Die Hanfpflanze und ihre Extrakte werden immer beliebter. Egal, ob in der Küche, als Hautpflegeprodukt oder als nebenwirkungsarme Alternative zu gängigen Medikamenten. Häufig werden CBD- und Hanföl in eine Kiste geworfen. Dabei handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Produkte. Wir verraten, worin der Unterschied liegt, wie es am besten in den Alltag integriert wird und welche vorteilhaften Effekte von Hanföl ausgehen.
Was ist Hanföl?
Hanföl, auch Hanfsamenöl genannt, wird aus der Hanfpflanze gewonnen. Dafür werden die Samen des Gewächses gepresst. Eigentlich handelt es sich bei Hanföl um ein Nebenprodukt, das bei der Herstellung von Faserhanf entsteht. Es wird eine beachtliche Menge benötigt, um das wertvolle Öl zu produzieren. Etwa 10 Kilo Hanfsamen ergeben drei Liter des grünen Öles. Bei der Herstellung wird auf die Samen des Gewächses gesetzt, welche meist kalt gepresst werden. Hanföl bzw. Hanfsamenöl wirkt nicht berauschend. Dabei gilt: Je dunkler das Öl erscheint, desto intensiver und nussiger fällt der Geschmack aus. Menschen, die auf ihren ökologischen Fußabdruck achten, können bedenkenlos zu Hanföl greifen.
Die Fakten auf einen Blick
- legal erhältlich
- enthält verschiedene essentielle Fettsäuren (u.a. Omega 3 & 6)
- wird als sehr hochwertiges Speiseöl und in der Kosmetik verwendet
- enthält keine Cannabinoide, wie THC oder CBD
- keine bis geringe Nebenwirkungen
Was ist CBD Öl?
CBD Öl bzw. Cannabidiol Öl wird aus den Hanfblüten und Blättern der weiblichen, grünen Hanfpflanze gewonnen und ruft keine psychoaktive Wirkung hervor.
Die Fakten auf einen Blick
- legal erhältlich
- CBD ist, neben THC, ein Wirkstoff in der Hanfpflanze
- industrielle Fertigung durch das schonende und effiziente CO2-Extraktionsverfahren
- wirkt der berauschenden Wirkung von THC entgegen
- THC-Gehalt max. 0,2 %
- Zusatz von Oliven- oder Hanfsamen-Öl verdünnt CBD Öl, für bessere Dosierung und angenehmeren Geschmack
- geringe bis keine Nebenwirkungen
Was ist der Unterschied zwischen CBD Öl und Hanföl?
Hanföl wird häufig mit CBD Öl gleichgesetzt. Allerdings handelt es sich dabei um zwei völlig unterschiedliche Produkte. Der Unterschied liegt zunächst in der Herstellungsweise. Während CBD Öl aus den grünen Bestandteilen der Hanfpflanze hergestellt wird, widmet sich die Produktion von Hanföl den Samen. Zudem unterscheiden sich die Inhaltsstoffe voneinander. CBD Öle enthalten in erster Linie das Cannabinoid CBD (Cannabidiol). Auch dieser Wirkstoff besitzt übrigens keine berauschenden Effekte. CBD Öl wird gewonnen, indem der Hauptwirkstoff CBD mittels eines komplexen Verfahrens aus der Pflanze herausgelöst wird. Neben CBD enthalten entsprechende Produkte auch Terpene oder Flavanoide.
Hanföl entsteht dann, wenn Hanfsamen gepresst werden. Das dabei gewonnene Speiseöl beinhaltet ein großes Spektrum an wertvollen Inhaltsstoffen. Hanföl besitzt keine medizinischen Eigenschaften und wird größtenteils als Speiseöl oder Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Es wird jedoch oftmals dem CBD Öl, welches zur Entspannung und Schmerz linderung beitragen soll, zur Verbesserung der Dosierung beigemischt.
