Ursachen vom Burnout Syndrom
Ein Kennzeichen von Burnout ist, dass es nicht von heute auf morgen bei einem Patienten auftritt. Es entwickelt sich über längere Zeit und in typischen Phasen. Warum Menschen ausbrennen, darüber sind sich Ärzte und Wissenschaftlicher manchmal nicht ganz einig. Die Diskussionen in Fachkreisen befassen sich mit der Frage, ob Stress eher der Auslöser oder ein Symptom von Burnout ist. Weiterhin sollten Arbeitsbedingungen und emotionale Faktoren betrachtet werden. Eine Mischung aus beiden Faktoren kann ein Burnout nämlich ebenfalls entstehen lassen.
Was ist zuerst da – Stress oder Burnout?
Allgemein akzeptiert man, dass es einen Zusammenhang zwischen Stress und Burnout gibt. Welcher Art diese Beziehung ist, darüber herrscht Uneinigkeit. Aus diesem Grund fragen wir uns: "Ist Stress denn die Ursache eines Burnouts?
Die in der Bevölkerung weit verbreitete Meinung lautet, dass jemand „nur“ ausbrennt, wenn die Person vorher zu viel Stress hatte. Für eine genauere Untersuchung der Zusammenhänge hinterfragen Burnout-Spezialisten diesen Begriff zunehmend. Aus diesem Grund sollen Betroffene konkret folgendes schildern:
- Worin besteht mein Stress?
- Wie fühle ich mich in stressigen Situationen?
- Was löst „meinen“ Stress aus?
Von verschiedenen Probanden treten unterschiedliche Äußerungen zutage. Äußerungen, die zeigen, welche verschiedenen Ausprägungen Stress für den Menschen haben kann. Die so entstandenen Unklarheiten nehmen Fachleute für ausführliche Untersuchungen zum Anlass. Hierbei handelt es sich um Unklarheiten hinsichtlich des Ursache-Wirkungs-Mechanismus von Stress und Burnout.
Einleitung: die verschiedenen Ursachen
In der Tat gibt es gewisse Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen. Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen, die sich produktiv auf den Burnout-Verlauf auswirken.
Burn-out kann zum Beispiel eher Menschen treffen, die
- ehrgeizig
- idealistisch
- perfektionistisch
sind. Burn-Out impliziert, dass jemand nur ausbrennt, wenn er vorher „gebrannt“ hat.
Somit sind Menschen weniger Burn-out gefährdet, die sich innerlich geringer unter Druck setzen. Trotzdem ist das Burn-out nicht den Menschen mit besonders viel Energie und Ehrgeiz vorenthalten. Mittlerweile trifft es auch diejenigen mit „normaler“ Leidenschaft. Dies ist auf die Veränderung von Lebens- und Arbeitsbedingungen zurückzuführen. Dadurch sind die Anforderungen gewachsen. Anforderungen, die auf den Menschen viel Druck ausüben können.
Die Ursachen des Burnouts sind vielschichtig. Deshalb gehört mittlerweile nicht mehr nur der Stress im Arbeitsalltag dazu. Ebenfalls persönliche, umweltbedingte oder gesellschaftliche Gründe üben einen enormen Druck auf uns aus. Sehen Sie nachfolgend, welche Ursachen für ein Burnout infrage kommen können.
Burnout: Es ist nicht immer nur der Stress im Job
Unter „Definitionen“ konnten Sie bereits sehen, dass das Burnout nicht mehr nur auf Probleme in der Arbeitswelt zurückzuführen ist. Vielmehr gibt es auch private Situationen, die zu einem Burnout beitragen können. Folgende Skizze gibt Ihnen zu verstehen, wie Faktoren die Entstehung des Burnouts beeinflussen.
Wie Sie sehen, tragen einige Faktoren dazu bei, anfälliger für ein Burnout zu sein. Neben beruflichen Faktoren spielen beispielsweise ebenfalls genetische Faktoren eine Rolle. Sie können ein Burnout zwar nicht vererbt bekommen. Jedoch ist bestätigt worden, dass charakterliche Eigenschaften angeboren werden können. Charakterliche Eigenschaften, die den Eintritt des Burnouts begünstigen. Auch die Lebensgeschichte spielt bei der Entstehung des Burnouts eine große Rolle.
Umweltbedingte und/oder persönlichkeitsbezogene Auslöser
Frühe Untersuchungen und Erklärungsansätze gehen davon aus, dass die Gründe für ein Burnout hauptsächlich im Arbeitsumfeld liegen. Hohe Leistungsanforderungen stehen einem kargen Ressourcenangebot gegenüber. Der Betroffene erhält für seinen unermüdlichen Einsatz zu wenig Gegenleistung. Damit ist beispielsweise eine Gegenleistung in Form von Lob und Anerkennung gemeint. Die Diskussion findet sich sowohl in therapeutischen Fachkreisen als auch in den Medien wider. Hier ist von „Work-Life-Balance“ die Rede.
Neuere Ansätze in der Forschung geben Auskunft über die jeweiligen Faktoren. Menschen geraten selten allein aufgrund ihres negativen Arbeitsumfelds in den extremen Erschöpfungszustand. Aus diesem Zustand kommen sie dann nämlich auch mit den üblichen Erholungsmöglichkeiten nicht mehr heraus. Hier ist der Urlaub zum Beispiel eine dieser Erholungsmöglichkeit. Das bedeutet, dass es noch weitere Lebensbereiche gibt, die aus dem Gleichgewicht geraten sein können.
