Beinwell
Beinwell – botanischer Name Symphytum officinale – kann auf eine lange Bekanntheit von weit mehr als 2000 Jahren als Heilpflanze zurückblicken. Bereits zu damaliger Zeit fand die Pflanze ihren Einsatz als unterstützendes Mittel bei Beschwerden in den Gelenken, Verrenkungen und Knochenbrüchen. Auch heute wird die Heilpflanze noch bei Zerrungen oder Prellungen mit großem Erfolg eingesetzt.
Aussehen und Vorkommen von Beinwell
Die Heilpflanze kann an ihrer rauen Behaarung leicht erkannt werden. Beinwell erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 1,50 Meter. Ihre Blätter haben eine längliche lanzettähnliche Form, unterhalb weisen sie eine Behaarung auf. Ihr Blütenstand erscheint unterschiedlich gefärbt von gelblich-weiß bis rot-violett. Die Anordnung der Blüten erinnert an Trauben. Der starke Wurzelstock ist schwarz gefärbt, während er im Inneren eher weiß ist. Zu den Raublattgewächsen gehörend blüht Beinwell in den Monaten Mai bis Juli, vorwiegend auf feuchten Wiesen und an Ufern von Bächen. Zu Hause ist die Pflanze im gesamten europäischen Raum.
Wirksamkeit der Inhaltsstoffe der Beinwellwurzel
Entscheidend für die arzneiliche Wirksamkeit ist die Beinwellwurzel. In ihr ist rund 0,8 Prozent Allantoin enthalten. Ferner befinden sich Schleim- und Gerbstoffe sowie Rosmarinsäure in den Wurzeln der Pflanze. So genannte Pyrrolizidinalkoloide sind mit einem Anteil von etwa 0,5 Prozent vertreten.
Zur äußerlichen Anwendung finden die Extrakte der Beinwellwurzel, verarbeitet als Umschläge oder Salbe, ihre Anwendung. Kommen diese mit der Haut in Kontakt, kann Beinwell zur Linderung von leichteren Schmerzen und Entzündungen beitragen. Verantwortlich hierfür zeichnet der Inhaltsstoff Allantoin. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass auch Gerb- und Schleimstoffe hieran beteiligt sind.
Basierend auf diesen Wirkungen hilft Beinwell ferner bei Sportverletzungen leichterer Art, wie dies zum Beispiel bei Prellungen der Fall ist. Ebenfalls positive Wirkungen können bei
- einer im Anfangsstadium liegenden Arthrose
- Entzündungen der Knochen
- Muskelschmerzen
- Osteoarthritis
- Sehnenscheidenentzündungen
- Verstauchungen
- Zerrungen
erzielt werden.
Kann Beinwell Nebenwirkungen auslösen?
Von einer innerlichen Einnahme ist auf Grund der in Beinwell vorkommenden Pyrrolizidinalalkaloide dringend abzuraten. Diese können das Erbgut negativ verändern. Ferner tragen sie zur Förderung der Entstehung von Krebserkrankungen bei und wirken lebertoxisch. Auch sollte keine innerliche Anwendung bei Vorliegen von Blutungen, Entzündungen im Bereich der Magenschleimhaut und Magengeschwüren, Halsbeschwerden und Heiserkeit, Lungen- oder Zahnfleischerkrankungen erfolgen.
Beabsichtigen Sie Beinwell äußerlich anzuwenden, können vereinzelt Ekzeme, leichtere Hautausschläge, Jucken auf der Haut, Schnupfen oder Übelkeit auftreten. Wenden Sie Beinwell höchstens sechs Wochen jährlich auf unverletzter Haut an!
Von der Pflanze Beinwell kommen ausschließlich die Wurzeln zur Behandlung von Schmerzen zum Einsatz. Empfehlenswert ist nur eine äußerliche Anwendung, da die innerliche Aufnahme zu große Gefahren von erheblichen Nebenwirkungen birgt.