Der Pilzbefall durch den Kiefernblasenrost äußerst sich meistens dadurch, dass sich auf den Blättern der Pflanze eine gelb-braune Färbung zeigt und die Blätter vorzeitig abfallen. Auch eine schlechte Knospenbildung kann die Folge des Befalls mit dem Kiefernblasenrost sein. Bei der Kiefer äußert sich der Befalls zudem in blasenförmigen, gelbroten Gebilden am Stamm sowie an den Ästen. Was man gegen den schädlichen Pilz tun kann, wird im folgenden Text erklärt.
Kiefernblasenrost – Woher stammt er?
Der Kiefernblasenrost ist insbesondere im nördlichen Amerika eine der bekanntesten Baumkrankheiten. Verursacht wurde diese Krankheit von einem nicht in den USA heimischen, sondern eingeschleppten Erreger. Im Jahr 1854 wurde der Pilz, der seinen Wirt bei schwerem Verlauf sogar töten kann, zum ersten Mal an einem Baum in Estland entdeckt.
Danach entwickelte sich ab dem Jahre 1965 bis zu den Anfängen des 21. Jahrhunderts ein starker Befall in Europa. Etliche Kiefern waren mit dem Pilz befallen und wurden schwer geschädigt. Der Ursprungsort des Kieferblasenrost ist bis heute nicht gänzlich geklärt, aber es wird angenommen, dass die Epidemie ihren Ausgangspunkt in dem Verbreitungsgebiet der Sibirischen Zirbe hat.
Weymouthskiefer Blasenrost erkennen
Der Kieferblasenrost ist ein Pilz, welcher auch unter dem Namen Weymoutkiefern-Blasenrost bekannt ist. Der Krankheitserreger stammt aus der Familie der Cronartiaceae und befällt neben Kiefern auch häufig die Schwarze Johannisbeere. Er löst eine Rinden- und Holzkrankheit hervor, bei der gelbe-braune Flecke auf der Blattunterseite auftauchen.
Des Weiteren kann es bei einem sehr starken Befall zu einem vorzeitigen Blätter-Abwerfen kommen. Zudem können bei einem Befall mit dem Kiefernblasenrost manchmal die Triebe bis in den Winter hinein nicht mehr ausreifen und durch Frost nachhaltig geschädigt werden und verenden. Werden Äste und Zweige der Kiefer in der herbstlichen Jahreszeit infiziert, schwellen sie im kommenden Jahr spindelförmig an.
Auch die Nadeln der Kiefer weisen durch den Befall mit dem Kiefernblasenrost ein Schadbild auf: Sie verfärben sich wie die Blätter der Johannisbeere und weisen chlorotischen Flecken auf. Ist die Infektion bereits weiter vorangeschritten, erfolgt im zweiten und dritten Jahr ein Aufbrechen der Infektionsstellen. Daraufhin kommt es zur Bildung von ungefähr einem Zentimeter großen Fruchtkörpern, welche eine Blasenform aufweisen und eine cremefarbene bis gelbe Färbung aufweisen.
Weitere Symptome des Kiefernblasenrost-Befalls
Neben starken Verfärbungen von Nadeln der Kiefer bzw. von Blättern der Johannis- und Stachelbeere und einem vorzeitigen Blattverlust sowie anderen Symptomen, zeigen sich nach dem Befall mit dem Kiefernblasenrost noch weitere Symptome.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Bildung von gelblichen bzw. cremefarbenen Fruchtkörpern
- Zusammenfließen dieser Fruchtkörper zu Bändern
- Geschwollene Wucherungen, die nach dem Winter aufbrechen
- Der Pilz wandert nach oben und kann sich auch nach unten hin verteilen
- Aufreißen der Rinde
- Austreten von Harz
- Rindennekrosen
Nach langjährigem Befall einer Pflanze oder eines Strauches mit dem Kieferblasenrost kann es des Weiteren zu einem Absterben von Zweigen und Ästen kommen. Sind Stamm oder Zweige/ Äste in der Nähe des Stammes betroffen von der Pilzkrankheit, kann es in schwerwiegenden Fällen zum kompletten Absterben des Baumes bzw. der Pflanze kommen.
Maßnahmen gegen den Kiefernblasenrost
Da der Kiefernblasenrost eine schwerwiegende Pilzkrankheit ist, die einen sehr schweren Verlauf annehmen und sogar im Absterben der Pflanze enden kann, ist es nötig, schützende Maßnahmen bei einem Befall zu treffen.
So ist es zum Beispiel äußerst wichtig, erkrankte Blätter der Johannisbeere aus der Grünanlage zu entfernen, um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern. Darüber hinaus sollten auch stark befallene Triebe, Äste und Zweige der Kiefer vom Baum und aus dem Garten entfernt werden. Weist ein gesamter Baum einen schweren Befall auf, sollte dieser, wenn möglich, gerodet werden.
Viele Hobbygärtner werden sich nun fragen, ob es auch möglich ist, den Kiefernblasenrost mithilfe von chemischen Pflanzenmitteln zu bekämpfen. Dies ist bei dieser Art von Pilz nur bei einem Befall der Johannisbeere und nicht beim Kiefern-Befall möglich. Bei ersterem kann hingegen das Fungizid Euparen M WG genutzt werden, welches gegen starke Befälle effektiv vorgeht und auch offiziell gegen die Blattfallkrankheit zugelassen ist.
Kiefernblasenrost: Befall der Johannisbeere
Neben der fünf nadeligen Kiefer befällt die Pilzart auch die Schwarze Johannisbeere. Das Schadbild ist relativ leicht zu erkennen und beginnt ab Mitte Juli. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt eine gelbe Fleckenfärbung der Blattoberseiten, während die Unterseiten der Blätter mit gelblichen Pusteln besprenkelt sind. Diese entwickeln sich dann Mitte August weiter und werden auf der Blattunterseite zu braun-gelben Pilzsäulen (etwa ein bis zwei Millimeter groß).
Nach diesem Stadium kommt es zum Blätterabwurf – alle von dem Kiefernblasenrost befallene Blätter der Schwarzen Johannisbeere fallen schließlich ab. Dies kann wiederum zu einem erneuten Austrieb im Herbst führen, was zur Folge hat, dass die Pflanze frostempfindlich wird. Auswirkungen dessen sind ein schwächerer Gesundheitszustand der Johannisbeere sowie ein verminderter Ertrag der Ernte im darauffolgenden Jahr.