Die Hyazinthen (Hyacinthus) bilden eine eigene Pflanzengattung innerhalb der Spargelgewächse. Ihr Ursprung liegt im Orient. Sie kommen im natürlichen Rahmen in der südlichen Türkei, im Irak, Syrien sowie im Libanon und in Palästina vor.
Sie sind krautartige Pflanzen, die Blüten, Blätter und markante Zwiebeln besitzen, um weche es sich in diesem Artikel vorwiegend handelt. In natürlicher Umgebung kann sie in diesen Ländern bis zu einer Höhe von zweitausend Metern wachsen.
Der Name kommt vom griechischen „Hyakinthos“. Dieser war ein vorgriechischer Vegetationsgott, dessen schöne Gestalt Menschen und selbst Götter beeindrucken und verzaubern konnte.
Vorkommen in Deutschland und Erscheinungsbild
Die Hyazinthenzwiebeln kommt in Deutschland im Garten oder auch im Haus vor, wenn der Pflanzenbesitzer dies wünscht. Die derzeitig beliebteste Art ist die Hyazinthen orientalis. Sie ist zu einer dekorativen Zuchtpflanze geworden. Die Blüten weisen durch vielerlei Kreuzungen mittlerweile unterschiedliche Farben auf.
Diese sind beispielsweise:
- Weiß
- Rosa in verschiedenen Schattierungen
- Blau
- Schwarz
- Violett
- Rot
- Gelb
Die Blüten drängen sich auf engen traubenartigen Blütenständen. Die Stiele sind im Vergleich zu anderen Blumenarten kurzgehalten. Zudem sind sie dreizählig, zwittrig und verströmen einen stark süßlichen Duft.
Hyazinthenzwiebel überwintern
Die Hyazinthenzwiebel kann leicht überwintern, da die Pflanze ein Kryptophyt ist. Das bedeutet, dass die Überdauerungsorgane, in dem Fall die Erneuerungsknospen der Zwiebeln, besonders robust sind.
Zu den Kryptophten gehören unter anderem folgende Pflanzenarten:
- Affodill
- Herbstzeitlosen
- Lauch
- Gagea
- Krokus
- Meerzwiebel
- Traubenhyazinthe,
- Milchstern und Blaustern
- Narzissengewächse
- Orchideen
- Schwertliliengewächse
Die Hyazinthenzwiebel liegt unterhalb der Erde und ist somit für sich und den fleischigen und gedrungen Schuppen geschützt. Aus diesem Grunde können die Pflanzen gerne im Garten bleiben, oder der Besitzer nimmt die Zwiebeln mit ins Haus.
Dort kann er sie in Blumentöpfe oder, wie nachstehend beschrieben, in ein Glas setzen. Es sollte möglichst eine perfekte Raumtemperatur von 12 Grad hergestellt werden. Die Pflanze mag feuchte und frische Luft.
Hyazinthenzwiebel pflanzen
Grundsätzlich sollte der Gärtner bei einer normalen Pflanzung und Blütezeit darauf achten, dass die Hyazinthen zwar im Frühjahr (April bis Mai) blühen, aber dennoch frühzeitig gepflanzt werden müssen, um dies zeitlich zu erreichen. Dies sichert eine natürliche Entwicklung. Es ist also bereits im Vorjahresmonat September an die Aussaat zu denken.
Auf Folgendes sollte der Gärtner zusätzlich achten
- Anpflanzlöcher möglichst in einer Reihe anordnen
- untereinander lediglich 15 cm Abstand nötig
- Pflanzentiefe auf 10 cm ermöglichen
Wenn der Gärtner die Hyazinthe im Boden eingepflanzt hat, sollte er sie ausreichend mit kalkfreiem Wasser gießen. Dies sollte er bis zur Blütezeit weiterführen. Den Boden sollte der Gärtner an der Oberfläche stets leicht feucht halten.
