Vitamin D Knochendichte

yippy
von yippy
3 min
21.10.2022 00:00:00

Vitamin D Knochendichte

Diverse Untersuchungen bescheinigen Vitamin D einen positiven Einfluss auf die Knochendichte, weswegen Ärzte zu entsprechenden Nahrungsergänzungs-Präparaten raten. Allerdings schränken neuere Studien diese Ansicht ein. Vitamin D übernimmt wichtige Funktionen im Körper und für dessen Wohlergehen. Einige Mediziner preisen das Vitamin als wahres Wundermittel an. Sie verweisen auf dessen Wirkung auf das Gedächtnis, das Immunsystem, die Muskulatur und die Knochen. Hinsichtlich des letztgenannten Punktes beeinflusst das Vitamin D beispielsweise die Knochendichte.

Zusammenspiel zwischen Vitamin D und der Knochendichte

Die im Jahr 2006 veröffentlichten Ergebnisse einer umfangreichen Meta-Analyse zeigen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Vitamin D und Knochendichte. Deswegen empfehlen manche Experten die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten, um eine maximale Dichte zu erreichen. Die Nahrungsergänzung verfolgt das Ziel, einer schlechten Knochendichte vorzubeugen.

Die Knochen im menschlichen Körper setzen sich aus zwei entscheidenden Komponenten zusammen. Spezielles Gewebe fungiert als Matrix, welches die Stabilität und die Form der Knochen verantwortet. In die Matrix lagern sich Mineralstoffe wie Kalzium ein, um die Struktur zu stärken. Das Verhältnis zwischen den beiden Komponenten beschreibt die Knochendichte. Sie gibt an, wie viel mineralisierte Knochenmasse ein festgelegtes Volumen der Matrix enthält. Der Knochen verliert an Stabilität, je geringer seine Knochendichte ausfällt.

Vitamin D besitzt eine entscheidende Rolle beim Stoffwechsel der Knochen. Als wichtigstes Mineral im Hinblick auf die Knochen fungiert Kalzium. Das Vitamin D unterstützt die Aufnahme des Minerals im Darm. Später erfolgt der Einbau von Kalzium in das Knochengewebe erneut mit der Hilfe von Vitamin D. Folglich hängt die Stärke der Knochendichte davon ab, ob der Körper ausreichend vom besagten Vitamin besitzt.

Mangel an Vitamin D: Knochendichte nimmt ab

Aufgrund der erläuterten Aufgabe kann sich ein Mangel an Vitamin D negativ auf die Knochendichte auswirken. Dem menschlichen Körper fehlt das notwendige Kalzium für den Aufbau und den Erhalt der Knochenmasse. Gleichzeitig bewirkt der Mangel einen beschleunigten Alterungsprozess der Knochen, wodurch das Risiko von Brüchen steigt. Die Beziehung zwischen Vitamin D und Knochendichte führt unter anderem zu einer bekannten Krankheit, die bevorzugt bei älteren Frauen auftritt: der Osteoporose. Hierbei liegt ein durch den Abbau der Knochenmasse bedingter Knochenschwund vor. Zu den bekannten Faktoren mit Einfluss auf die Entstehung der Erkrankung gehört der erwähnte Vitamin-D-Mangel.

Vitamin D zur Prävention von Osteoporose

Angesichts der direkten Beziehung zwischen Vitamin D und der Knochendichte, die bei einem Mangel zum Abbau der Knochenmasse führt, liegt der Rückschluss auf eine umgekehrte Wirkung nahe. Zahlreiche Mediziner vertreten eine Ansicht, wonach die präventive Einnahme von Vitamin-D-Präparaten die Knochendichte verbessere. Das bedeutet: Nahrungsergänzungs-Mittel mit Vitamin D beugen Krankheiten wie Osteoporose vor.

Dementsprechend raten die Ärzte Frauen zur verstärkten Einnahme von Vitamin D in Tabletten-Form. Allerdings mehren sich in der letzten Zeit die Stimmen von Experten, welche die generelle Prävention mittels Vitamin D kritisieren. Jüngere Studien widersprechen der Empfehlung des breiten Einsatzes von Vitamin-D-Produkten.

Neue Studien beschränken die Empfehlung für eine Vitamin-D-Supplementation auf Personen mit Mangel-Erscheinungen

Eine 2013 publizierte Untersuchung mit ungefähr 4.000 Teilnehmern weist keine positive Korrelation zwischen Vitamin D und Knochendichte bei gesunden Personen nach. Die durchschnittlich 59 Jahre alten Teilnehmer der Studie (weiblicher Anteil über 90 Prozent) nahmen über zwei Jahre Nahrungsergänzungs-Mittel mit Vitamin D ein. Die Forscher verglichen daraufhin die Werte der Knochendichte an unterschiedlichen Knochenstellen mit den Ausgangswerten.

Die Ergebnisse sorgen für Zweifel an der Zweckmäßigkeit einer verstärkten Vitamin-D-Einnahme, um die Knochendichte zu stärken. Der Anstieg der Dichte beschränkte sich ausschließlich auf den Oberschenkelhals (0,8 Prozent). An anderen Stellen der Knochen beweist die Studie keinen positiven Einfluss auf die Knochendichte.

Deswegen lautet das Fazit der Untersuchung: Der Konsum von Vitamin-D-Präparaten eignet sich nicht zur grundsätzlichen Prävention von Osteoporose bei gesunden Personen. Das gilt insbesondere für Erwachsene bis zu einem Alter von 60 Jahren. Als sinnvoll erachten die Forscher dagegen den gezielten Einsatz von Vitamin-D-Präparaten bei entsprechendem Bedarf. Dazu gehören folgende Personengruppen:

  • Schwangere,
  • Kinder,
  • Senioren,
  • Osteoporose-Patienten,
  • Personen mit Vitamin-D-Mangel.

Insbesondere im letztgenannten Fall des Vitamin-D-Mangels stellt die Supplementation weiterhin eine geeignete Methode dar. Andernfalls droht aufgrund der Bedeutung des Vitamins ein Abbau der Knochendichte. Ob ein Mangel an Vitamin D vorliegt, erkennen Ärzte über eine Untersuchung des Blutes im Labor. Außerdem gilt die Zufuhr von Vitamin D – zusammen mit Kalzium – weiterhin als geeigneter Ansatz, um bei Senioren das Risiko für Oberschenkelhals-Brüche zu reduzieren.

Zusammengefasst kann man davon ausgehen: Es existiert eine nachgewiesene Wirkung zwischen Vitamin D und der Knochendichte. Ein Mangel des Vitamins beeinträchtigt den Stoffwechsel der Knochen und verschlechtert deren Dichte. Allerdings führt die vermehrte Vitamin-D-Zufuhr bei gesunden Personen nicht zu stärkeren Knochen.

Literatur:

https://www.osteoporosezentrum.de/calcium-und-vitamin-d-zentrale-rolle-im-knochenstoffwechsel-knochenmasseverlust-gipfelknochenmasse-rachitis.html

https://dgk.de/meldungen/praevention-und-anti-aging/vitamin-d-mangel-ist-weit-verbreitet/vitamin-d-und-knochengesundheit.html

https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/vitamin-d-mangel-macht-die-knochen-alt-und-sproede-a-910625.html