CBD bei Rückenschmerzen

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10.09.2023 15:35:47
CBD bei Rückenschmerzen
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Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Volksleiden in Deutschland. Laut dem DAK Gesundheitsreport 2018 leidet jeder siebte Arbeitnehmer unter chronischen Rückenschmerzen. Schuld sind unter anderem zu langes Sitzen, eine einseitige Körperhaltung oder falsche Belastung.

Neben klassischen Behandlungsmethoden wie medikamentöser Schmerztherapie, regelmäßigen Rückenübungen und Wärmeanwendung, soll der natürliche Hanfextrakt CBD (Cannabidiol) Abhilfe leisten können. CBD wird unter anderem eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt und wird daher auch bei Rückenschmerzen empfohlen. Häufig wird es in Form von CBD Öl angewendet.

Ursachen für Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind lästig und begleiten Millionen Deutsche täglich. In einer Online-Umfrage gaben 13 Prozent der Befragten an, in den letzten 6 Monaten täglich unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Die Ursachen sind dabei so vielfältig wie der Schmerz selbst und auch bei den Rückenschmerzen an sich gibt es Unterschiede. Ärzte differenzieren grundsätzlich in spezifische und unspezifische Rückenschmerzen:

Spezifische Rückenschmerzen:

Dabei handelt es sich um ein nachweisbares Rückenleiden, das durch eine klare Ursache diagnostiziert werden kann. Grund kann beispielsweise eine Schädigung im Zuge eines Sturzes sein oder organische Veränderung im Zusammenhang mit einer Erkrankung. Spezifische Rückenschmerzen sind im Normalfall mittels Röntgen- oder MRT-Aufnahmen diagnostizierbar.

Unspezifische Rückenschmerzen:

Hierbei gibt es in der Regel keine Hinweise auf eine speziell zu behandelnde Ursache. Häufig verschwinden unspezifische Rückenschmerzen nach einer Weile von selbst. Betroffene leiden daher bis auf Weiteres “nur” unter verspannten, verkürzten oder überdehnten Muskeln.

Wieso schmerzt mein Rücken

Rückenschmerzen können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Oftmals sind Muskelverspannungen aufgrund von Fehlhaltungen, einseitiger Belastung oder mangelnder Bewegung Auslöser der unangenehmen Schmerzen. Zu den weiteren Ursachen zählen:

  • Erkrankungen: Nierenbeckenentzündung, Bandscheibenvorfall oder Skoliose
  • Organische Veränderungen: Entzündungen oder Tumore an den Wirbeln, den Nerven oder dem Rückenmark
  • Mechanische Ursachen: Eingeklemmte Nerven, Blockaden, verklebte Faszien
  • Abnutzung und Degeneration im Zuge von Arthrose und Osteoporose
  • Verletzungen: Schleudertrauma, Brüche oder Verschiebungen der Wirbel
  • Psychologische Ursachen: dauerhaften Stress oder Schlafstörungen

Klassische Behandlungsmethoden bei Rückenschmerzen

Je nach Rückenleiden gibt es unterschiedliche Ansätze und Methoden zur Behandlung von Rückenschmerzen.

Medikamentöse Therapie:

Um qualvolle Schmerzen zu lindern, ist die medizinische Vergabe von Schmerzmitteln durchaus üblich. Diese können sowohl oral eingenommen als auch direkt in die betroffene Stelle gespritzt werden. Mit Hilfe von Muskelrelaxanzien kann zudem die Skelettmuskulatur entspannt werden, indem der Muskeltonus herabgesetzt wird.

Physiotherapie / Rückenschule:

Physiotherapie ist eine beliebte Form der Schmerzbehandlung und soll langfristig für Linderung sorgen. Um Rückenschmerzen dauerhaft zu beheben bzw. vorzubeugen, eigenen sich vor allem spezielle Übungen, die die Rückenmuskulatur stärken und die Wirbelsäule entlasten. Neben Entspannungsübungen lernen Betroffene z.B. auch das richtige Bücken, Heben und Tragen.