Hanföl und seine Inhaltsstoffe
Hanföl kombiniert wertvolle Inhaltsstoffe miteinander. Anwender können mit Hanfsamenöl lebensnotwendige Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren aufnehmen. Diese Fettsäuren sind besonders wichtig für die Herzgesundheit und für den Energie- sowie Sauerstoffhaushalt. Während Omega-6-Fettsäuren mit zahlreichen Pflanzenölen aufgenommen werden können, handelt es sich bei Omega-3 um eine sogenannte marine Fettsäure. Die Bezeichnung kommt daher, dass sich Omega-3 überwiegend in fettreichen Kaltwasserfischen wie Makrelen, Lachs, Hering und Thunfisch befindet. Für Menschen, bei denen Fisch nicht auf den Teller kommt, ist Hanföl eine ausgezeichnete Alternative. Schließlich sind darin sowohl Omega-3 als auch Omega-6-Fettsäuren enthalten. Neben den rund 75 % mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die Experten für besonders gesund halten, überzeugt Hanföl noch mit weiteren Inhaltsstoffen.
Hanföl liefert wichtige Säuren wie Ölsäure, Palmitinsäure, Linolsäure, Stearinsäure und Gamma Linolensäure. Alle Fettsäuren haben eines gemeinsam: Sie sorgen für eine gute Hirnfunktion und für die Regeneration der Zellen. Auch mit Blick auf Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente kann Hanföl punkten. Es enthält die Vitamine E, B1, B2, verschiedene Mineralstoffe wie Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Natrium und Spurenelemente wie Eisen, Mangan, Zink und geringe Mengen Kupfer. Die grünliche Farbe besitzt Hanfsamenöl übrigens durch den hohen Anteil an Chlorophyll. Den goldenen Schimmer verleihen die Carotinoide dem Öl. Bei beiden Substanzen handelt es sich um Pflanzenfarbstoffe. Genauso wie Lein wird auch Hanf hierzulande angebaut und stellt damit eine echte Alternative zu Kokos- oder Avocadoöl dar.
Die Wirkungen von Hanföl
Durch die gelungene Kombination wertvoller Inhaltsstoffe kann Hanfsamenöl sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Besonders beliebt ist es als Speiseöl in der Küche oder als Hautpflegemittel. Auch bei Entzündungen soll Hanföl seine Wirkung entfalten können. Wirkversprechen oder Heilaussagen dürfen in Zusammenhang mit Hanfsamenöl nicht gemacht werden, zahlreiche Erfahrungsberichte legen jedoch den Schluss nahe, dass sich die Verwendung von Hanföl lohnt.
Hanfsamenöl für die Haut
Die enthaltene Linolsäure macht Hanföl interessant für die Behandlung von Hauterkrankungen und die Hautpflege. Die entzündungshemmenden Eigenschaften sorgen dafür, dass entsprechende Produkte von Menschen mit Neurodermitis und Schuppenflechte immer häufiger angefragt werden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Hanföl ein guter Feuchtigkeitsspender ist. Ekzeme, Irritationen, Juckreiz und Ausschläge sollen mit dem Öl, Erfahrungsberichten zufolge, gut behandelt werden können. Dabei wird häufig empfohlen, dass Hanföl sowohl innerlich als auch äußerlich anzuwenden, um die Symptome bestmöglich zu lindern.
Hanföl bei chronischen Entzündungen
Hanföl kann mit verschiedenen Inhaltsstoffen punkten, wenn es um Entzündungen geht. Die enthaltene Stearinsäure wird im Körper zur entzündungshemmenden Fettsäure EPA umgewandelt. Voraussetzung dafür ist, dass das Hanföl innerlich angewendet wird. Auf dem Markt gibt es verschiedene Öle mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Allerdings besitzen diese nicht selten einen sehr gewöhnungsbedürftigen Geschmack. Im Gegensatz zu Nachtkerzenöl wird Hanföl von Anwendern als sehr angenehm im Geschmack empfunden. Daher eignet es sich nicht nur für die pure Aufnahme, sondern auch zur Verfeinerung von Salaten und Salatdressings, Dips und <a href="/de/topic/gruene-smoothies">Smoothies</a>.
Hanföl für Vegetarier, Veganer und Co.
Menschen, die auf eine gesunde Ernährung achten möchten oder aus Überzeugung auf Fleisch verzichten, müssen darauf achten, dass sie ihren Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen. Dabei spielen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren eine wichtige Rolle. Wenn fetter Seefisch nicht infrage kommt, kann Hanföl dabei helfen, den Bedarf zu decken. Ein besonderer Vorteil ist, dass Hanfsamenöl die Fettsäuren in einem optimalen Verhältnis zur Verfügung stellt.
