Da sie in den Tropen sehr nützlich für Tiere und Insekten ist, wird sie oftmals in einer gewissen Symbolik verwendet. Denn in den trichterförmigen Blättern sammelt sich Regenwasser an, welches von Vögeln, Affen und Insekten als Trinkquelle genutzt wird.
Einige Pfeilgiftfrösche in Brasilien nutzen diese Orte, um dort ihren Laich abzulegen. Im Volksmund wird die Bromelie Vriesea als „Sala de parto“ genannt, was im Deutschen so viel wie Kreißsaal heißt.
Von daher ist es nicht verwunderlich, dass diese Pflanze nach der Geburt gerne als symbolisches Geschenk an die frischgebackenen Eltern überreicht wird. Im Folgenden werden zunächst die wichtigsten Merkmale der Bromelie Vriesea beschrieben.
Merkmale der Bromelie Vriesea
Die Bromelie Vriesea gibt es in circa 250 bis 300 Arten. Sie kommt ursprünglich in der Neotropis vor, welches vorwiegend in Südamerika liegt. Hierzulande werden sie in tropischen Parks oder auch als Zimmerpflanze genutzt. Sie besitzen ausdauernde Merkmale. Das bedeutet, dass sie lange blühen sowie grün bleiben.
In der freien Natur sind sie Epiphyten, welche sich auf Bäumen oder anderen Pflanzenarten ansiedeln, deshalb auch Aufsitzerpflanzen genannt. Die Bromelie Vriesea kommen auch als Lithophyten, aber eher selten terrestrisch (auf der Erde wachsend) vor. Lithophyten sind Gewächse, die beispielsweise auf Steinen wachsen.
Folgende Merkmale können für die Vriesea zusammenfassend festgehalten werden:
- Leuchtende Blütenblätter, die lange anhalten.
- Blütenfarben sind beispielsweise Gelb, Rot, Orange, Rosa, Grün, Violett und Weiß.
- Lange und viele Blütenstände.
- Gesamtblütenstände sind verzweigt oder unverzweigt.
- Die zwittrigen Blüten sind dreizählig mit doppelten Blütenhüllen, die meist radiärsymmetrisch sind.
- Die geringen symmetrischen Kelchblätter sind zu dritt, die meist sehr kurz gewachsen sind.
- Es gibt drei Kronblätter, die frei liegen oder zu einer kurzen Kronröhre herangebildet sind. Diese sind wesentlich kürzer als die Kelchblätter.
- Die Kronblätter mit ihren schuppenartigen Fortsätzen dienen zur Unterscheidung der Gattung bzw. Art. Zudem gibt es zwei straffe sowie aufrechte Ligulae (Blatthäutchen).
- Lange spitze Blätter, die einer zentralen Blattrosette entwachsen.
Spezielle Form: Bromelie Vriesea Gigantea
Eine spezielle Form bietet die Bromelie Vriesea Gigantea, welche Haus- und Wohnungsbesitzer gerne als Zimmerpflanze einsetzen, dar. In dieser Form gibt es nochmal zwei Varianten, die nachstehend unterschieden werden.
Vriesea gigantea Gaudichaud:
Sie wächst terrestrisch sowie epiphytisch in Küstenwäldern und dort an Bäumen oder anderen Pflanzen. Dabei reicht ihre bevorzugte Höhenlage von fünf bis fünfhundert Meter. Dies ist vorwiegend in den brasilianischen Bundesstaaten wie Rio de Janeiro, Espírito Santo, São Paulo, Santa Catarina, Paraná und Rio Grande do Sul gegeben.
Dort ist übrigens auch der eindrucksvolle dicht gewachsene Wald der „Serra Atlântica“ zu finden, der „Mata Atlântica“ genannt wird.
Vriesea gigantea var. seideliana Röth:
Diese Vresea-Art vom Typ Gigantea wächst und gedeiht nur in einer Höhenlage in etwa sechshundert Metern. Diese Art findet der Interessent auf natürliche Art nur in dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo.
