Garten Wanzen bekämpfen

yippy
von yippy
3 min
22.12.2017 00:00:00

Sie treten allerdings in unterschiedlichen Formen auf und müssen daher unterschiedlich bekämpft werden.

Es ist auch nicht besonders schwierig, sie nachhaltig aus Garten und Haus zu entfernen – wenn man die richtigen Mittel kennt und diese auch richtig einsetzt. Dieser Ratgeber hat genau das zum Thema: Garten Wanzen bekämpfen mit natürlichen Mitteln. Chemie vernichtet nicht nur die Schädlinge, sondern auch andere Tiere und Pflanzen und ist in dem Fall dann sogar kontraproduktiv.

Was man über Wanzen im Garten wissen sollte

  • Sind Wanzen für den Menschen gefährlich? Für das Tier selbst ist das mit Nein zu beantworten. Allerdings gibt es einige Arten, die Krankheiten übertragen können.
  • Wie bei fast allen Tieren und Kleinstlebewesen: Alle tragen in der einen oder anderen Form zur Vielfalt der Fauna und Flora bei – als Nützling oder Schädling.
  • Bei massenhaftem Auftreten können sie starke Schäden an bestimmten Kulturpflanzen anrichten.
  • Man kennt sie unter verschiedenen Namen. Spitzling, Kohlwanze, Beerenwanze sind die, die am meisten genannt werden, wenn es darum geht Wanzen im Garten zu bekämpfen.
  • Die meisten Wanzen erkennt man am dreieckigen Rückenschild.
  • Sie schädigen die Pflanzen, indem sie ihren Speichel zur Verdauung injizieren und dann die Nahrung heraussaugen.
  • Es gibt allerdings Wanzen, die ihren Wirt nicht schädigen.

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Wie sehen Wanzen aus, wo kommen sie her?

Von den weltweit fast tausend Arten sind nur wenige auf Pflanzen spezialisiert. Diese werden unter dem Oberbegriff Blattwanzen zusammengefasst.

Sie sind nicht größer als 10 Millimeter, eher breit gebaut und relativ flach. Sie erobern die Welt auf gelblich gefärbten Flügeln, mit rotem oder grünem Einschlag.  Entwickelt aus einem Ei, enthäuten sie als Larve mehrmals, um dann als ausgewachsene und geflügelte Insekten, zum Leidwesen der Gärtner, ihr Quartier in unseren grünen Oasen zu nehmen.

Es sind mehrjährige Tiere, das heißt sie überwintern auch als „Erwachsene“ und treten daher im Frühjahr sofort mit den ersten Sonnenstrahlen wieder auf.

Am besten vermehren sie sich, wenn es für längere Zeit heiß und trocken ist.

Wirtspflanzen, die Wanzen im Garten bevorzugen

WanzeWanzen sind nicht sehr wählerisch. Vom Beerenobst über Apfel und Birnen bis zum Rosenstrauch ist ihnen alles als Wirt willkommen. Man findet sie an Bohnen, Kartoffeln und vor allem Kohlgewächsen.
Selbst Ziersträucher, wie der Hibiskus und Kübelpflanzen locken sie an. Und wenn sie auf dem Weg dorthin auch an einem Gemüsebeet vorbeikommen, ist das allemal einen Abstecher wert.

Tun sie sich an einer Pflanze gütlich, erkennt man das meist an rundlichen Löchern. Unterschiedlich groß und unregelmäßig verteilt, sind sie ein untrügliches Indiz dafür, dass sich die Schädlinge hier heimisch fühlen.

An jungen Pflanzen und Früchten erkennt man den Befall an den gelblich gefärbten Einstichstellen. Wie ein grobes Sieb können manche Blätter aussehen, wenn sie stark befallen sind. Es kommt durch die Abgabe von Giftstoffen auch zu Missbildungen und schlussendlich können durch die Saugtätigkeit der Wanze verschiedene Virusinfektionen übertragen werden.

Wenn es im Garten – oder auch im Haus – plötzlich zu stinken beginnt, dann ist möglicherweise eine Stinkwanze daran schuld. Sie gibt ein übelriechendes Sekret ab, um ihren Wirt für sich alleine zu haben.

Gartenwanzen vorbeugen

Ein alter Spruch sagt: „Vorbeugen ist besser als heilen“. Und das ist vielfach für die Gartenarbeit eine wichtige Maßnahme. Was ist also vorbeugend gegen Wanzen zu tun?

  • Frühzeitig möglichst alle Pflanzen untersuchen und vorhandene Blattwanzen absammeln, damit sie sich nicht mehr vermehren. In Zeiten, in denen es besonders heiß und trocken ist, sind vermehrte Kontrollen zu empfehlen.
  • Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, denn Wanzen lieben die Trockenheit und Hitze. Mit ausreichender Bewässerung und Mulch-Düngung beugt man einem Befall gut vor.
  • Vorhandenes Unkraut erhöht das Risiko, dass die Pflanzen befallen werden.
  • Vögel und Kröten sind die natürlichen Feinde und können zur Bekämpfung von Wanzen ebenfalls eingesetzt werden.

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Garten Wanzen wirksam bekämpfen

Wenn es trotz aller Vorbeugung zu einem starken Wanzenbefall kommt, dann ist jedenfalls eine chemische Behandlung zu vermeiden und nur als allerletzte Möglichkeit anzudenken, denn damit werden auch Nützlinge bedroht. Es gibt andere Methoden auf natürlicher Basis, um die Wanzenplage in den Griff zu bekommen.

  • Da ist vorerst das Abschütteln und Einsammeln zu nennen. In der Frische des frühen Morgens sind die Tiere noch eher träge und lassen sich leicht mit der Hand fangen. Keinesfalls dürfen die Handschuhe vergessen werden, denn manche Wanzen (Stinkwanzen) können ein sehr übelriechendes Sekret absondern.
  • Ein kräftiger Wasserstrahl vertreibt die Schädlinge auch sehr effektiv. Anschließend wird am besten ein Fliegennetz über die Pflanzen gespannt, um die Wanzen von ihrem Wirt fernzuhalten.
  • Eine Schmierseifenlauge zu verspritzen ist ebenfalls ein probates Mittel, um Wanzen im Garten zu bekämpfen. So ein Gemisch ist einfach selbst herzustellen, indem man Kaliseife mit Wasser verrührt und diese Mischung öfters am Tag auf die betroffenen Pflanzen sprüht. Bedingt empfehlenswert ist diese Methode allerdings für Blattgemüse und Salate. Haben Zierpflanzen sehr weiche Blätter ist von einer Behandlung mit Kaliseife abzusehen.
  • Feuerwanzen – man erkennt sie am roten Rückenschild – sind Aasfresser. Sie bevorzugen die Eier anderer Insekten und auch den Samen von Malvengewächsen, zu denen auch die Linde zählt. Dagegen hilft das regelmäßige Säubern des Lindenstammes mit Seifenlauge oder das radikale Entfernen aller Malvengewächse aus dem Garten.
  • Probate Mittel können auch Kieselgur und Knoblauch sein. Beides wird verstreut oder als Essenz versprüht.

Bei allen Maßnahmen ist zu bedenken, dass Wanzen mehrjährig sind und auch ausgewachsen überwintern. Das Spiel geht möglicherweise im nächsten Frühjahr wieder los!