Kein Marburg-Virus in Hamburg: Test ist negativ!

yippy
von yippy
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03.10.2024 13:00:00

UPDATE 3.11.2024 12 Uhr: Der Mann und die Frau, die am Mittwochabend zur Untersuchung in das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gebracht wurden, sind negativ auf das Marburg-Virus getestet worden. Das teilte die Sozialbehörde am Donnerstag mit.

Originalnachricht: Am Mittwoch, den 2. Oktober 2024, kam es am Hamburger Hauptbahnhof zu einem Großeinsatz aufgrund des Verdachts auf eine Infektion mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus. Zwei Personen wurden isoliert und zur Untersuchung in einen Spezialbereich des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) gebracht.

Bei einem der Verdachtsfälle handelt es sich um einen 26-jährigen Medizinstudenten, der kürzlich aus Ruanda eingereist war. Dort hatte er in einem Krankenhaus gearbeitet, in dem Patienten mit dem Marburg-Virus behandelt wurden. Während der Zugfahrt von Frankfurt nach Hamburg entwickelte der Student grippeähnliche Symptome und leichte Übelkeit, woraufhin er die Behörden alarmierte. Die Hamburger Gesundheitsbehörde reagierte umgehend.

Um die mögliche Verbreitung des Marburg-Virus in Hamburg zu verhindern, wurden folgende Maßnahmen ergriffen:

Isolation der Verdachtsfälle

  • Zwei Personen, darunter ein Medizinstudent aus Ruanda, wurden am Hamburger Hauptbahnhof isoliert.
  • Sie wurden mit einem speziellen Infektionswagen der Feuerwehr in einen Spezialbereich des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) gebracht.
  • Im UKE wurden umgehend alle medizinisch notwendigen Untersuchungen eingeleitet.

Sicherheitsmaßnahmen am Hauptbahnhof

  • Zwei Gleise des Hamburger Hauptbahnhofs wurden vorübergehend von der Bundespolizei gesperrt.
  • Passagiere mussten die betroffenen Bahnsteige umgehend verlassen.

Kontaktnachverfolgung

  • Die Kontaktdaten der Zugreisenden, die möglicherweise Kontakt zu den Verdachtsfällen hatten, wurden vorsorglich aufgenommen.
  • Nach Angaben der Deutschen Bahn saßen durchschnittlich 275 Reisende in dem betroffenen Zug.

Medizinische Überwachung

  • Die beiden Verdachtsfälle stehen unter ärztlicher Beobachtung.
  • Innerhalb von 24 Stunden sollen erste Untersuchungsergebnisse vorliegen.

Informierung der Öffentlichkeit

  • Die Hamburger Gesundheitsbehörde informierte über den Vorfall und die ergriffenen Maßnahmen.
  • Es wurde betont, dass aktuell keine Quarantänemaßnahmen für weitere Personen notwendig seien.

Diese Vorkehrungen zeigen, dass die Behörden die Situation ernst nehmen und schnell reagiert haben, um eine mögliche Ausbreitung des gefährlichen Virus zu verhindern.

Marburg-Virus: Eine hochgefährliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit

Das Marburg-Virus hat in den letzten Tagen durch einen Verdachtsfall in Hamburg für Schlagzeilen gesorgt. Doch warum ist dieses Virus so gefährlich und welche aktuellen Statistiken gibt es dazu? Hier ein Überblick über die Bedrohung durch das Marburg-Virus.

Fakten zum Marburg-Virus

Das Marburg-Virus ist eine seltene, aber äußerst gefährliche Erkrankung:

  • Es gehört zur gleichen Virusfamilie wie Ebola
  • Die Sterblichkeitsrate liegt zwischen 24 und 88 Prozent
  • Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter
  • Symptome umfassen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und in schweren Fällen innere Blutungen

Hohe Sterblichkeitsrate

Eine der Hauptgründe für die Gefährlichkeit des Marburg-Virus ist seine extrem hohe Sterblichkeitsrate. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt die Letalität bei bisherigen Ausbrüchen zwischen 24% und 88%. Das bedeutet, dass im schlimmsten Fall fast 9 von 10 Infizierten an der Krankheit sterben können.

Schwere Symptome und Verlauf

Das Marburg-Virus verursacht schwere Symptome, die rasch zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen können:

  • Hohes Fieber
  • Starke Kopf- und Muskelschmerzen
  • Schwere Magen-Darm-Probleme
  • Innere und äußere Blutungen
  • Multiorganversagen

Schnelle Ausbreitung möglich

Die Inkubationszeit des Virus beträgt 2 bis 21 Tage. In dieser Zeit können Infizierte unwissentlich andere anstecken. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, was besonders in medizinischen Einrichtungen zu schnellen Ausbrüchen führen kann.

Bislang gibt es weder einen zugelassenen Impfstoff noch spezifische antivirale Medikamente gegen das Marburg-Virus. Die Behandlung beschränkt sich auf unterstützende Maßnahmen, was die Prognose für Schwerkranke verschlechtert.

Aktuelle Situation in Ruanda

In Ruanda, wo der Student zuletzt gearbeitet hatte, ist kürzlich ein Ausbruch des Marburg-Virus bestätigt worden:

  • 29 bestätigte Fälle, darunter 10 Todesfälle (Stand: 1. Oktober 2024)
  • Viele der Betroffenen sind Mitarbeiter des Gesundheitswesens

Die medizinischen Untersuchungen der beiden Verdachtsfälle in Hamburg laufen. Innerhalb von 24 Stunden sollten erste Ergebnisse vorliegen. Aktuell sind keine Quarantänemaßnahmen für weitere Personen notwendig. Die Behörden betonen, dass alle erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden, um eine mögliche Ausbreitung zu verhindern.

Globale Bedrohung derzeit gering

Obwohl das Virus bisher hauptsächlich in Afrika auftrat, zeigt der aktuelle Verdachtsfall in Hamburg, dass eine globale Ausbreitung möglich ist. Die WHO schätzt das globale Risiko derzeit als gering ein, warnt aber vor der Möglichkeit einer Ausbreitung durch Reisende. Das Marburg-Virus bleibt eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Seine hohe Sterblichkeitsrate, die schweren Symptome und das Fehlen spezifischer Behandlungsmöglichkeiten machen es zu einem der gefährlichsten Viren weltweit. Gesundheitsbehörden weltweit bleiben wachsam, um mögliche Ausbrüche schnell eindämmen zu können.

Themen: gesundheit