Grundwasserpumpe

yippy
von yippy
4 min
02.01.2018 00:00:00

Gartenpumpen und Brunnen

Grundwasser wird nun immer öfter, zumindest für den Garten, zur Autowäsche oder auch für den Pool entnommen, wenn es in erreichbarer Tiefe liegt. In vielen Fällen sind noch die Brunnen aus den alten Tagen vorhanden. Meist sind es Schlagbrunnen – es führt nur ein dickes Rohr in die Erde – die das Wasser lieferten. Alte Ein-Hebel-Pumpen waren damals „state of the art“. Heute findet man diese nur mehr am Flohmarkt oder bei Antiqutätenhändlern.

Voraussetzungen für den Betrieb einer Grundwasserpumpe im Garten

In erster Linie geht es einmal darum festzustellen, um welchen Brunnen es sich handelt, um zu entscheiden welche Art von Pumpe künftig das kostbare Nass aus dem Boden holt.

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  • Schachtbrunnen, sind heutzutage nur mehr selten zu finden, da die Errichtung sehr aufwändig ist und auch gefährlich werden kann. Sie reichen oft bis in die Tiefe von 8 bis 10 Metern und haben einen Durchmesser von einem bis zwei Metern. Die Wände sind mit Steinen ausgelegt oder betoniert. In der Tiefe des Schachtes steht das Grundwasser in einer Höhe von mehr als einem Meter.Oberirdisch kann der Schacht durch eine Umrandung aus festen Baustoffen (50 bis 70 cm hoch) geschützt sein. Eine flexible Abdeckung sorgt dafür, dass nichts in das Wasser fällt, was dort auch nichts verloren hat. Bei solchen Brunnen wird meist eine Tauchpumpe an ein Hauswasserwerk angeschlossen. Solche Hauswasserwerke haben den Vorteil, dass sie den Betrieb der Pumpe automatisch regeln und an den Wasserverbrauch anpassen.
  • Bohrbrunnen sind die kleinere und moderne Variante (ab den 70er – Jahren des vorigen Jahrhunderts) des Schachtbrunnens. Je nach Durchmesser der Bohrung kommt eine Tauchpumpe oder eine freistehende Saugpumpe (Jet) zum Einsatz.
  • Schlagbrunnen sind wohl die Form von Brunnen, die am weitesten verbreitet ist. Bei ihnen führt meist ein Rohr mit einem Durchmesser von bis zu 2 Zoll (5,08 Zentimeter) in die Tiefe und wird bei der Errichtung bis zum Grundwasserspiegel geschlagen. Aus solchen Brunnen wird das Grundwasser meist mit einer Oberwasser-Saugpumpe aus dem Boden geholt.

Was versteht man unter Hauswassersystem?

Wie schon erwähnt kann eine Grundwasserpumpe für den Garten auch Teil eines Hauswassersystems sein. Ein derartiges System arbeitet nahezu ohne menschlichen Eingriff und reguliert den Betrieb der Pumpe dem Wasserverbrauch entsprechend.

Zu einem Hauswasser-System gehört neben der Pumpe meist ein sogenannter Windkessel, in dem Wasser unter Druck vorgehalten wird. Das Gebrauchswasser wird diesem Kessel entnommen und die Pumpe schaltet erst dann ein und liefert Wasser, wenn der Druck im Kessel unter einen gewissen Wert gefallen ist. In der Regel ist die Schwankungsbreite des Drucks zwischen 2 und 6 bar, je nach Beschaffenheit des Kessels.

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Solche Vorhaltekessel gibt es ab 25 Liter Inhalt bis zu einigen hundert Litern. Es hängt von der Größe der zu bewässernden Fläche und der verfügbaren Grundwassermenge ab. Man kann verschiedenste Pumpen (Tauchpumpen, Saugpumpen und ähnliche) anschließen.

Für die Steuerung ist ein Druckschalter nötig, der die Stromzufuhr zur Pumpe regelt, wenn der Druck im Kessel unter einen bestimmten Wert gefallen ist. Außerdem ist in das Saugrohr kurz vor der Pumpe, ein Rückschlagventil einzubauen, dass dafür sorgt, dass das Wasser aus dem Kessel nicht wieder in den Brunnen gedrückt wird.

