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Sulphur , die homöopathische Zubereitung von elementarem Schwefel, ist eines der häufigsten angewandten Einzelmittel bei chronischen und akuten Erkrankungen. Vor allem bei allen Krankheiten, die mit der Haut zu tun haben, hat er sich vielfach bewährt: sei es nun die oberflächliche Haut oder die Schleimhäute der Atemwege oder des Magen-Darm-Traktes. Wir erklären Ihnen, wie die Homoeopathie Sulphur einsetzt und wie es bei Erkrankungen wirkt.
Ausgangspunkt des homöopathischen Sulphur ist die Schwefelblüte , der elementare Schwefel , wie man ihn schon in der Antike an Vulkankratern gesammelt hat. Dort treten schwefelhaltige Gase aus dem Erdinneren aus und kristallisieren zu dicken Schichten aus. In der Homöopathie verwendet man Schwefel, den man durch Erwärmen verdampft und sich in kleinen Kristallen niederschlagen (sublimieren) lässt.
Diese wäscht man mit Wasser und bezeichnet sie als gereinigte Schwefelblüte . Daraus stellt man gemäß den Vorschriften der Homöopathischen Arzneibuches (HAB) Verreibungen mit Zucker her. Auf diese Weise kann man den Schwefel auch in Wasser und Alkohol lösen und für die Herstellung von Globuli und Tinkturen verwenden.
Neben Sulphur spielen eine ganze Reihe weiterer Schwefelverbindungen in der Homöopathie eine Rolle, wie Acidum sulphuricum (Schwefelsäure), Sulphur iodatum (Schwefeljodid) oder Kalium sulfuricum (Kaliumsulfat). Diese darf man nicht mit Sulphur verwechseln, auch wenn die Namen ähnlich klingen.
Ebenso ist die Kalkschwefelleber (Hepar sulfuris) , die Hahnemann durch Ausglühen von elementarem Schwefel mit Austernschalenkalk herstellte, ein völlig anderes Präparat mit anderer Wirkungsweise.
Um zu verstehen, wie Schwefel im menschlichen Körper wirkt, muss man wissen, welche Bedeutung er für diesen hat. Er spielt dort mit seinen vielfältigen Verbindungen eine große Rolle. Mit 0,2 % ist sein Anteil höher als der des Eisens. Am meisten davon findet man im Blut, in Muskulatur und Knorpel sowie in Haut, Haaren und Nägeln. In reiner elementarer Form kann ihn der Körper weder aufnehmen noch verwerten. Viele Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff (H 2 S) oder Schwefeldioxid (SO 2 ) giftig.
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Auf der Haut ruft Sulphur Hitzegefühl, Brennen und Jucken hervor. Dementsprechend setzt man in der Homoeopathie Sulphur gemäß dem Simile -Prinzip bei allen Haut- und Schleimhauterkrankungen ein, die mit diesen Symptomen einhergehen. Die Wirkung erfolgt dabei zentrifugal von innen nach außen.
Sulphur gilt als das große Hahnemannsche Anti-Psorikum (Mittel gegen Erkrankungen der Haut ) mit einem breiten Anwendungsspektrum auf allen Häuten und Schleimhäuten . Hinzu kommen Drüsen und Gelenke . Dabei ist wichtig zu wissen, dass sich diese Gewebe alle von den drei Schichten des frühen Embryos, dem Ektoderm, Mesoderm und Entoderm ableiten. So sind die äußere Haut wie auch die Atemwege mit der Lunge, Auge und Ohr ektodermalen Ursprungs, der Magen-Darm-Trakt mit seinen Drüsen wie Leber und Pankreas leiten sich vom Entoderm ab. Aus dem Mesoderm entwickeln sich Muskulatur und Bindegewebe sowie der Harntrakt.
Alle Krankheiten, die mit Sulphur behandelt werden können, zeichnen sich dadurch aus, dass sie periodisch auftreten. Sie bessern sich oder verschwinden, kommen wieder und verschlechtern sich zeitweise. Schwefel ist, wie von den klassischen Zündholzern bekannt, sehr reaktionsfreudig. Nach Hahnemanns Simile -Prinzip gilt das ähnlich auch für den typischen Sulphur-Patienten, der „leicht entflammbar“ und brennend ist: er ist warmblütig und entwickelt schnell Hitze und Rötungen.
In der homöopathischen Materia medica spielt Sulphur eine große Rolle und gilt als eines der am besten geprüften Einzelmittel . Weit über 8.000 Symptome sind bei Sulphur dokumentiert. Damit zählt er zu den Polychresten mit einem breiten Anwendungsspektrum auf Erkrankungen von Körper, Geist und Psyche.
An allen Häuten und Schleimhäuten beeinflusst Sulphur alle Entzündungsprozesse, unterstützt das Immunsystem und hilft bei der Entgiftung. Daher spielt er eine große Rolle
Als homöopathische Leitsymptome für die Anwendung von Sulphur gelten
Die Modalitäten , die zu einer Verbesserung oder Verschlimmerung führen, sind
In der Homoeopathie wird Sulphur vor allem in den Potenzen D6 bis D12 sowie in den Hochpotenzen C30 und C200 angewendet. Meistens verwendet man Globuli, seltener Verdünnungen der Urtinktur.
Quellen und weiterführende Literatur: