Der Fachbegriff umschreibt eine systemische Reaktion des Körpers auf eine Infektion, die außer Kontrolle geraten ist. Eine Sepsis kann sowohl von Bakterien als auch von Pilzen verursacht werden.
Der pathologische Zustand sollte unbedingt ernst genommen werden, da er zu Schock, multiplem Organversagen und sogar zum Tod führen kann. Hierzulande leiden etwa 280.000 Menschen jährlich an einer Sepsis. Rund ein Viertel stirbt an den Folgen. Mit Blick auf die Welt stellt die Sepsis die häufigste infektionsbedingte Todesursache dar.
Forschungen legen den Schluss nahe, dass CBD, als Extrakt der Hanfpflanze, dabei helfen kann, das Immunsystem günstig zu beeinflussen. Zudem könnte das entzündungshemmende Potenzial des Pflanzenwirkstoffs unterstützend eingesetzt werden.
Was ist Cannabidiol
CBD erfreut sich einer stetigen Nachfrage. Das liegt daran, dass dem Extrakt aus Hanf zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten nachgesagt werden. Viele Menschen setzen den Pflanzenwirkstoff ein, um Kopfschmerzen, Menstruationsprobleme oder verschiedene Krankheiten wie Diabetes und Tourette abzumildern.
Das Interesse an der Hanfpflanze und ihren Auszügen ist nicht neu. Bereits im alten Ägypten wurden die Pflanzenbestandteile verwendet. Das Gewächs vereint eine Vielzahl von Nährstoffen wie Mineralstoffe, Ballaststoffe, Proteine, Fettsäuren und Vitamine. Forscher interessieren sich aber insbesondere für folgende Hanfkomponenten:
- Cannabidiol
- Cannabigerol
- Cannabichromen
- Flavonoide
In Studien wurde sich lange Zeit ausschließlich Tetrahydrocannabinol (THC) gewidmet. In der Bevölkerung ist die Substanz vor allem als psychoaktiver Stoff bekannt. In den letzten Jahren rückte CBD zunehmend in den Vordergrund.
Cannabidiol wirkt nicht berauschend, was bei der Anwendung ein echter Vorteil ist. Zudem wurde festgestellt, dass CBD entzündungshemmende, schmerzlindernde3-6 und beruhigende sowie angstlösende7,8 Eigenschaften besitzt. Diese könnten auch in Zusammenhang mit einer Sepsis interessant sein.
CBD und das Endocannabinoid-System
Die mögliche Wirkung auf eine Blutvergiftung, auch Sepsis genannt, beruht auf dem Endocannabinoid-System. Das komplexe Wunderwerk ist in jedem menschlichen Körper enthalten. Es macht sich die Wirkung der CB1 und CB2-Rezeptoren zunutze. Diese sind überall im Körper verteilt. So zum Beispiel in Organen und Geweben.
CB1-Rezeptoren werden vornehmlich im Gehirn, Nieren und im Darm nachgewiesen. Vermutungen zufolge, sollen sie die Motivation und die kognitiven Prozesse unterstützen. CB2-Rezeptoren befinden sich im zentralen Nervensystem und übernehmen scheinbar eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr.
Cannabinoide binden sich an die Rezeptoren und aktivieren sie. Der menschliche Körper ist selbst in der Lage, die Substanzen zu bilden. Mediziner bezeichnen sie als Endocannabinoide, die bei Bedarf hergestellt werden können. Anandamid und 2-Arachidonylglycerol gehören zu den bekanntesten Endocannabinoiden. Auch wenn das Endocannabinoid-System bis heute nicht vollständig entschlüsselt ist, nehmen Experten an, dass es wichtige Regulationsprozesse im Körper anstößt und daher unverzichtbar ist.
Neben den körpereigenen Cannabinoiden soll es mit der Zufuhr von pflanzlichen Cannabinoiden gelingen, dass komplexe System anzusprechen. Daraus könnte sich die bereits erwähnte entzündungshemmende, schmerzlindernde und angstlösende Wirkung ergeben.
CBD und Sepsis: Wirkung
Einer Theorie zufolge, machen sich die nachgesagten Wirkungen von CBD bemerkbar, indem die Wirkstoffe das körpereigene Endocannabinoid-System aktivieren. Bei einer Sepsis steht das entzündungshemmende Potenzial im Vordergrund. Schließlich handelt es sich bei der Blutvergiftung um einen unkontrollierten Infektionsherd. Der vermutete gefäßerweiternde Effekt von CBD kann die Durchblutung ankurbeln und so bei einer Entzündung zuträglich sein.