Wärmeanwendung

Wärme hilft, verhärtete Muskulatur zu entspannen. Idealerweise kann hierfür eine Wärmflasche, ein spezielles Heizkissen oder auch Rotlicht verwendet werden. Physiotherapeuten bieten zudem sogenannte Fangopackungen an, die vom Hausarzt verschrieben werden können. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Heilerde und spezieller Thermotherapie, die dabei helfen soll, Rückenschmerzen zu lindern. Wärmebehandlungen haben in der Regel jedoch nur einen kurzzeitigen Effekt und werden daher häufig als Begleitmaßnahme eingesetzt.

Akupunktur

Akupunktur ist eine gängige Form der Schmerztherapie. Dabei handelt es sich um eine Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der feine Nadeln in bestimmte Akupunkturpunkte gestochen werden, um die Muskulatur zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Die Kosten für eine klassische Körperakupunktur werden seit 2007 von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen, es gelten jedoch bestimmte Voraussetzungen. Demnach zählt Akupunktur nur dann als Kassenleistung, wenn der Versicherungsnehmer unter chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder infolge einer Kniegelenksarthrose an chronischen Schmerzzuständen leidet und diese seit mindestens sechs Monaten anhalten.

Operation

Um Rückenschmerzen langfristig zu beheben, wird auch auf operative Therapiemöglichkeiten zurückgegriffen, beispielsweise durch eine Operation an der Lendenwirbelsäule. Laut Techniker Krankenkasse sind jedoch acht von zehn Rückenoperationen überflüssig

Rückenschmerzen - Wie kann CBD mir helfen?

CBD wird eine Reihe von positiven Eigenschaften zugeschrieben. So soll es unter anderem eine entzündungshemmende bzw. schmerzlindernde Wirkung haben, weshalb es zunehmend bei Rückenschmerzen angewendet wird.

Wie genau CBD im menschlichen Körper wirkt, konnte bisher noch nicht zu hundert Prozent entschlüsselt werden. Theorien legen jedoch nahe, dass CBD sich an das körpereigene Endocannabinoid-System bindet und verschiedene Rezeptoren positiv beeinflusst.

CBD - Wirkung im Körper

Das menschliche Endocannabinoid-System besteht aus verschiedenen Enzymen, Endocannabinoiden und Cannabinoid-Rezeptoren. Dabei handelt es sich um ein körpereigenes Regulationssystem, das an vielfältigen Funktionen im Zentralennervensystem beteiligt ist. Hauptakteure sind die Rezeptoren CB1 und CB2, welche unter anderem auf Nervenzellen bzw. Immunsystem Zellen lokalisiert werden konnten.

Studien weisen daraufhin, dass die Rezeptoren maßgeblich an der menschlichen Schmerzentstehung beteiligt sind. Während die CB1 Rezeptoren Schmerz beeinflussen sollen, koordinieren die CB2 Rezeptoren das Schmerzempfinden und sind für die Entzündungshemmung verantwortlich.

Ebenfalls beteiligt sind die sogenannten Vanilloid-Rezeptoren Typ 1. Sie leiten Schmerzreize weiter und warnen den Körper so bei Verletzungen oder weiteren Gefahren in Form von Krankheiten.

Ähnlich wie bei herkömmlichen Schmerzmitteln, gehen Wissenschaftler davon aus, dass sich CBD an die unterschiedlichen Rezeptoren bindet, sodass die Schmerzweiterleitung und mögliche Entzündungsprozesse gehemmt werden.

CBD bei Rückenschmerzen: Studien & Erfahrungen

Auch wenn die CBD Wirkung bisher nicht zur Gänze entschlüsselt ist, geben zahlreiche Studien und Erfahrungsberichte Hinweise darauf, wie CBD mit unserem Körper interagieren könnte.

Studien: Hilft CBD bei Rückenschmerzen?

Grundsätzlich befindet sich die CBD-Forschung noch in den Kinderschuhe. Welchen positiven Einfluss CBD auf Rückenleiden und damit zusammenhängende Schmerzzustände haben könnte, zeigen jedoch bereits erste Studien:

Studienergebnis 1:

Probanden, die im Zuge eines wirbelsäulen-chirurgischen Eingriffs unter anhaltenden Schmerzen litten, konnten diese mit Hilfe von CBD deutlich lindern.

Studienergebnis 2:

Eine an Ratten durchgeführte Studie legt nahe, dass CBD die Folgen einer Bandscheibenverletzung abschwächen kann und zur Behandlung von Bandscheibendegeneration nützlich sein könnte.

