Das Grundwasser bleibt dort unten jedoch nicht fest, sondern sprudelt in Quellen an die Tagesoberfläche zurück, nährt Flüsse und Bäche und fließt schließlich zurück ins Meer oder verdunstet und gelangt als Regen zurück auf den Erdboden. Grundwasserbestände versorgen die lokale Tier- und Pflanzenwelt als Lebensquelle und bilden zusätzlich Feuchtbiotope. Brunnen generieren ihre Fähigkeit zur Versorgung, indem sie das vorhandene Grundwasser abzapfen.
In welcher Tiefe kommt Grundwasser?
Grundwasser folgt der Erdoberfläche – nicht zwangsläufig dem Wasser – und variiert sehr stark in seinem Vorkommen. Im Durchschnitt kommt es zwischen 10 und 100 Metern vor, an manchen Stellen tritt es aber auch bereits nach 30 Zentimetern auf. Häufig liegt es jedoch bei circa 30 Metern. Tendenziell lässt sich Grundwasser überall im Boden in Deutschland entdecken, auch wenn es nicht an allen Stellen wirtschaftlich sinnvoll zu fördern ist.
Grundwasser kann bei Bohrungen und Grabungen je nach Region aber auch schon beim Kellerbau auftreten und in das Fundament einsickern. Daher ist es empfehlenswert vor dem Bau sich mit dem örtlichen Umweltamt, dem Bauhof sowie anderen lokalen Stelle, die um die Wasserqualität bemüht sind, sich auseinanderzusetzen und dort die Tiefe in der Region zu erfahren. Wirkliche Sicherheit erhält man jedoch nur mit einer Bohrung vor Ort.
Wie lässt sich der Grundwasserspiegel ermitteln?
Wer überlegt sein Haus mit einem Keller zu erweitern oder einen eigenen Brunnen in seinen Garten setzen möchte, der kann bevor er seinen eigenen Boden umgräbt oder eine Bohrung in Auftrag gibt, sich Rat bei fachkundigen Stellen einholen.
Dazu zählen in erster Linie der lokale Brunnenbauer, so es denn einen gibt. Eine sichere Anlaufstelle ist zudem die Internetpräsenz oder der Termin vor Ort beim zuständigen Landesamt für Energie, Bergbau und Geologie, neben einer Anfrage beim örtlichen Wasserversorger.
Gefahren beim Ermitteln der Grundwassertiefe
Dies ist umso bedeutender, da in manchen Regionen schon bei mehreren Metern Abstand der Grundwasserspiegel rapide sich verändern kann. Manche Ämter aktualisieren die Grundwasserkarten regelmäßig online, hier kann sich daher auch ein erster Blick lohnen.
Daher ist es auf jeden Fall sinnvoll eine Probebohrung durchführen zu lassen. Idealerweise kann dabei auch eine Bestandsaufnahme der Bodenbeschaffenheit sowie der Wasserqualität vorgenommen werden. Erst danach hat man die volle Sicherheit, um sorgenfrei im Boden graben zu lassen. Insbesondere beim Wunsch einen Brunnen zu errichten, ist dies sinnvoll, denn ab einer gewissen Tiefe lohnt sich der Bau eines solchen keinesfalls.
Wo findet man die Grundwasserspiegel-Karte?
Es gibt verschiedene Karten vom deutschen Grundwasserspiegel. Diese werden zumeist vom Bundes- bzw. den Landesämtern für Umwelt, Energie, Bergbau und Geologie herausgegeben. Diese hydrologischen Karten lassen sich für den Laien aber nicht so einfach lesen, deswegen sollte man sich auf jeden Fall zuerst mit den Markierungen und Skalen vertraut machen, damit man nicht plötzlich den eigenen Keller flutet.
Im Internet befinden auch frei zugängliche Daten mit den genauen Höhenwerten für jede Region. Diese und viele weitere Werte zum Grundwasserspiegel, der Wasserqualität werden von fast allen Landesämtern angeboten. Diese Karten kann man auch überprüfen bzw. erklären lassen beim zuständigen Amt. Zumeist ist man beim örtlichen Brunnenbauer jedoch besser beraten, der die genauen Messwerte einer Region am besten kennt.
Einen eigenen Brunnen bauen und Grundwasser fördern
Viele Menschen mit größerem Garten oder die an der Qualität des Leitungswassers zweifeln, überlegen, ob es sich nicht lohnen würde, einen eigenen Brunnen im Garten zu errichten. Dies ist jedoch nicht ganz einfach, denn es muss zuerst bei der örtlichen Wasserbehörde angemeldet werden, die aber in der Regel erteilt wird, außer es handelt sich um eine Wasserschutzzone.
- Selbst in diesem Fall ist es nicht unmöglich, aber mit höherem Aufwand verbunden.
- Es gibt verschiedene Brunnenarten, die sich auch im heimischen Garten lohnen.
- Allen voran der Rammbrunnen, der auf ein in den Boden eingerammtes Rohr gesteckt wird, welches tief in das Erdreich reicht.
- Das Grundwasser wird durch eine Handpumpe in diesem Fall nach oben gepumpt.
- Diese Brunnenart lohnt sich jedoch ausschließlich bei einem Grundwasserpegel von maximal 7m.
- Der Kostenfaktor bei tieferen Bohrungen variiert in Abhängigkeit von Bodenbeschaffenheit, Dichte und Tiefe.
Als Faustregel gilt aber, dass man mit ungefähr 100€ pro Meter Tiefe rechnen kann. Dazu kommen noch weitere Kosten, wie Abwasser und Installationsaufwand. Um die Wirtschaftlichkeit einer solchen Installation einzuschätzen, lohnt sich ein Gespräch mit dem örtlichen Brunnenbauer, der eine ungefähre Preiseinschätzung beisteuern kann.
Fazit: Brunnenbau und Grundwassertiefe
Ein Brunnen lohnt sich nach der Bundesfachgruppe „Brunnenbau“, wenn sich die Kosten innerhalb von fünf Jahren ausgleichen. Üblicherweise sollte die Grundwassertiefe jedoch sechs Meter nicht überschreiten, da die Kosten sonst meistens höher als die Einsparungen liegen und andere Brunnenarten teurer ausfallen. Dazu kommen auch die Kosten für den Brunnen selbst, die schnell vierstellig, in manchen Fällen auch fünfstellig werden können.