Persönliche Faktoren – Stabilitätssäulen als Hintergrundmodell
Die Psychologie arbeitet mit Modellen, die das menschliche Dasein in unterschiedliche Lebensbereiche unterteilen. Manche Theorien sprechen von den „Stabilitätssäulen“. Es handelt sich um die verschiedenen Felder, in denen wir Menschen eingebunden sind und unser Leben gestalten können. Manche Modelle trennen fünf, sechs oder ebenfalls acht Bausteine.
Prinzipiell handelt es sich dabei um die gleichen Themen. Themen, die teils etwas unterschiedlich benannt und bisweilen zusammengefasst oder getrennt betrachtet werden.
Die Charaktereigenschaften
Mittlerweile gehen Ärzte und Wissenschaftler davon aus, dass bestimmte Charaktereigenschaften zum Burnout beitragen. Eigenschaften wie Perfektionismus oder (extreme) Hilfsbereitschaft können sich also kontraproduktiv auf die psychische Gesundheit auswirken.
Perfektionismus
„Es ist kein Fisch ohne Gräten
Julius Wilhelm Zincgref
und kein Mensch ohne Mängel.“
Leider setzen wir uns immer mehr unter Druck. Der Perfektionismus findet sich bei vielen Menschen wieder. Er findet sich auch bei vielen Burnout Betroffenen wieder. Beim Perfektionismus strebt eine Person ein Ergebnis an, das schwer oder gar unmöglich zu erreichen ist. Da das Ergebnis schwer zu erreichen ist, wird die betroffene Person enttäuscht. Enttäuscht von sich selbst und enttäuscht davon, das Ziel nicht erreicht zu haben.
Ehrgeiz
Bei besonders ehrgeizigen Menschen findet man auch immer wieder das Burnout als Ergebnis. Der Ehrgeiz ist oftmals auf mangelndes Selbstbewusstsein zurückzuführen. Der Betroffene versucht sich durch Erfolge zu stärken. Dabei wird leider nicht mehr auf das Wohlergehen des Körpers und der Psyche geachtet.
Hilfsbereitschaft
Natürlich ist die Hilfsbereitschaft prinzipiell etwas Gutes. Doch des Öfteren kommt es bei den Betroffenen zu dem sogenannten Helfersyndrom. Man kann das Helfersyndrom ebenfalls mit einer Sucht nach Anerkennung gleichsetzen. Eine Anerkennung anderer, indem man ihnen in jeder Zeit zur Seite steht.
"Ja-Sager"
Diese Charaktereigenschaft findet sich ebenfalls oft bei Burnout-Betroffenen wieder. In der Regel handelt es sich bei Ja-Sager um Menschen, die
- anderen etwas nicht abschlagen können.
- es anderen Menschen immer Recht machen wollen.
- ihre eigenen Grenzen aus diesem Grund überschreiten.
- nicht auf ihre eigenen Bedürfnisse achten.
- ein geringes Selbstbewusstsein haben.
Menschen mit fehlender Stressbewältigung
Stress ist normal und in manchen Fällen sogar gesund. Der Mensch verfügt normalerweise über Strategien, die der Stressbewältigung dienen. Bei bestimmten Charakteren ist dies jedoch nicht der Fall. Das führt dazu, dass Betroffene mit dem Leistungsdruck im Job oder im privaten Leben nicht umgehen können.
Klassische Stressbewältigungsstrategien sind:
- effektives Zeitmanagement
- Organisationsfähigkeit
- die Begabung, Aufgaben abzugeben und zu verteilen
- selbstbestimmtes Arbeiten
- Fähigkeit zur Entspannung
- Kontrollgewinnung
Moderner Faktor – Gesellschaft
Die Gesellschaft ist ein moderner Faktor des Burnouts. Noch nicht allzu lange ist bekannt, dass die Gesellschaft zum Burnout-Ausbruch beitragen kann. Klassische Rollenbilder und Vergleiche zerren am Selbstbewusstsein. Dies bringt uns dazu, dass wir uns selbst unter einem enormen Stress setzen.
Das sind die Burnout-Folgen
Wir empfehlen immer auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu achten. Dabei ist es auch wichtig, dass man sich mit dem Thema "Burnout" auseinandersetzt. Die Ursachen zählen zu wichtigen Erkenntnissen. Erkenntnisse, die man braucht, um die Folgen des Burnouts einzudämmen.
Denn früher oder später tritt folgende Situation ein: Das Burnout hat die Kontrolle über Ihr Leben bekommen. Wichtig ist, dass Sie dem Burnout vorgreifen, damit es erst gar nicht dazu kommt. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung, die die häufigsten Burnout-Folgen beinhaltet:
- Reduzierung der Lebensqualität
- Depression und Suizidgedanken
- Folgekrankheiten (Angsterkrankungen, Medikamentensucht etc.)
- Psychosomatische Erkrankungen (Psychosen, Demenz)
- Körperliche Erkrankungen (z. B. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, Herzerkrankungen)
- sozialer Rückzug und Einsamkeit
Schwer zu erkennen - Hamsterrad vs. Karriereleiter
Am Ende des Artikels wollen wir Ihnen nochmal die Gefahr beim Burnout aufzeigen. Bei einem Burnout verwechseln Betroffene oft das Hamsterrad mit der Karriereleiter. Sie hoffen insgeheim, dass die Karriere durch ihren Ehrgeiz und ihre Arbeitsleistung gefördert wird. Oft verlieren sie aber aus den Augen, dass es sich bei der Karriereleiter doch um ein Hamsterrad handelt.
Achten Sie darauf. Ein Burnout kommt leise und schleichend. Steigen Sie aus dem Hamsterrad aus und fangen Sie an mehr auf sich zu achten.