Gefürchtet bei allen Gärtnern, weil er Garten, Beete und Rasen in rasanter Geschwindigkeit erobert und trotz massivster Gegenwehr wenig Anstalten zeigt, das Terrain wieder zu verlassen. Dennoch vor allem bei den Imkern geschätzt, für deren Bienen er bereits im Frühjahr eine Honigernte ermöglicht.
Herkunft und Geschichte
Seine Verbreitung über alle Grenzen hinweg hat ihm eine Menge von Zuschreibungen eingebracht, die sich in der regionalen Namensgebung wiederspiegeln. Da ihm eine harntreibende Wirkung nachgesagt wird, findet man so klingende Namen wie „Pissnelke“ oder sogar „Bettnässer“.
Während ihn die Norddeutschen auch „Butterblum“ heißen, betiteln ihn die Schweizer als „Saublume“ und machen damit ihrem Ärger über die ungezügelte Verbreitung der Pflanze Luft.
Löwenzahn im Rasen – Mehr als nur Unkraut
Sogar auf Banknoten hat es das unermüdliche gelbe Wunder schon geschafft. Die Rückseite des 500-DM-Scheines ab 1992 (Deutschland) und die Vorderseite der 50-Franken-Note ab 2016 (Schweiz) wurden mit einer künstlerischen Darstellung dieses „Unkrauts“ verschönert.
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Löwenzahn als Genussmittel
Löwenzahnhonig und Löwenzahnsalat haben mittlerweile sogar die gehobene Gastronomie erobert und stellen Delikatessen auf vielen Speisekarten dar. Blüten, Blätter, Wurzeln – fast alles kann verarbeitet werden. Während des Krieges musste Löwenzahn sogar als Ersatzkaffee dienen, indem die Wurzeln getrocknet und dann geröstet wurden.
Ähnlich wie die Brennnessel haben die Blätter als Teeaufguss eine blutreinigende Wirkung, und können daher auch auf einer sehr sanften Basis als Mittel gegen Rheuma eingesetzt werden. So ein Tee regt auch die Verdauung an und hilft gegen Gallen- und Nierenschmerzen.
Warum Löwenzahn entfernen?
Unbestritten zeigt sich die positive Wirkung und vielen Bereichen. Heilend, unterstützend, vorteilhaft für Bienen. Da stellt sich doch die Frage, warum er so vehement bekämpft wird:
- Seine lange Pfahlwurzel reicht oft in die Tiefe von mehr als einem Meter und lässt sich kaum entfernen.
- Er produziert Samen am laufenden Band und vermehrt sich rasant, weil die Samen vom Wind leicht verbreitet werden.
- Er verdrängt schwächere Pflanzen.
- Er hat die Tendenz an passenden Standorten wild zu wuchern.
8 Tipps, um Löwenzahn im Garten und Beet zu entfernen
Trotz aller positiven Zuschreibungen ist und bleibt der Löwenzahn für viele Gartenfreunde ganz einfach Unkraut, das aus dem gepflegten Rasen und den Blumenbeeten möglichst dauerhaft zu verschwinden hat.
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- Kurz bevor sie verblühen, schneidet man die Blütenköpfe ab um die Samenbildung zu vermeiden. Mit der Maßnahme sollte man möglichst lange zuwarten, damit sich die Bienen an den gedeckten Tischen noch ordentlich bedienen können.
- Entfernen der Pflanzen von der Blüte bis zur Wurzel. Bei Pfahlwurzeln, die bis zu 2 Meter in die Erde reichen können, eine wahre Sisyphos-Arbeit. Mit nur einfach herausziehen ist es nicht getan. Meist reißen die Wurzeln und an der Stelle schießen alsbald mehrere neue Pflanzen hervor. Eigens entwickelte Unkrautstecher oder Löwenzahnstecher können da schon mal Abhilfe schaffen. Man muss sich aber dennoch auf eine schweißtreibende Arbeit gefasst machen.
- Chemie vernichtet möglicherweise die Pflanze und schädigt dabei die Umwelt massiv. Da ist Abwägen erforderlich. Herbizide entfalten ihre Wirkung, wenn sie großflächig aufgebracht werden, also auf die vollentwickelten Blüten, die auch unsere Bienen so lieben. Regen und Gießwasser schwemmen das Gift in den Boden, von wo es seine schädigende Wirkung weiter ausbreiten und verrichten kann. Außerdem haben viele Pflanzen bereits Resistenzen gegen Unkrautvernichter entwickelt, und man kann oft gar nicht vorhersehen ob und wie die chemische Bombe ihre Wirkung tut.
- Salz und Essig mögen zwar umweltschonend klingen, können aber den Boden stark „sauer“ machen und dringen in das Grundwasser ein. Langfristig wird der Boden übersäuert, das Abwässer beeinträchtigt die Klärwerke. Bevor man zum Salzfass greift, sollte man die gesetzliche Situation überprüfen, denn vielerorts ist der Einsatz von Salz als Unkrautvernichter verboten.
- Die wirksamste Maßnahme, wenn der Rasen nur mehr gelb leuchtet, ist eine Radikalkur, das heißt die ersten 30 bis 50 Zentimeter müssen abgetragen werden. Anschließend wird dieser Abtrag ausgesiebt und mit frischer Erde durchmischt. Dann kann das Ganze wieder in den Garten eingebracht werden. Keinesfalls dürfen die mit dem Sieb entfernten Wurzelteile zum Kompost gebracht werden, da sich der Löwenzahn im Garten und Beet wieder schnell ausbreitet.
- Wer Tiere liebt, und sich mit Hasen oder Meerschweinchen anfreunden kann, hat mit ihnen gute Verbündete gegen die gelbe Gefahr, denn kaum erscheint das bittere Kraut auf der Wiese, ist es auch schon verspeist. Allerdings bleiben die Wurzeln im Boden, damit wächst der Löwenzahn wieder schnell nach.
- Wenn man den Rasen kurzhält, also mäht noch bevor sich die ersten Blüten zeigen, kann der Löwenzahn sich nicht ausbreiten. Auf kahlen Stellen im Rasen sollte man so schnell als möglich Samen ausbringen, bevor der Löwenzahn diese Lücke füllt.
- Dennoch werden alle Bemühungen wenig von Erfolg gekrönt sein, wenn die Wiese des Nachbarn voll gelber Blüten ist. Über kurz oder lang wird auch im eigenen Garten das „Saukraut“ frisch und fröhlich aus dem Boden schießen.