Ihre Sortenvielfalt lässt sich an vielen unterschiedlichen Blütenfarben ableiten. Strahlenförmige Wunderwerke in weiß, rosa, rot, blau oder violett gefärbt, bezaubern den Betrachter immer wieder auf das Neue. So ist es für viele Gärtner interessant mehr über die Vermehrung dieser, auch Waldreben, genannten Schönheit zu erfahren.
Clematis vermehren durch Ableger
Falls bereits eine Mutterpflanze vorhanden ist, kann man Triebe zur Vermehrung und Bildung neuer Pflanzen ablegen – und das eigentlich während des ganzen Jahres. Falls der Boden frostfrei ist, sogar im Winter.
Zuerst wird ein Blumentopf mit Anzuchterde vorbereitet, der dann in der Nähe des Triebes, der ausgesucht wurde, im Boden versenkt wird. Der Trieb sollte nicht zu alt sein, aber doch kräftig ausgebildet.
Nun wird er flach in den Topf mit Anzuchterde eingegraben. Dabei bildet er die Form eines „U“. Ein Aufstrich dieses ‚U‘ ist der Teil des Triebes der noch an der Mutterpflanze hängt, der andere Teil ist ein Ende des Triebes. Der Trieb hat das Bestreben wieder die Ursprungsform anzunehmen, daher ist es empfehlenswert ihn im Topf gut zu fixieren. Metallhaken, wie sie als Zeltheringe verwendet werden, eignen sich besonders gut dazu.
Blätter, die sich an der Stelle befinden, sollten zuvor entfernt werden, denn sie beginnen zu faulen, wenn sie mit der Erde in Berührung kommen. Mit einem dünnen Rohr, am besten einem Bambusstab, kann man dem Trieb die richtige Wuchsrichtung nach oben geben. Der Topf mit der Anpflanzerde darf nun nicht austrocknen, denn der abgelegte Trieb bleibt an der Mutterpflanze. Am besten bis zum nächsten Frühjahr.
Im günstigsten Fall hat die Jungpflanze dann schon eigene Wurzeln gebildet und die Verbindung zur Mutterpflanze kann mit einer scharfen Gartenschere getrennt werden. Die junge Clematis kann noch im Topf bleiben, um sich zu kultivieren. Sie kann jedoch auch gleich an die vorgesehene Stelle im Freien gepflanzt werden. In den ersten Wochen ist die Pflanze gut feucht zu halten. Das Wachstum wird angeregt, wenn die Spitzen gekappt werden, weil sie dann gut nach unten verzweigt.
Clematis über Stecklinge vermehren
Das ist auch ein Weg, die Clematis zu vermehren. Am besten wird das in der Blütezeit gemacht und zwar so:
- Mit einem scharfen Messer werden die Stecklinge aus der Pflanzenmitte geschnitten. Die Triebe sollten ca. 20 Zentimeter lang sein und werden am besten zwischen Blattknoten herausgenommen.
- Bei jedem dieser Stecklinge werden alle Blätter entfernt, mit Ausnahme von zwei an der Triebspitze.
- Zur Unterstützung der Anwurzelung empfiehlt sich die Verwendung eines Bewurzelungspulvers, in das die Stecklinge getaucht werden.
- Kleine Töpfe mit nährstoffreiche Erde nehmen die Stecklinge auf. Von transparenten Hauben abgedeckt, werden sie an einem warmen halbschattigen Ort abgestellt.
- Die Zeit des Wartens beginnt. Während der nächsten 8 bis 10 Wochen wird die Haube täglich gehoben, damit der Luftaustausch erfolgen kann. Außerdem ist darauf zu achten, dass das Substrat nicht austrocknet.
- Wenn alles gut gemacht wurde zeigen sich bald die frischen Austriebe und die Hauben können abgenommen werden.
- Wenn das Wurzelwerk gut und stabil ausgebildet ist, können die Clematis an ihrem Bestimmungsort verbracht und dort eingepflanzt werden.
Clematis Vermehrung durch Samen
Es ist auch möglich, die Clematis durch eigene Samen zu vermehren. Dies erfordert allerdings eine Menge Wissen und auch die Möglichkeit die Samen zu stratifizieren, also sie künstlich Bedingungen schaffen, damit die Samen keimen können.
Da sie Kaltkeimer sind, brauchen sie eine Nass-Kalt-Stratifizierung um winterliche Witterungsbedingungen zu simulieren. Die Samen werden dazu in einem Mix aus Torf und Sand in eine Klarsichtfolie eingerollt und für 6 bis 8 Wochen im Gemüsefach des eigenen Kühlschranks aufbewahrt.
Die Keimung bleibt aus, wenn die Erde zu trocken ist. Ist jedoch die Keimung erfolgt, kann der Samen nach klassischer Art ausgesät werden.
Clematis pflegen
Die Clematis vermehren ist die eine Seite. Die andere Seite ist, das die junge Pflanze auch richtig gepflegt werden muss, damit sie mit ihrer Blütenpracht lange das Auge des Gärtners erfreuen kann.
Clematis bevorzugen einen halbschattigen Standort und bevorzugen dabei die Morgen- oder Abendsonne. Jedenfalls bleibt der Wurzelbereich immer beschattet. Ein kleiner Ring aus niedrigen Stauden, kleinere schattengebende Steine, sind ein guter Sonnenschutz. Das Substrat selbst ist tiefgründig und humusreich. Mit Laubkompost in der Pflanzerde wird die Feuchtigkeit, die die Clematis braucht, besser erhalten.
Ansonst ist die Clematis recht genügsam und sie benötigen kaum Pflege. Natürlich sollte der Boden nicht komplett austrocknen und regelmäßige Wassergaben sind sinnvolle. Wenn der Platz jedoch zu Staunässe neigt, werden die Wurzeln bald zu faulen beginnen und die Pflanze wird absterben.
Im Kübel braucht sie etwas mehr Wasser als im Garten, kommt aber in beiden Fällen mit wenig Nährstoffen aus. Es genügt, wenn sie einmal im Jahr mit Kompost versorgt wird. Am besten im Frühjahr wird möglichst reifer Kompost in die Erde eingebracht.