Burnout-Phase: Abbau im Privatleben bei Burnout

yippy
von yippy
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20.11.2023 00:00:00

Burnout-Phase: Abbau im Privatleben bei Burnout

Auch vor dem Privatleben macht das Burnout Syndrom nicht halt. Konsequenterweise schlagen der innere Rückzug und die Gleichgültigkeit auch auf die Menschen um, die Ihnen bislang wichtig waren. Der soziale Rückzug erfolgt nicht selten abrupt und für die Angehörigen, Freunde und Familie unvorhersehbar.

Die Kehrseite der Medaille ist die Vereinsamung und emotionale Verarmung des Betroffenen. Sie scheint nichts mehr zu interessieren. Stattdessen suchen Sie die Schuld bei anderen oder bei sich selbst, je nachdem ob Sie aggressiv oder depressiv veranlagt ist.

Soziale Kontakte einschränken

Aus Sicht des Betroffenen stellt sich sein Alltag so dar, dass immer mehr Zeit nötig ist, um die gesteckten Erwartungen zu erfüllen. Diese notwendige Zeit kann nur gewonnen werden, wenn im privaten Bereich Aktivitäten gestrichen werden.

Dem unausgewogenen Zeitmanagement fallen gerade die ausbalancierenden Tätigkeiten zum Opfer. Hobbys werden von der Tagesordnung gestrichen, Verabredungen mit Freunden vermieden oder abgesagt. Lebenspartner erfahren massive Vernachlässigungen, Zeit mit den Kindern wird ebenfalls gekürzt. Die sozialen Kontakte konzentrieren sich in erster Linie auf dem beruflichen Bereich. Freundeskreise, Familien und Bekannte werden vernachlässigt.

Folgen eingeschränkter sozialer Kontakte

Wenn Sie in den Teufelskreislauf geraten sind und ihr soziales Umfeld überwiegend aus beruflichen Kontakten besteht, sind sie auf dem besten Weg in eine Sackgasse. Das Bedürfnis nach Distanz lässt Sie private Kontakte meiden, weil keine Kraft mehr dafür da zu sein scheint. Stattdessen flüchten Sie in Kompensationsmaßnahmen. Diese können beispielsweise aus einem Glas Wein am Abend, einer Zigarette oder beruhigenden Baldrianpillen bestehen. Auch das Bedürfnis nach häufigeren sexuellen Kontakten, Süßigkeiten oder viel Essen gehört zu den Ausgleichaktivitäten von betroffenen Menschen. Je weiter sie sich zurückziehen, desto einfacher ist die Hinwendung zu Drogen oder zu Suchtverhalten. Aus dem einzelnen Glas Wein wird schnell eine Flasche, aus der einzelnen Zigarette ein bis zwei Schachteln am Tag. Der Einstieg über Medikamente ist selbst mit harmlos erscheinenden Baldriankapseln getan. Medikamentenabhängigkeit in Hinblick auf Aufputschmittel oder Schlafmittel sind nicht selten bei Burnout Patienten.

Der beschriebene ungesunde Lebensstil in Verbindung mit fehlenden sportlichen Aktivitäten veranlasst den Körper dazu, einen speziellen Hormoncocktail zu produzieren. Sie empfinden das Leben als noch beschwerlicher, Ihnen geht die tägliche Freude verloren und positive Gefühle sind Ihnen fremd. Die vermehrte Ausschüttung von Dopamin sorgt dafür, dass sie auf diese Weise empfinden. Steuern Sie jetzt nicht gegen, ist der Weg in die Desillusionierung nicht mehr weit. Ihr Blick aufs Leben erscheint trübe, Sie versteigen sich in Selbstaggression oder Selbstmordgedanken. Mindestens kommt es zu einem stark herabgesetzten Selbstwertgefühlempfinden.

Falls Sie zu den Menschen gehören, die nicht Nein sagen können, könnte es passieren, dass Sie sich in dieser Phase noch mehr ausnutzen lassen. Da Sie Angst vor Veränderungen haben, können Sie gegenüber Ihrem Partner und Ihren Freunden die Probleme nicht zur Sprache bringen. Sie verschließen sich mehr und mehr und geraten in eine Position der totalen Überlastung. Das erzeugt das Gefühl, dass Ihnen nichts mehr gelinkt und Sie komplett überfordert sind. Im Gegensatz dazu kann eine Reaktion auch darin bestehen, dass Sie sich zwanghaft auf einen anderen Menschen konzentrieren und ihre Probleme verdrängen. Eine Lösung ist das nicht, denn die Problematik bleibt nach wie vor bestehen.

Doch solange Sie sich noch in einem empfindsamen Stadium bewegen, negative Gefühle also wahrnehmen und noch nicht abgestumpft sind, haben Sie gute Chancen, das Burnout mithilfe eines Therapeuten sicher in den Griff zu bekommen.

Themen: Burnout Phase