Die jüngste Umfrage unter den Mitgliedern des Gebäude- und Energieberaterverbands GIH hat alarmierende Ergebnisse offenbart.
Mehr als 2000 Mitglieder des Verbands haben teilgenommen, und die Daten zeigen, dass die momentane Aussetzung von Fördermitteln die Existenz von zwei Dritteln der Befragten gefährdet.
Energieberatungssektor: Die Auswirkungen des Förderstopps
Inmitten finanzieller Turbulenzen, die durch den Stopp der Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds ausgelöst wurden, steht der Sektor der Energieberatung vor einer beispiellosen Herausforderung. Die Energieberatung, ein wesentlicher Bestandteil des ökologischen Wandels und der Klimaanpassung, sieht sich durch die Haushaltssperre in ihrer Existenz bedroht.
Tiefgreifende Auswirkungen auf das Berufsfeld
Die Ergebnisse der Befragung, die mehr als die Hälfte der über 4000 Mitglieder des GIH umfasst, malen ein düsteres Bild. Für viele, deren Einkommen zu 60-80 Prozent von der Energieberatung abhängt, verschärft diese Entwicklung eine bereits prekäre Situation, die durch lange Bearbeitungs- und Auszahlungszeiten für Fördermittel im letzten Jahr noch verstärkt wurde.
Service-Einschränkungen und Zahlungsverzögerungen: Zusätzliche Belastungen für Energieberater
Hinzu kommt, dass die Service-Hotline des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bis zum Jahresende wegen Kapazitätsproblemen geschlossen ist, wodurch die Kommunikation erschwert wird. Die Umfrage zeigt, dass rund 65 Prozent der Teilnehmer ihre berufliche Existenz durch den Förderstopp gefährdet sehen.
Die breitere Tragweite der Krise: Bedrohte Arbeitsplätze und Branchenauswirkungen
Die aktuelle Lage hat nicht nur Auswirkungen auf die Energieberater selbst, sondern gefährdet über 3000 Arbeitsplätze in der Branche. Dies betrifft nicht nur Energieberatende, sondern das gesamte Gewerbe, einschließlich Architekten, Handwerker, private Bauherren und die Wohnungswirtschaft.
Verschärfung der Auftragslage: Ein dramatischer Wandel im Vergleich zum Vorjahr
Die Verunsicherung, die durch die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz und das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ausgelöst wurde, hat zudem zu einer Verschlechterung der Auftragslage geführt. Ein Viertel der Befragten berichtet, dass ihre Auftragsbücher nur noch für vier Wochen gefüllt sind, während ein Fünftel Aufträge für acht Wochen hat.
Besondere Herausforderungen für Branchenneulinge: Mangelnde finanzielle Absicherung
Diese Entwicklung ist besonders für diejenigen problematisch, die neu in der Branche sind; 18 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, erst seit einem Jahr im Beruf zu sein, was bedeutet, dass sie kaum finanzielle Rücklagen haben, um diese Krise zu überstehen.
Aufruf zur dringenden Handlung: Die Notwendigkeit einer schnellen Lösung der Finanzierungskrise
Die Situation in der Energieberatung ist somit nicht nur eine Krise einzelner Berater, sondern ein Symptom für größere strukturelle Herausforderungen, die das gesamte Bau- und Energiegewerbe betreffen. Angesichts der Dringlichkeit des ökologischen Wandels und der Bedeutung der Energieeffizienz für die Erreichung von Klimazielen ist eine schnelle Lösung dieser Finanzierungskrise unerlässlich.