Hauswassersysteme können auch in einiger Entfernung zum Brunnen errichtet werden, allerdings ist das von der Dimensionierung der Pumpe abhängig.

Eine kleinere Form der Hauswassersysteme kommt ohne Vorhalte-Kessel aus. Die Pumpe geht nur in Betrieb, wenn der Wasserhahn geöffnet wird und schaltet sich aus, wenn er geschlossen ist, also kein Wasser durchläuft.

Richtige Grundwasserpumpe bestimmen

GrundwasserbrunnenUnabhängig ob eine Tauchpumpe oder eine Saugpumpe eingesetzt wird, sind Ansaughöhe, Förderdruck und Fördermenge ausschlaggebend für die Dimensionierung der Pumpe. Bei Hauswasserwerken ist auch die Füllmenge des Kessels ein wichtiger Faktor. Es gibt Werke mit integriertem Kessel und solche, die einen externen Behälter versorgen.

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Auf alle Fälle ist zu prüfen:

  • Ist ein Trockenlaufschutz vorhanden, das heißt schaltet die Pumpe automatisch aus, wenn kein Wasser gefördert wird?
  • Ist die Pumpe selbstansaugend (was für einen automatischen Betrieb von Vorteil ist)?
  • Passt die maximale Ansaughöhe zu meinem Brunnen? Wenn ihr Schlagrohr das Grundwasser aus 10 Meter Tiefe fördert, dann muss die Ansaughöhe auch diesem Wert entsprechen.
  • Der Verbrauch von angeschlossenen Geräten wird meist in Litern pro Stunde angegeben. Um die Dimension einer Pumpe hinsichtlich Fördermenge zu bestimmen, werden die Werte aller Geräte, die angeschlossen werden (Beregner, Begiessungsanlagen, etc.) zusammengezählt und mit einem sogenannten Gleichzeitigkeitsfaktor multipliziert der Verbrauch in Litern pro Stunde errechnet.

Grundwasserpumpe anschließen

Der Anschluss einer Gartenpumpe erfolgt:

  1. An das Stromnetz. Dazu soll unbedingt ein Fachmann beigezogen werden. Die Pumpe und die Anschlüsse laufen Gefahr mit Wasser in Berührung zu kommen, die Leitfähigkeit der Anlage (Kriechstrom) steigt enorm. Es besteht Gefahr für Gesundheit und Leben, wenn beim elektrischen Anschluss Fehler gemacht werden.
  2. An den Brunnen. Es ist nach Möglichkeit festen Rohren und Verbindungen der Vorzug zu geben. Schläuche haben die Tendenz, dass sie „zusammenfallen“ wenn kein Wasser durchläuft. Sie können knicken und so den Wasserfluss behindern. Damit Wasser nicht in den Brunnen „zurückgedrückt“ wird, ist am besten ein Rückschlagventil einzubauen. Um die Pumpe vor dem Winter und zu Wartungsarbeiten leicht abzubauen, ist der Einbau einer sogenannten „Holländer-Kupplung“ zu empfehlen.

Mögliche Kosten: Wieviel kostet das Bohren eines Brunnens?

Die genauen Kosten einer Brunnenbohrung lassen sich nur feststellen, wenn genauere Informationen zur geplanten Grundwasserbohrung vorliegen. Auch sind Pauschalpreise möglich, wenn bis zu 10 Meter gebohrt werden muss. Mit circa 700 Euro muss hier gerechnet werden. Ist ein tieferes Bohren notwendig, so lassen sich die Preise für die Bohrung je Folgemeter bestimmen.

Die meisten Firmen berechnen hier im Durchschnitt 80 Euro. Je nach Unternehmen kann der Bohrvorgang je Folgemeter etwas günstiger oder teurer ausfallen. Jedoch existiert zumeist ein Tiefenlimit, welches sich bei etwa 15 bis 20 Euro bewegt. Beim selber Bohren kann allerdings ordentlich Geld gespart werden.

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