Vitamin D Schuppenflechte
Kennzeichen der Erkrankung mit dem Namen Psoriasis, auch als Schuppenflechte bekannt, sind stark schuppende Hautbeläge mit einem silbrigen Schimmer, die spannen und jucken. Allein in Deutschland leiden zwei Millionen Menschen an der Schuppenflechte
Warum Vitamin D bei Schuppenflechte hilft
Auslöser für die Erkrankung ist eine überschießende Entzündungsreaktion, die sich einer genetischen Veranlagung verdankt. Die Entzündungen kommen dadurch zustande, dass die eigene DNA in der Zellsubstanz die Aktivierung eines Proteinkomplexes auslöst.
Dieser Proteinkomplex lässt weitere Entzündungen entstehen. Ein besonderes Abwehrprotein der Haut, Cathelicidin LL-37 verhindert diesen Mechanismus, wenn es sich an die DNA in der Zellsubstanz bindet. Zur Steigerung der Produktion dieses Proteins trägt Vitamin D bei.
Das erklärt den positiven Effekt, den Therapien mit Vitamin D bei Schuppenflechte haben.
Wie entsteht eine Schuppenflechte
Als Schuppenflechte bezeichnet der Mediziner eine chronische Hautentzündung. Bei der Erkrankung tritt eine Immunreaktion gegen Zellen in der Oberhaut, den sogenannten Keratinozyten ein. Dadurch kommt es zu einer starken Vermehrung dieses Zelltyps, was zu einer Hautverdickung und zum Schuppen der Haut führt.
Nach dem ersten Ausbruch kehrt die Krankheit in Schüben wieder. Konkrete Auslöser für die jeweiligen Ausbrüche sind Medikamente, mechanische Reizungen der Haut oder Infektionen. Eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der Schuppenflechte spielt das Signalmolekül Interleukin 1 beta, das sogenannte Inflammasome aus dem Vorläuferprotein bilden. Inflammasome sind Komplexe aus Proteinen. Sie entstehen als Reaktion auf Gefahrensignale in der jeweiligen Zelle.
Bei einer Schuppenflechte ist in der Haut besonders das Inflammasom AIM2 aktiv. Dieses Inflammasom reagiert auf die DNA in der Zellsubstanz als Gefahrensignal. Es regt daraufhin die Produktion von Interleukin 1 beta an, das die Entzündungsreaktion verstärkt. Außergewöhnlich ist allerdings, dass die DNA sich in der Zellsubstanz befindet. Im Normalfall ist sie im Zellkern oder in den Mitochondrien zu finden. Unter Umständen geht sie nach Verletzungen vom Zellkern in die Zellsubstanz oder die Zelle nimmt DNA aus benachbarten sterbenden Zellen auf.
Wie wirkt Vitamin D bei einer Schuppenflechte
Das Abwehrprotein Cathelicidin hat einen Einfluss auf die Aktivierung des Inflammasoms AIM2. Es bindet die DNA in der Zellsubstanz, die das Inflammasom AIM2 als Gefahrensignal versteht. Das hat zur Folge, dass es nicht zu einer Förderung der Entzündung kommt.
Vitamin D bei Schuppenflechte erhöht die Produktion von Cathelicidin . Der Mediziner verabreicht es in Form von Vitamin D-ähnlichen Salben und Cremes. Mithilfe von UV-Licht regt er zudem die Bildung des Vitamin D unter der Haut an.
Was ist Vitamin D?
Vitamin D ist das einzige Vitamin, das der Körper hauptsächlich eigenständig herstellt. Der Anteil an Vitamin D, den Menschen über die Nahrung aufnehmen, reicht nicht, um den täglichen Bedarf abzudecken. Der Tagesbedarf an Vitamin D beträgt laut offiziellen Angaben 20 Mikrogramm. Der Bedarf an Vitamin D bei Schuppenflechte, Multiple Sklerose oder zur Krebsprophylaxe ist höher.
20 Mikrogramm Vitamin D über die Nahrung aufzunehmen, ist gleichbedeutend mit dem Verzehr von 200 Gramm Sardinen, 500 Gramm Kalbfleisch, 700 Gramm Eiern oder zwei Kilogramm Käse. Die Nahrung ist im Bezug auf die Vitamin D-Aufnahme ungenügend. Die Eigenproduktion regen tägliche Aufenthalte an der frischen Luft an. Im Sommer genügen 15 bis 20 Minuten, um 500 Mikrogramm zu produzieren.
Der tägliche Aufenthalt im natürlichen Sonnenschein versorgt mit Vitamin D bei einer Schuppenflechte. Zusätzlich ist die Zugabe von Vitamin D-Tabletten oder die Behandlung mit Vitamin D-Salben ratsam. Zusammen mit der Beseitigung der Schuppenflechte unterstützt ein Patient mit der Vitamin D-Therapie seine Immunabwehrkräfte und stärkt Knochen und Zähne. Vitamin D ist außerdem eine wirksame Prophylaxe gegen Krebserkrankungen. Es stabilisiert darüber hinaus die Psyche bei Depressionen oder Schizophrenie.