H4CBD - Anwendung & Wirkung

4 min
21.10.2023 10:02:50
H4CBD - Anwendung & Wirkung
7:27

Cannabidiol (CBD) wird eher als harmlos beschrieben. Bei dem Cannabinoid aus der Cannabispflanze sind vor allem die entzündungshemmenden Eigenschaften interessant. Hingegen vieler Erwartungen macht CBD jedoch nicht high. Nun erobert eine hydrierte Form von Cannabidiol den Markt. Kraftvoller soll H4CBD sein, allerdings ist derzeit wenig über die Substanz bekannt.

Das Wichtigste in Kürze

Wie wirkt H4CBD, an welche Rezeptoren knüpft die modifizierte Form an und gehen von Hexahydrocannibidiol vielleicht sogar Gefahren aus?

  • H4CBD ist eine hydrierte Form von CBD.

Die Substanz gibt es als Öl, Gummies, Vape oder Blüten.

  • Derzeit ist nicht klar, welche Effekte von H4CBD ausgehen.

Nutzer beschreiben ähnliche Wirkungen wie bei CBD.

  • Informationen zur Dosierung gibt es nicht.

Interessierte tasten sich am besten langsam an H4CBD heran.

  • Noch scheint H4CBD in Deutschland legal zu sein.

Der Kauf gelingt mittels spezieller Shops oder dem Onlinehandel.

Was ist H4CBD?

Kurz gesagt ist H4CBD eine hydrierte Form von Cannabidiol. Wer es eindeutiger mag und Verwechslungen vermeiden möchte, kann die Bezeichnungen Hexahydrocannibidiol, Cyclohexyl-CBD oder H4CBD nutzen. Streng genommen handelt es sich nämlich auch bei H2-CBD um hydriertes CBD. Interessierte fragen sich oft, was die Zahl „4“ im Namen H4CBD zu bedeuten hat. Sie deutet auf das hin, was im Herstellungsverfahren passiert. Das synthetische Cannabinoid entsteht dadurch, dass dem CBD Molekül insgesamt vier Wasserstoffatome angehängt werden.

Das Herstellungsverfahren vertraut auf die sogenannte Hydrierung, die auch bei Hexahydrocannabinol eingesetzt wird. Dabei kommt es unter anderem zu einem Aufbruch der molekularen Struktur der Cannabinoide – das klappt mit Katalysatoren.

Diese H4CBD Produkte gibt es

In Deutschland ist H4CBD noch recht unbekannt. Fündig werden Interessierte aber trotzdem, zum Beispiel in CBD Shops oder im Onlinehandel.

Hier gibt es verschiedene Produkte, wie:

  • H4CBD Vape
  • H4CBD Öl
  • H4CBD Blüten
  • H4CBD Hash
  • H4CBD Gummies

Was ist der Unterschied von H4CBD zu HHC?

Bei den ganzen Abkürzungen können schon einmal Verwechslungen auftreten. H4CBD und HHC dürfen aber in keinem Fall in einen Topf geworfen werden, denn hier gibt es deutliche Unterschiede. Starten wir zunächst mit einer Gemeinsamkeit: Beide Substanzen sind hydrierte Formen natürlich vorkommender Cannabinoide. Doch bereits jetzt geht der Weg beider Substanzen auseinander.

H4CBD wird nämlich mithilfe von Cannabidiol hergestellt, für HHC wird meist Tetrahydrocannabinol genutzt. Allerdings kann für die HHC Produktion ebenfalls CBD verwendet werden. Cannabispflanzen wird nachgesagt, dass sie in geringen Mengen auf natürliche Weise HHC enthalten, das gilt für H4CBD nicht – hier handelt es sich um ein synthetisches Cannabinoid.

Gut zu wissen!

Der größte Unterschied von H4CBD zu anderen Cannabinoiden wie THC oder CBD ist, dass hier kein direkter Auszug aus der Cannabispflanze möglich ist.

H4CBD Wirkung: Besitzt das Cannabinoid wirklich ein großes Potenzial?

Wer sich nach H4CBD erkundigt, stößt schnell auf die Zahl 100. Sie stammt aus einer Studie, wonach das Cannabinoid 100-mal besser an CB1-Rezeptoren binden soll als Cannabidiol. Auch die CB2-Rezeptoren könnten sich durch die Substanz besser angesprochen fühlen. Das klingt vielversprechend und erklärt die Aufregung rund um H4CBD.