Erfahrungen mit CBD Öl bei Rückenschmerzen

Erfahrungsberichte bestätigen die Annahme, dass CBD Tropfen (Öl) bei Rückenschmerzen unterstützend wirken kann. In einer Online-Umfrage gaben 63,83% der Befragten an, dass CBD ihre Rückenschmerzen lindern. Auch zeigte sich, dass die Teilnehmer in der Lage waren, die Einnahme von weiteren Schmerzmitteln, wie Opioiden, zu reduzieren.

Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass CBD sich grundsätzlich positiv auf die Lebensqualität auswirken könnte, indem es unangenehme Symptome wie Schmerzen, Übelkeit oder Schlafstörungen lindert. Chronische Schmerzpatienten bestätigten, dass sich neben der Schmerzlinderung sowohl ihr Schlaf als auch ihre Stimmung mit Hilfe von CBD verbesserte.

Gut zu wissen! Einige CBD Hersteller bieten CBD Salben gegen Rückenschmerzen bzw. verspannte Muskulatur an, die beispielsweise direkt nach dem Sport auf beanspruchte Stellen aufgetragen werden können.

CBD Öl - Dosierung bei Rückenschmerzen

Grundsätzlich kann CBD in verschiedenen Darreichungsformen eingenommen werden. Dazu gehören:

  • CBD Öl
  • CBD Kapseln
  • CBD Pastillen
  • CBD Tinkturen
  • CBD Lebensmittel
  • CBD Liquids
  • CBD Tee
  • CBD Cremes
  • CBD Globuli

Viele Anwender greifen zu CBD Öl, um ihre Rückenschmerzen zu bekämpfen. Es kann einfach, auch unterwegs, eingenommen und individuell dosiert werden. Bisher gibt es noch keine allgemeingültige Dosierungsempfehlung. Anwender sollten daher mit einer niedrigen Dosis starten und sich Stück für Stück an eine optimale Dosierung herantasten. Die Menge an CBD sollte dabei stets in Anlehnung an die Schmerzausprägung gewählt werden. Die folgende Übersicht kann dabei als Orientierung dienen:

Ausprägung/Art der Beschwerden Mögliche Dosierung
Leichte bis mittlere Schmerzen 2×3 Tropfen 5-10% CBD Öl täglich, Steigerung auf 5 Tropfen 3 x pro Tag möglich
Starke Beschwerden/Chronische Schmerzen 2×4 Tropfen 10% CBD Öl täglich, Steigerung auf 3×5 Tropfen pro Tag möglich (ab der 3. Woche)

 

Mögliche CBD Öl Nebenwirkungen

CBD Öl ist im Vergleich zu herkömmlichen Schmerzmitteln deutlich besser verträglich. Darüber hinaus besteht keine Abhängigkeitsgefahr. Dennoch sind CBD Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen. Neben Mundtrockenheit berichten Anwender von erhöhter Schläfrigkeit und einem leichten Benommenheitsgefühl. In Untersuchungen konnte zudem festgestellt werden, dass bei einigen Probanden niedriger Blutdruck auftrat. Sollten diese CBD Nebenwirkungen verstärkt auftreten, wird Anwender empfohlen, die Dosis unmittelbar anzupassen oder das Produkt ganz abzusetzen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Aufgrund der vermuteten CBD Wirkung ist davon auszugehen, dass CBD in der Lage ist, die Wirkung anderer Arzneistoffe zu mindern bzw. zu verstärken, indem es auf den Enzym-Haushalt im Körper einwirkt. Zur Sicherheit sollte vor der CBD Einnahme stets ein Mediziner befragt werden. Wechselwirkungen könnte es möglicherweise mit diesen Arten von Arzneimitteln geben :

  • Säurehemmer
  • Gerinnungshemmer
  • Schmerzmittel
  • Neuroleptika

Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln

Wird CBD in Kombination mit weiteren Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) eingenommen, kann es unter Umständen zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen. Nutzer berichten beispielsweise von verstärkter Müdigkeit. Wechselwirkungen könnten sich mit den folgenden NEM ergeben:

  • Katzenminze
  • Kava
  • Hopfen
  • L-Tryptophan
  • Johanniskraut
  • Melatonin
Themen: CBD