Darüber hinaus wird CBD mit einer schmerzlindernden Wirkung in Verbindung gebracht. Davon zeugen Studien, aber auch zahlreiche Erfahrungsberichte. Da eine Erkrankung in der Regel mit einer teils schwerwiegenden Schmerzsymptomatik einhergeht, wäre auch das ein wünschenswerter Ansatzpunkt von CBD.
Womöglich kann durch die beruhigenden Effekte auch die Regeneration unterstützt werden. Körpereigene Cannabinoid-Rezeptoren können auch in Immunzellen nachgewiesen werden.9 Daher besteht die Hoffnung, dass Cannabidiol womöglich auch das Immunsystem bei seiner Arbeit unterstützen könnte. Das wäre auch mit Blick auf eine Sepsis hilfreich.
Gut zu wissen! Eine Sepsis (Blutvergiftung) ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Pflanzenbestandteile reichen in der Regel nicht aus, um die kritische Phase zu überwinden. Daher gehört eine Sepsis stets in die Hand von Medizinern. CBD könnte womöglich eine Therapie unterstützen, stellt aber keine alleinige Behandlungsoption dar. Zunächst geht es darum, die Krankheitserreger schnell zu beseitigen, damit sich der Körper erholen kann.
CBD bei Sepsis: Studien
Die Wirkung von CBD auf Entzündungsherde ist mittlerweile gut erforscht. In zahlreichen Untersuchungen wurde das Potenzial von Cannabidiol deutlich. Mit Blick auf eine Sepsis steckt die Wissenschaft noch in den Kinderschuhen. Trotzdem gibt es auch hier erste Ergebnisse, die vielversprechend sind.
In einer Studie stand ein Sepsis-induzierter Ileus im Mittelpunkt. Bei einem Ileus handelt es sich um einen Darmverschluss. Eine Blutvergiftung kann dazu führen, dass sich die Bewegung im Darm reduziert. Deshalb streben Mediziner an, bei einer Sepsis die Darmfunktion anzukurbeln. So kann beispielsweise einer Stauung von Bakterien und Erregern entgegengewirkt werden.
Scheinbar können Antioxidantien bei einem durch Sepsis verursachten Darmverschluss helfen. An dieser Stelle kommt CBD ins Spiel, dass eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung ausübt. Zudem nimmt der Extrakt aus der Hanfpflanze Einfluss auf die Fettsäureamidhydrolase (FAAH). Diese wiederum ist an dem Endocannabinoid-Abbau beteiligt.
In der besagten Studie wurden Mäuse untersucht. Bei ihnen kam es durch die Sepsis zu einer verzögerten Entleerung des Magen-Darm-Traktes. Am Ende zogen Wissenschaftler das Fazit, dass eine Sepsis ein Ungleichgewicht im Endocannabinoid-System verursacht. CBD könnte im begrenzten Maße hilfreich bei einem Darmverschluss sein, der als Folge einer Sepsis auftritt.10
Weitere Studien müssen nun belegen, wie wirksam der Auszug aus der Hanfpflanze bei einer Blutvergiftung tatsächlich ist.
CBD Öl bei Sepsis: Erfahrungen
Die Theorie, dass Cannabidiol als Extrakt aus der Hanfpflanze in das körpereigene Endocannabinoid-System eingreift und so positive Effekte auslöst, klingt vielversprechend. In der Praxis fehlt es aber leider an Erfahrungsberichten. Das könnte daran liegen, dass CBD kein gängiges Mittel bei einer Sepsis ist. Vielmehr ist es denkbar, die Substanz ergänzend einzunehmen. Da Patienten mit einer Blutvergiftung nicht selten in einem schlechten Zustand sind, leiten sie nicht selbst eine solche Behandlungsoption ein. In der konventionellen Medizin erlangt CBD jedoch zunehmend Aufmerksamkeit. Erfahrungsberichte gibt es jedoch mit Blick auf entzündliche Prozesse im Körper, zum Beispiel bei Akne.
Ob und wie CBD Öl bei einer Sepsis wirkt, müssen Patienten also selbst herausfinden. An dieser Stelle möchten wir aber erneut darauf hinweisen, dass bei einer Blutvergiftung immer ärztliche Hilfe und konservative Behandlungsansätze zum Einsatz kommen sollten.
CBD bei Sepsis anwenden: Dosierung
CBD ist ein natürlicher Extrakt. Aus diesem Grund fällt es schwer, eine einheitliche Dosierungsempfehlung zu geben. Jeder Mensch reagiert anders auf Naturauszüge.