Allerdings gilt das Cannabinoid noch als weitestgehend unerforscht. Welche Wirkungen Anwender von der Substanz erwarten können, ist noch unklar. Laut Erfahrungsberichten soll H4CBD aber ähnlich wie Cannabidiol wirken und zusätzliche psychoaktive Potentiale besitzen.

Da bislang so wenig über H4CBD bekannt ist, gibt es derzeit keine Informationen zu der richtigen Dosierung, dem Wirkeintritt oder der Wirkdauer. Wer das Cannabinoid trotzdem ausprobieren möchte, tastet sich besser vorsichtig heran.

Macht H4CBD high?

Da sich Hexahydrocannibidiol und Cannabidiol chemisch gesehen gar nicht so unähnlich sind, könnte H4CBD wie CBD wirken. Das würde aber nicht erklären, warum einige Konsumenten scheinbar psychoaktive Effekte wahrnehmen. Womöglich liegt das daran, dass H4CBD besser an die Rezeptoren bindet.

Noch ist aber völlig unklar, ob und wie intensiv die Substanz high machen kann. Um auf Nummer sicherzugehen sollten Anwender nach der Einnahme besser auf das Bedienen schwerer Maschinen und das Autofahren verzichten.

Löst H4CBD Nebenwirkungen aus und ist der Konsum sicher?

Interessierte informieren sich vor dem Konsum verschiedener Cannabinoide gerne darüber, ob die jeweiligen Substanzen sicher sind und Nebenwirkungen auslösen können. Im Fall von H4CBD gibt es allerdings keine gesicherten Informationen. Hier ist entscheidend, ob die Substanz eher wie Cannabidiol oder Tetrahydrocannabinol wirkt. Erste Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass wohl eher die Eigenschaften von Cannabidiol auf H4CBD übertragen werden können.

Die gute Nachricht: Die Nebenwirkungen von CBD sind in der Regel harmloser als bei THC. Cannabidiol kann vereinzelt zu Schwindel, Benommenheit und Übelkeit führen, bei THC gibt es auch die Möglichkeit einer Psychose. Da H4CBD aber stärker als CBD wirken soll, könnten auch die unerwünschten Begleiterscheinungen heftiger ausfallen.

Da es derzeit keine Studien zur Sicherheit des Cannabinoids gibt, bleibt die Frage offen, ob ein ungefährlicher Konsum möglich ist.

Ist H4CBD legal?

Ob H4CBD wirklich legal ist, dazu gibt es keine genauen Auskünfte. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Substanz in die Grauzone fällt. Vermutlich haben Entscheidungsträger das neue Cannabinoid noch nicht auf dem „Schirm“. Es ist aber durchaus vorstellbar, dass sich das Betäubungsmittelgesetz und das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz zukünftig mit H4CBD beschäftigen – dann folgt ein entsprechendes Verbot.

Die Legalität von Substanzen kann sich je nach Land unterscheiden. In Frankreich und Österreich ist das Cannabinoid HHC beispielsweise verboten, wohingegen es in Deutschland noch erlaubt ist. Deshalb ist es stets empfehlenswert, sich vorab über die gesetzlichen Regelungen zu informieren.

Noch gibt es scheinbar keinen H4CBD Drogentest

Um im Drogentest positiv aufzufallen, muss eine Substanz oder deren Abbauprodukte nachgewiesen werden. Das kann beispielsweise mit dem Blut oder dem Urin gelingen. Uns ist allerdings nicht bekannt, dass es derzeit spezielle H4CBD Drogentests gibt. Prinzipiell besteht aber die Möglichkeit, dass H4CBD in Körperflüssigkeiten nachweisbar ist.

Deshalb, und auch weil psychoaktive Effekte nicht ausgeschlossen werden können, bleibt das Auto nach dem Konsum besser stehen.

Quellen

Ben-Shabat S, Hanus LO, Katzavian G, Gallily R. New cannabidiol derivatives: synthesis, binding to cannabinoid receptor, and evaluation of their antiinflammatory activity. J Med Chem. 2006 Feb 9;49(3):1113-7. doi: 10.1021/jm050709m. PMID: 16451075. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16451075/

Themen: Cannabis CBD