Hanfsamenöl – Wie ist die Anwendung
Bei der Einnahme von Hanföl sollte stets mit einer geringen Dosierung gestartet werden, da jeder Körper individuell auf die Versorgung reagiert. Ein Teelöffel Hanföl täglich reicht dafür völlig aus. Wird das Öl gut vertragen, kann nach etwa einer Woche auf zwei Teelöffel täglich umgestellt werden.
Bei unerwünschten Nebenwirkungen sollte die Menge herabgesetzt oder die Einnahme eingestellt werden. Häufig wird dazu geraten, Hanföl mit einem Abstand von 30 Minuten im Anschluss an eine Mahlzeit einzunehmen. Wasser ist für die Einnahme nicht erforderlich.
Bei Hanföl bleibt die berauschende Wirkung aus
Zwar wird Hanföl aus Teilen der Hanfpflanze extrahiert, es übt jedoch keine psychoaktive Wirkung aus. Egal, wie viel des hochwertigen Öles konsumiert wird, berauschende Effekte treten nicht ein. Das liegt daran, dass die berauschende Substanz THC entweder gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen enthalten ist. Daher dürfen auch Kinder das Öl völlig bedenkenlos einnehmen.
Innerliche Anwendung
Die innerliche Anwendung gestaltet sich sehr flexibel. Hanföl kann beispielsweise Salate und Getränke verfeinern. Auch zum Braten eignet es sich. Allerdings sollte es nicht über 160 °C erhitzt werden, da sonst die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört werden. Netter Nebeneffekt: Wenn Hanföl mit vitaminreichen Lebensmitteln kombiniert wird, hilft es dabei, die Nährstoffe besser aufzunehmen.
Äußerliche Anwendung
Die äußerliche Anwendung gestaltet sich sehr einfach. Je nach Belieben kann es auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Feuchtigkeitsarme Haut profitiert davon, wenn sie täglich einmal mit Hanföl eingerieben wird. Bei Hauterkrankungen kann es sich lohnen, das Öl mehrmals täglich aufzutragen oder Kompressen darin zu tränken.
Hanföl: Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Dadurch, dass Hanföl keine berauschenden Substanzen enthält, kann es von Kindern und Schwangeren eingenommen werden. Aber auch wenn es sich um ein rein natürliches Produkt handelt, können Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören allergische Reaktion in Form von Rötungen oder Pusteln, wenn das Hanföl äußerlich angewendet wird. Sollten diese unerwünschten Wirkungen auftreten, sollte das Öl sofortig abgesetzt werden. In den meisten Fällen verschwinden die Hautreizungen innerhalb von wenigen Stunden.
Bei der innerlichen Einnahme von Hanföl können Magenprobleme nicht ausgeschlossen werden. Allerdings gewöhnen sich mit der Zeit viele Menschen an die noch ungewohnten Inhaltsstoffe. Ein Magendrücken bedeutet daher nicht automatisch, dass eine Unverträglichkeit vorliegt. In solchen Fällen kann es helfen, das Öl gemeinsam mit Lebensmitteln aufzunehmen oder die Menge vorerst klein zu halten.
Hanfsamenöl kaufen: Worauf sollte geachtet werden?
Hanfsamenöl ist in Apotheken, Reformhäusern und Bioläden erhältlich. Auch im Internet gibt es zahlreiche Anbieter, die die wertvollen Öle vertreiben. Beim Kauf sollten Interessenten grundsätzlich auf Folgendes achten:
Bio Qualität
Damit kann ausgeschlossen werden, dass Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt wurden. Das ist auch gar nicht nötig, da die Pflanze von Natur aus einen Selbstschutz gegen Schädlinge besitzt.
Qualität-Siegel
Auch die Aufnahme von weiteren chemischen Beigaben kann mit dem Kauf eines bio-zertifizierten Hanföles vermieden werden. Entsprechende Produkte besitzen ein Siegel, nachdem Interessierte Ausschau halten sollten.
Kalt gepresst
Damit Hanföl möglichst viele gesunde Inhaltsstoffe vereint, sollte auf die kaltgepresste Variante gesetzt werden. Schließlich kann das Öl durch das Erhitzen im Herstellungsvorgang wertvolle Substanzen verlieren.