Dabei sind die Stellplätze in hellem Ambiente oder mit Sonne zu empfehlen. Jedoch sollten die Pflanzen nicht in der prallen Mittagssonne stehen. Als Alternative können die Pflanzen in natürlichen oder aber künstlichen Beeten oder Blumenkästen auf dem Balkon gehalten werden.
Derselbe oben genannte Abstand ist einzuhalten. Es entfällt ein Umtopfen oder Düngen. Beides ist zudem nicht zwingend erforderlich.
Hyazinthenzwiebel im Glas und das spezielle Hyazinthenglas
Eine interessante Idee ist, die Zwiebeln im Glas zu kaufen und nicht umzutopfen. Sie kann beispielsweise im Kühlschrank gelagert werden. So wird für die Hyazinthenzwiebel ein künstlicher Winter simuliert.
Wenn der Züchter sie dann nach einer Weile herausnimmt, kann er dadurch den Frühling simulieren und die Pflanze wächst und blüht atypisch. So hat er bereits schon im Winter bzw. frühen Frühling eine blühende und duftende Pflanze im Haus.
Ansonsten dient das spezielle Hyazinthenglas dazu, dass die Pflanze durch die Züchtung der Zwiebel vermehrt wird. Das funktioniert, indem der Besitzer die Zwiebel auf ein spezielles Glas legt. Unterhalb füllt er es mit Wasser, sodass die Zwiebel das Wasser zwar erreichen kann, aber nicht von dem Nass überdeckt wird.
Dabei sollte sie im Dunkleln stehen. Die Zwiebel zieht sich das Wasser ihrem Bedarf entsprechend heraus. Hat sie nun die Wurzeln gezogen, kommt sie an einen helleren und warmen Ort, um dort zu treiben und zu gedeihen.
Hyazinthenzwiebel kaufen
Die Hyazinthenzwiebel zu kaufen, ist vielerorts möglich. Neben den allgemeinen Baumärkten, Baumschulen, oder auf lokalen Märkten, können die Zwiebeln auch online erworben werden. Es ist darauf zu achten, welche Farbe gewünscht ist. Diese ist auf der Verpackung entsprechend ausgewiesen.
Auch Mischpakete mit diversen Farben gibt es häufig im Handel. Da die Zwiebeln grundsätzlich robust sind, können sie den Liefertransport nach Hause gut überstehen. So muss man sich also keine Sorgen um eine mögliche nachhaltige Beschädigung der Pflanzen machen.
Ist die Hyazinthenzwiebel giftig?
Für den Menschen besteht keinerlei Grund die Hyazinthen verzehren zu wollen. Sie dienen lediglich der Zierde. Beim Menschen kann der häufige Kontakt jedoch zu einer sogenannten Hyazinthenkrätze führen, die einer Hautschädigung gleicht.
Deshalb empfiehlt es sich im Zweifel, wie bei anderen Pflanzenarten auch, beim Hantieren Gummihandschuhe anzuziehen. Hyazinthen können jedoch für Tiere giftig sein. Das ist besonders für die Gärtner wichtig zu wissen, die gleichzeitig Haustiere oder andere Tiere halten.
Für folgende Tiere sind Hyazinthen giftig:
- Pferde
- Hunde
- Katzen
- Kaninchen
- Hamster
- Vögel
- Meerschweinchen
- Hasen
Die Symptome können bei den Tieren unterschiedlich auftreten. Diese können schleimhautreizend sein sowie Speichelfluss, Schluckbeschwerden, Erbrechen (nicht bei Pferden), Durchfälle und Magen-Darm-Beschwerden erzeugen.
Die verantwortlichen Inhalts- beziehungsweise Giftstoffe sind Calciumoxalat und andere Scharfstoffe. Die Tiere sollten den Pflanzen fernbleiben und auf keinen Fall an ihnen knabbern oder sie gar fressen.
Grundsätzlich sollte der Haustierbesitzer immer schauen, ob es noch weitere Pflanzen und Bäume gibt, die für die Haustiere giftig sind. Meist wird er nach einer Recherche sehr schnell fündig, da es eine Reihe von anderen Pflanzen und Bäumen gibt, die dem kleinen Liebling schaden können.