Daher muss Cannabidiol individuell dosiert werden. Üblich ist es, mit einer geringen Dosierung zu starten. Diese kann dann sukzessive gesteigert werden, bis die erhoffte Wirkung eintritt. Als Orientierungshilfe dienen 2 × 4 Tropfen CBD Öl täglich. Die Anwendung in Form von öligen Tropfen ist besonders beliebt. Kein Wunder, schließlich bietet diese Darreichungsform zahlreiche Vorteile. Zum Beispiel gelingt die Dosierung auch unterwegs einfach. Eine Dosierungsanpassung gelingt mit CBD Öl unproblematisch.
Gut zu wissen! Die sublinguale Anwendungsform ist weit verbreitet und auch für Anfänger geeignet. Dabei werden ein paar Tropfen CBD Öl in den Mund, genauer gesagt unter die Zunge, gelegt. Wichtig ist, etwa 2 Minuten abzuwarten, bevor die Produktreste heruntergeschluckt werden. Auf diese Weise erhält die Mundschleimhaut ein ausreichend großes Zeitfenster, um die wertvollen Inhaltsstoffe aufzunehmen. Im optimalen Fall verzichten Anwender etwa 20 Minuten auf Mahlzeiten und Getränke, um den Aufnahmeprozess nicht zu stören.
CBD bei Sepsis: Darreichungsformen
Neben CBD Öl gibt es noch andere Darreichungsformen, mit denen Cannabidiol aufgenommen werden kann. Dazu zählen:
- CBD Öl
- CBD Kapseln
- CBD Pastillen
- CBD Tinkturen
- CBD Lebensmittel
- CBD Liquids
- CBD Tee
- CBD Cremes
- CBD Globuli
Gut zu wissen! Wenn ein CBD Produkt bislang nicht den gewünschten Effekt hervorgebracht hat, sollte nicht zu früh eine Dosierungsanpassung stattfinden. Experten raten dazu, frühestens nach einer Woche die Menge anzuheben. Voraussetzung ist jedoch, dass die bisherige Verabreichung gut vertragen wurde.
CBD und Sepsis: Nebenwirkungen
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung? Nicht ganz, aber auch Naturextrakte können grundsätzlich unerwünschte Begleiterscheinungen mit sich bringen. Im Vergleich zu konventionellen Medikamenten ist CBD gut verträglich. Zudem gibt es keine Hinweise darauf, dass der pflanzliche Auszug abhängig macht.
Vor der Einnahme sollte jedoch bedacht werden, dass es zu Benommenheit, Schläfrigkeit und einem trockenen Mundgefühl kommen kann. Der Mundtrockenheit kann mit einer ausreichenden Trinkmenge entgegengewirkt werden. Benommenheit und Schläfrigkeit treten häufig im Zusammenhang mit einer erhöhten Dosierung auf. Dann kann es sinnvoll sein, die Menge herabzusetzen.
CBD Öl bei Sepsis: Wechselwirkungen
Wechselwirkungen kennen viele nur in Verbindung mit einem umfangreichen Medikamentenplan. Allerdings können auch pflanzliche Auszüge miteinander oder mit Arzneimitteln interagieren. Das Ergebnis sind unerwünschte Begleiterscheinungen.
Cannabidiol, so wurde festgestellt, ist in der Lage, körpereigene Enzyme zu beeinflussen. Dadurch kann es passieren, dass Medikamente mit einer stärkeren oder schwächeren Wirkung einhergehen. Um eine unerwünschte Wechselwirkung zu vermeiden, ist es sinnvoll, mit dem Arzt Rücksprache zu halten, sofern regelmäßig Medikamente eingenommen werden. Prinzipiell können folgende Arzneimittel mit CBD interagieren:
- Säurehemmer
- Gerinnungshemmer
- Schmerzmittel
- Neuroleptika
CBD und Nahrungsergänzungsmittel
Zunächst klingt es verwunderlich, aber auch natürliche Extrakte können miteinander in Wechselwirkung treten. Dabei kann es zu unangenehmen Beschwerden kommen. Wird CBD beispielsweise mit Katzenminze, Kava, Hopfen, L-Tryptophan, Johanniskraut oder Melatonin kombiniert, kann eine erhöhte Schläfrigkeit entstehen. Diese wird im Alltag als unangenehm beschrieben. Aus diesem Grund sollte auf eine gemeinsame Einnahme verzichtet werden.
Gut zu wissen! Sofern ein Produkt einen THC-Gehalt von 0,2% nicht überschreitet, wird es den Nahrungsergänzungsmitteln zugeordnet. Vorteil ist, dass entsprechende Präparate weder berauschend wirken, noch ein Abhängigkeitspotential besitzen. Nahrungsergänzungsmittel mit CBD sind frei verkäuflich. Ein Rezept ist daher nicht notwendig.