Eichenprozessionsspinner bekämpfen

yippy
von yippy
4 min
22.07.2019 00:00:00

Aufgrund des Klimawandels breitet dieser sich immer stärker in Deutschland aus. Das Gefährliche am Tier sind seine Härchen, die sogenannten Brennhaare, welche für Mensch und Tier gefährlich werden können und zudem auch allergische Reaktionen auslösen.

Jahr für Jahr wird die Population größer und trotz allem, sind Menschen nicht genügend aufgeklärt, denn viele empfinden dieses Tierchen als süß und flauschig – deshalb sollte man Eichenprozessionsspinner bekämpfen und gegen erneuten Befall vorbeugen.

Eichenprozessionsspinner bekämpfen: Nest ausfindig machen

Der Lebensraum der lästigen Raupen befindet sich wie oben schon genannt im warm-trockenen Gebieten und deren Nester findet man, wie der Name schon sagt, hauptsächlich an Eichenbäumen. Die Nester können an jeder Stelle des Baums vorgefunden werden. Hauptsächlich befinden sich die Nester jedoch am Stamm.

Die Raupen ernähren sich nämlich von den Blättern des Baumes und bewegen sich von Eiche zu Eiche. Zumeist bauen diese ihre Nester im Frühsommer und erkennen kann man sie, an den seidenen Spuren an Stamm und Ast.

Die Nester des Eichenprozessionsspinners können in verschiedenen Formen, von groß bis klein auftreten:

  • Tränenförmig
  • Beutelartig
  • Halbkugelförmig

Die Raupen sind größtenteils nachtaktiv und ruhen tagsüber. Im Spätsommer verschwinden sie in ihren Nestern und verpuppen sich dann, um als Motten von Mitte bis Ende des Sommers aktiv zu sein. Eine Gefahr selbst geht von den Motten jedoch nicht aus. Diese sind harmlos und sehen anderen Motten sehr ähnlich. Deshalb ist die Verwechslungsgefahr sehr hoch.

Gefahren der Raupenhaare

Die zahlreichen, feinen Haare der Raupe gelten als äußerst gefährlich für Mensch und Tier. Die Haare dienen als Fresschutz vor anderen Tieren und enthalten das Nesselgift „Thaumatetopoein“, welches bei Mensch und Tier allergische Reaktionen auslöst. Hautkontakt mit den Härchen lösen Juckreiz aus und führen zu Eiterbläschen, Quaddeln und Knötchen. Diese Reaktion kann sich über viele Wochen hinziehen.

Die Haare der Raupe können durch Windböen über mehrere hunderte Meter fliegen. Wenn diese eingeatmet werden, kann das zu Reizungen an Mund und Nasenschleimhaut führen, bis hin zu Bronchitis und Asthma.

Sollte dies der Fall sein, kann ein Kortisonspray mit bronchienerweiternden Mitteln für Abhilfe schaffen. Ein Arztbesuch ist im Normalfall nicht notwendig. Zusätzlich können Fieber, Müdigkeit, Schwindel oder gar Bindehautentzündungen auftreten. Bei empfindlichen Personen kann sogar ein allergischer Schock auftreten. In dem Fall muss direkt ein Arzt konsultiert werden.

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Eichen-Prozessionsspinner bekämpfen: Vorgehensweise

eichenprozessionsspinner

Grundsätzlich gilt: Nur aggressive Chemie kann die Larven abtöten. Wenn ein solches Nest entdeckt wird, ist es essenziell dieses zu melden, damit niemand im Umfeld gefährdet wird. Die Raupen sollten durch einen Fachmann gründlich entfernt werden.

Diese sprühen zu Beginn eine Zuckerlösung auf das Nest, welche dafür sorgt, dass sich während dem Absaugen keine Härchen lösen und in der Gegend herumfliegen. Anschließend wird das Nest mithilfe eines Spezialstaubsaugers abgesaugt und danach werden mit einem Flammenwerfer die Reste des Nestes entfernt.

Abschließend wird der Staubsaugerbeutel mitsamt der Raupen verbrannt, sodass diese sich nicht weiter vermehren können.

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Eichenprozessionsspinner bekämpfen mit Gift

Um dem Befall von den lästigen Raupen vorzubeugen, werden auch Hubschrauber eingesetzt, welche über den Wäldern großflächig Gift sprühen, noch bevor die Larven die gefährlichen Brennhaare ausgebildet haben.