Vriesea und ihre Pflege
Hierzulande ist die Bromelie Vriesea als Zimmerpflanze zu betrachten, wenngleich sie im Sommer gerne auf den Balkon oder Garten gestellt werden kann. In Südamerika holt sich die Pflanze ihre Nährstoffe aus Laub, Kot von Vögeln und dem Regenwasser. Dies muss hierzulande entsprechend anders gehandhabt werden.
Folgendermaßen sollte die Zimmerpflanze gepflegt werden:
- Die Bromelie Vriesea bevorzugt wie die meisten anderen Bromelien einen hellen Standort, der allerdings keine direkt eine Sonneneinstrahlung aufweisen sollte.
- Das Gießen sollte in die Rosette der Vriesea erfolgen, welche als Reservoir dient. Dies sollte durchaus großzügig erfolgen. Der Boden sollte hingegen einigermaßen trocken bleiben.
- So wie in den Tropen freut sich die Pflanze über eine angefeuchtete Raumluft. Dies kann in den trockenen Jahreszeiten im Winter oder auch in regenfreien Sommern mit einer Sprühflasche geschehen. Dazu sollte der Pflegende die Vriesea einfach komplett einsprühen.
- Einen Dünger sollte die Bromelie alle drei Wochen bekommen. Dieser regt die Blütenbildung an.
Bromelie Vriesea verblüht: Was tun?
Was tun, wenn die Bromelie verblüht? Wie zuvor gesehen wurde, ist diese Art der Bromelie sehr ausdauernd, was ebenso deren Blüte miteinbezieht, denn diese kann über Monate hinweg blühen. Wenn die oben genannte Düngergabe stimmt, wird die Länge der Blütenzeit somit maximiert.
Die Blüte hält jedoch nicht ewig. Wenn es dann zu einem Verblühen kommt, sollte der Blütenstängel nicht gleicht abgeschnitten werden. Der Pflanzenbesitzer sollte warten, bis er ganz vertrocknet ist. Dann kann er sie abschneiden. Dies erfolgt sicherlich schweren Herzens, da die Mutterpflanze keine neue Blüte entwickelt.
Bromelien umtopfen
Dennoch kann der Bromelie-Besitzer hoffnungsvoll sein, denn die Tochterpflanzen bilden wiederum neue Blüten. Aus diesem Grunde kann der Pflanzenbesitzer sie entnehmen und in einem neuen Topf einpflanzen.
Damit sollte er solange warten, bis sie circa eine Größe von 10 cm erreicht haben. Das macht sie stabil genug, um umgetopft zu werden. In einem neuen Boden mit Bromelienerde sollten die sogenannten Kindel innerhalb von zwei bis drei Jahren blühen.
Ist die Bromelie Vriesea giftig?
Diese Frage stellt sich der Kaufinteressent sicherlich vorab, wenn er sich diese anschaffen, aber dennoch auf Nummer sicher gehen möchte. Aber wie bei den meisten Bromelien-Arten kann Entwarnung gegeben werden. Sie ist nicht giftig. Lediglich einige Früchte der Pflanze sind leicht giftig, stellen jedoch kein ernstliches Risiko dar.
Selbst bei einem Verzehr, der eigentlich nur bei der direkten Ananaspflanze zu empfehlen ist, kann der Mensch keinen direkten Schaden nehmen. Jedoch besitzen einige Arten Stacheln an den Blatträndern. Hier sollte der Besitzer von Haustieren oder die Eltern von Kleinkindern aufpassen.
Das Berühren der Bromelie Vriesea sollte möglichst vermieden werden, indem die Pflanzen hochzustellen oder fern von jeglichem Zugriff zu platzieren sind. Dies geht auf einer Fensterbank oder Ähnlichem, wobei die Sonneneinstrahlung jedoch nicht allzu intensiv sein sollte.