Die Rede ist von den mannigfaltigen Schädlingen, die die Arbeit von Monaten und manchmal auch Jahren zunichte machen können. Dieser Ratgeber beschäftigt sich mit den vielfältigen Hausmitteln, mit denen man die ungeliebten Gäste beseitigen kann.
Vorbeugen ist besser als heilen
Dieses Sprichwort ist zwar aus der Medizin geborgt, dennoch hilft es genauso im Kampf gegen Schädlinge im Garten. Gegen Blattläuse, Schnecken und andere Parasiten. Vorbeugen heißt, den ungebetenen Besuchern den Zugang mit natürlichen Mitteln zu verwehren:
Schwere überwindliche Barrieren als Hausmittel gegen Schädlinge im Garten
- Vliese, im Boden verlegt, lassen Unkraut gar nicht erst aufkommen und entziehen damit Schädlingen eine weitere Nahrungsgrundlage.
- Gemüsefliegen, Kohlweißlinge und Co. werden durch engmaschige Netze, die man über die zu schützenden Pflanzen legt, einigermaßen abgehalten.
- Kunststoffzäune, die im Boden durchgehend verankert sind, halten nicht nur Schnecken fern.
- Hochbeete sind am wirksamsten, aber auch am aufwändigsten. Für kriechende Schädlinge sind die Pflanzen darin nahezu unerreichbar.
Pflanzen setzen, die Schädlinge abhalten
Es gibt eine ganze Menge von Pflanzen, die auf Grund ihres Aromas Schädlinge aktiv vertreiben oder die für sie schlichtweg ungenießbar, manchmal sogar giftig sind.
- Pflanzen gegen Nacktschnecken, am Rand des Salatbeetes gepflanzt sehen nicht nur schön aus. Sie halten auch die Nacktschnecken fern. Nelken, Maiglöckchen, Fette Henne eignen sich besonders gut, generell Pflanzen mit pelzigen Blättern, wie Farne und allerlei Gräser.
Mit stark aromatisierenden Gewächsen, Thymian und Rosmarin kann man die braunen Schleimer auch nicht wirklich begeistern. Genauso wenig, wie sie den Weihrauch „riechen“ können, der im halbschattigen Blumenbeet am besten gedeiht. - Blattläuse wiederum kommen Lavendel, Zwiebel und auch Salbei nicht zu nahe. Sie vertragen die starken ätherischen Öle gar nicht. Deshalb ist der beste Platz auch im Beet zwischen den Rosen.
Gemüsestauden und Obstbäume erhalten durch Bohnenkraut und Kapuzinerkresse ausreichend Schutz gegen die ungeliebten Beißer. - Wenn plötzlich die paar Kartoffelpflanzen eingehen, der Paprika abgefressen ist, dann sind vielleicht Kartoffelkäfer am Werk. Auch wenn sie sonst hart im Nehmen sind: Meerrettich können sie absolut nicht leiden und wandern lieber aus. Es ist allerdings eine Wurzelsperre zu empfehlen, da Meerrettichwurzeln stark zum Wuchern neigen.
- Wühlmäuse sind wie Vampire: Knoblauchpflanzen vertreiben sie sicher und nachhaltig.
- Ameisen wiederum fangen mit mediterranen Kräutern wenig an. Thymian, Majoran, Lavendel oder auch Wermut können Ameisen von Beeten, Terrassen, Sandkästen oder auch vom Kuchen auf dem Frühstückstisch fernhalten.
Natürliche Feinde im Kampf gegen Schädlinge im Garten
Wenn Pflanzen und mechanische Sperren nicht mehr ausreichen oder wenn Duftkräuter und aromatisierte Gewächse nicht in die Gartenlandschaft passen, kann man sich immer noch der Hilfsbereitschaft von Nützlingen versichern.
Die machen es dem naturliebenden Gärtner zwar nicht leicht, schließlich sind Marienkäfer, Milben und Co. schwer an die Leine zu legen. Passt allerdings die Umwelt, kommen sie von selbst um den Kampf gegen Schädlinge zu unterstützen.
- Marienkäfer und Florfliegen vernichten schon mal ganze Blattlauskolonien.
- Raubmilben verspeisen mit Genuss andere Milben, wie die Spinn- oder Kräuselmilbe.
- Der gemeine Ohrwurm frisst alle Läuse.
- Schlupfwespen – sogar kommerziell gezüchtet – marschieren gegen Raupen, Fliegenlarven, Wespen und Käfer auf.
- Und dann die Laufente als Schneckentod. Mittlerweile kann man die Tiere sogar schon mieten um sie temporär gegen Schnecken – ihre Lieblingsspeise – einzusetzen. Speziell in Gärten mit Teichen oder Biotopen kann die Laufente ein Dauergast sein, und für ein schneckenfreies Grün sorgen.
4 Hausmittel gegen Gartenschädlinge für den Notfall
Wenn sich die Schädlinge trotz vielfacher Schutzmaßnahmen im Garten breit gemacht haben, dann ist es noch immer möglich Hausmittel gegen diese Schädlinge im Garten einzusetzen.
- Brennnessel-Jauche vertreibt Nacktschnecken. Und so wird es gemacht:
Zuerst werden Brennnesselblätter in Wasser eingeweicht und dann für zwei Wochen an einem möglichst sonnigen Ort abgestellt. Es entsteht eine meist nicht besonders riechende Essenz (daher der Name Jauche), die im Verhältnis 1:10 verdünnt auf die betroffenen Pflanzen gesprüht wird. Die Nacktschnecken verschwinden fast fluchtartig und die Pflanzen gehen gestärkt aus diesem Kampf hervor. - Pilze mit einem Sud aus dem Schachtelhalm bekämpfen: Ähnlich hergestellt wie die Brennnesseljauche und im Verhältnis 1:5 verdünnt, ergibt der Schachtelhalm-Sud ein sehr wirksames Mittel, wenn Pflanzen von Pilzen befallen werden.
- Wanzen, Schildläuse hassen Oxalsäure und Sennoside. Diese wiederum sind im Rhabarber in großen Mengen enthalten. Ein Rhabarber-Sud ist genauso herzustellen, wie die Brennnessel-Jauche und verjagt die Schädlinge mit Sicherheit aus den Beeten.
- Wenn Äpfel regelmäßig noch vor der Ernte verfaulen, dann sind möglicherweise Schmarotzer am Werk, die sich frühzeitig an den Früchten gütlich tun. Ein Versuch mit grünen Leimringen, um den Stamm gewickelt, kann helfen diese Schädlinge fernzuhalten.
Es kann also auch ohne Chemie, ohne Gift gehen. Die Natur hilft sich selbst und der findige Gärtner kann sie dabei unterstützen. So wird der vielgepriesene Daumen dann auch wirklich grün.