Diese Art Eichenprozessionsspinner bekämpfen zu wollen ist jedoch nur sinnvoll, wenn größere Waldflächen betroffen sind.

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Reaktionen bei Tieren

Tatsache ist, dass die Eichen-Prozessionsspinner nicht nur für den Mensch gefährlich sind, sondern auch für das eigene Tier. Gerade mit Hunden hält man sich oft im Wald auf, wo die Raupen hauptsächlich vertreten sind. Die Hauptgefahr geht von den Nestern aus, welche vom Baum auf den Boden gefallen sind.

Da Hunde über einen ausgeprägten Riechinstinkt verfügen, ist deren Weg immer mit der Nase nach vorn. Da kommt es schon mal vor, dass er mit seinem Riechorgan geradewegs in ein heruntergefallenes Eichenprozessionsspinner Nest hineinläuft. Das kann verheerende Folgen haben. Wie beim Mensch kommt es bei den Vierbeinern ebenso zu starken Nebenwirkungen:

  • Juckreiz
  • Eiterbläschen
  • Knötchen
  • Schwindel
  • Reizungen der Augen
  • Fieber

Wenn dieser Fall auftritt, sollten direkte Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Nach der Heimkehr, den Hund gründlich baden
  2. Nase, Augen, Maul gründlich ausspülen, um eventuell Nestreste zu entfernen

Falls diese Vorgehensweisen keine Besserungen hervorrufen, sollte unumgänglich ein Tierarztbesuch stattfinden. Dieser entscheidet über eine weitere Vorgehensweise.

Schutz für Mensch und Tier

Immer öfter sieht man in Deutschland auf Wanderwegen oder Waldrändern einen Warnhinweis, der vor Eichenprozessionsspinnern warnt. Falls man sich trotz allem in diesen Gegenden aufhält, ist es ratsam, langärmlige Kleidung zu tragen. Auch ein Schutz für Beine, Hals und Nacken sind empfehlenswert.

Sollte ein Kontakt mit den Brennhaaren vorkommen, ist es essenziell in direktem Zug die Kleidung zu wechseln und diese anschließend bei mindestens 60 Grad zu waschen. Die Augen und Kopfhaare sollten auf direktem Weg gründlich gespült werden.

Sollte es zum Hautausschlag kommen, ist es wichtig direkt einen Arzt zu konsultieren. Dieser rät eine passende Medikation und wundheilende Salben, welche auf direktem Weg die Beschwerden lindern. Ebenso ist es wichtig, die juckenden Stellen zu kühlen, dies verschafft erste Abhilfe.

Bei Hunden oder Katzen ist die Vorgehensweise bei Kontakt ähnlich. Das Fell sollte ohne Umwege gründlich ausgespült werden. Auch Augen und Ohren müssen mit einem feuchten Tuch abgerieben werden.

Vorkommen der Raupennester

Seit den 90er Jahren verbreiten sich diese Schädlinge, dank des mild-warmen Klimas in Europa. Von Ende Mai bis Anfang Juli ist die gefährlichste Zeit, denn da verlieren die Raupen ihre Brennhaare. Mittlerweile kommt der Eichenprozessionsspinner bundesweit in Eichen- und Mischwäldern vor. Auch einzelne Bäume sind davon betroffen.

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Feinde des Eichenprozessionsspinners

Einige Tiere gelten als natürliche Feinde der Raupe. Zu diesen gehören:

  • Wanzen
  • Schlupfwespen
  • Kuckuck
  • Fledermäuse
  • Raupenfliegen
  • Großer Puppenräuber
  • Wiedehopf

Diese Tiere können jedoch nicht die Population verhindern, Eichenprozessionsspinner bekämpfen ist ausschließlich durch Pathogene wie Bakterien und Viren möglich. Daher ist der größte Feind der Raupe, der Mensch selbst.

Schäden für Bäume

Wenn ein Eichenbaum von einem Befall betroffen ist, ist dies in erster Linie nicht sonderlich schlimm, auch wenn bei starkem Befall ein Großteil der Blattmasse abgefressen wird. Diese bilden sich direkt neu.

Bei mehrjährigem Befall sieht das jedoch anders aus, da der Baum anfälliger für sekundäre Erreger wie Eichenmehltau, Eichenprachtkäfer oder Frostspanner wird. Fazit ist – um Eichenprozessionsspinner bekämpfen zu können, ist es wichtig einen Fachmann für Schädlingsbekämpfung zu konsultieren.