, was dazu führt, dass die gekochten Pilze quietschen und den Geschmack verändern
- Tupfen Sie sie die Pilze extra trocken, bevor Sie sie kochen
- Achten Sie beim Zerkleinern, dass alle Stücke ungefähr dieselbe Größe haben, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen
Wer sich die Pilze selbst gepflückt hat, muss sich sicher sein welche Sorte abgezupft wurde. Manche Pilze sind – auch wenn sie schön aussehen – lebensgefährlich.
Lungenseitling Zubereitung
Alle Seitlingsarten eignen sich hervorragend für Braten sowie Kochen und können in jedem Rezept verwendet werden, das Pilze erfordert. Man kann sie nach eigenen Vorlieben würzen und mit Kräutern verfeinern.
Seitlinge sind reich an wichtigen Nährstoffen wie Aminosäuren, Thiamin, Riboflavin, Folsäure, Sterole und Carotinoide. Sie enthalten auch Vitamin C, Kalium und Eisen.
Ihr milder Geschmack eignet sich zur Verwendung als normaler Pilz, der in Suppen, Eintöpfen, Salaten, Nudeln, Pizza, Aufläufen und Terrinen verwendet wird. Darüber hinaus können sie auch in Sandwiches geschichtet, mit anderem Gemüse gebraten oder als eigenständige Beilage serviert werden. Die Lungenseitling Zubereitung ist daher besonders einfach.
Seitlinge passen gut zu Fisch, Lamm, Schweinefleisch, Geflügel, Frühlingszwiebeln, Schalotten, Knoblauch, Ingwer, Rosenkohl, Grünkohl, grünen Bohnen, Sellerie, Wasserkastanien, Sunchokes, Farro, Quinoa, Grieß und Kartoffeln.
Diese Pilze müssen zügig konsumiert werden, da sie eine kurze Haltbarkeit haben und sich nur ein paar Tage im Kühlschrank halten. Allerdings muss darauf geachtet werden, die einzelnen Pilze nicht zu kleinzuschneiden, da sie beim Kochen oder Braten, wie alle Pilze, stark schrumpfen.