Doch was muss man eigentlich über Bambus wissen? In erster Linie ist er für sein schnelles Wachstum bekannt. Wie schnell die orientalische Pflanze wirklich wächst, welche Arten des Wachstums es gibt und was man beachten muss, wenn man selbst Bambus halten möchte, wird im Folgenden geklärt.
Wie schnell wächst Bambus?
Wachstum ist nicht gleich Wachstum. Gerade beim Bambus muss man hier deutlich unterscheiden, ob von einem unterirdischen oder von einem oberirdischen Wachstum die Rede ist. Zusätzlich kommt es im Hinblick auf die Wachstumsgeschwindigkeit stark darauf an, welche Sorte man betrachtet und wo der Bambus wächst.
So gibt es Arten, die schon nach wenigen Wochen ihre maximale Höhe erreicht haben, während andere Sorten gleich mehrere Jahre dafür benötigen. So gibt es Varianten, die „nur“ ca. 3 Zentimeter am Tag wachsen, während andere tatsächlich bis zu 50 Zentimeter an nur einem einzigen Tag wachsen können.
Unterirdisches Wachstum
Bambus ist dafür bekannt, dass er sich unterirdisch durch sogenannte Rhizome ausbreitet, die dafür verantwortlich sind, verschiedene Nährstoffe zu speichern. Aus ihnen heraus ergeben sich die Wurzeln nach unten ins Erdreich, während die Halme sich ihren Weg nach oben bahnen.
Das Wachstum der Rhizome entscheidet derweil darüber, ob der Bambus zu den horst- oder hainbildenden Sorten gehört. Erstere können ähnlich wie die Sorten aus den Tropen bei uns den Winter nicht überstehen und werden zu den Fargesien gezählt.
Die hainbildenden Bambusse hingegen haben sehr gute Chancen, auch unseren kalten Winter überstehen zu können. Wenn man einen Bambus ausgraben oder umsetzen möchte, muss man auf die kleinen weißen Wurzeln keine große Rücksicht nehmen, die Rhizome hingegen sollten auf jeden Fall zumindest teilweise mit entfernt und umgesetzt werden.
Schnelles, überirdisches Wachstum des Bambus
Interessanter dürfte das überirdische und damit sichtbare Wachstum des Bambus sein, das vor allem in den Sommermonaten zwischen Mai und August besonders ausgeprägt ist. In dieser Zeit erreicht die Pflanze ihre maximale Höhe und zeigt ihre Blätter in voller Pracht. Auch hier gibt es größere Unterschiede zwischen den verschiedenen Sorten.
So sind die Phyllostachys etwas früher dran, während sich die tropischen Bambussorten erst im Spätsommer voll entfalten. Viele Sprossen-Arten können natürlich geerntet und anschließend verzehrt werden. Hier eigenen sich vor allem die Sprossen der Phyllostachys edulis.
Warum wächst mein Bambus nicht schnell?
Diese Frage stellt man sich oft schnell. Gerade wenn man einen Bambus neu erworben und eingepflanzt hat, sollte man jedoch nicht erwarten, dass dieser direkt mehrere Zentimeter am Tag wächst. Gerade in den ersten 12 Monaten ist es möglich, dass der Bambus überwiegend unterirdisch wächst und damit sein eigenes Fundament stabilisiert.
Im Folgejahr sollte man dann aber ein anderes Bild zu Gesicht bekommen, denn dann können die kleinen Halme teilweise bis zu 50 Zentimeter hoch wachsen. Dabei erreichen die meisten Arten ihre maximale Höhe nach wenigen Wochen, doch spätestens nach sieben Jahren hat ein Bambus seine Endhöhe erreicht. Danach entwickeln sich neue Halme, doch auch diese werden nicht höher werden.
Der Zimmerbambus (Dracaena sanderiana) ist eine beliebte Zimmerpflanze mit eleganten, schmalen Stielen und grünen Blättern. Er zeichnet sich durch sein schnelles Wachstum aus, wodurch er schnell zu einer beeindruckenden Größe heranwachsen kann. Mit den richtigen Pflegebedingungen kann der Zimmerbambus pro Jahr mehrere Zentimeter an Höhe gewinnen. Hier gibt es nähere Infos zum Zimmerbambus.
Bambus Wachstum beschleunigen
Gerade für Hobby-Gärtner ist es natürlich schön anzusehen, wie schnell der Bambus wächst. Dennoch wären viele glücklich, wenn ihre Sorte noch etwas schneller wachsen würde. Wie bereits beschrieben gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Sorten, was die Wachstumsgeschwindigkeit angeht.
Gleichzeitig haben die verschiedenen Sorten auch verschiedene Ansprüche was die optimalen Wachstumsbedingungen angeht. Hier kann man sich entsprechend informieren und die optimalen Bedingungen für die eigene Sorte so gut es geht gewährleisten.
Selbst in Deutschland können sich hier vom Norden bis in den Süden ganz unterschiedliche Gegebenheiten zeigen, die mehr oder weniger positiv auf das Wachstum des Bambus Einfluss nehmen können. Grundsätzlich kann man für die folgenden Sorten eine grobe Wachstumsprognosen abgeben:
Fargesia: Dieser Bambus wächst mit gerade einmal 2 bis 4 Zentimetern pro Tag eher langsam, dafür aber nachhaltig.
Phyllostachys: Mit 5 bis 25 Zentimetern pro Tag gehört diese Sorte zu den schnell wachsenden Bambussorten
Pseudosasa: Sie gehört mit 2,5 bis 5 Zentimetern pro Tag ebenfalls zu den langsam wachsenden Bambussorten.
Sasaella: Diese Sorte wächst besonders schön und mit 5 bis 10 Zentimetern pro Tag auch entsprechend schnell.
Je nachdem, für welche Art man sich letztendlich entscheidet, kann man dem Bambus wortwörtlich beim Wachsen zusehen.
Bambus im Kübel züchten
Über den ganzen Erdball verstreut gibt es insgesamt 47 Arten und über 1.200 Sorten von Bambus. Bei uns in Deutschland hat man nur bei rund 20 Arten die Chance, dass der Bambus wächst und gedeiht. Wenn man dann auch noch einen Kübel bestücken möchte, wird die Auswahl noch geringer, damit aber auch übersichtlicher.
Vermeintliche Experten sagen zwar, dass jeder Bambus in einem Kübel wächst, allerdings ist diese Aussage umstritten. Natürlich könnte ein extrem großer Kübel funktionieren, doch das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Gerade Fargesia-Sorten sind aber auch für normale Kübel sehr gut geeignet.
Sie bilden nur geringfügig Wurzeln aus und wachsen nur langsam und nicht zu hoch. Zu den beliebtesten Sorten zählt hier der Schirmbambus, den es von rotbraunen bis hin zu dunkelgelben und grünen Sorten in vielen verschiedenen Ausführungen gibt.