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THC (Tetrahydrocannabinol) ist der Wirkstoff in Cannabis, der das „High“ erzeugt. Cannabis-Tests versuchen deshalb THC oder seine Abbauprodukte wie THC-Carbonsäure (THC-COOH) im Körper nachzuweisen. Diese Abbauprodukte sind auch als Metaboliten bekannt.
Im einfachsten Fall macht ein Test eine Aussage dazu, ob eine Person Marihuana konsumiert hat oder nicht. Das ist also eine simple Ja/Nein-Antwort. Das reicht beispielsweise für Eltern, die sicherstellen möchten, dass ihre minderjährigen Kinder drogenfrei sind. Manche Testmethoden können noch genauere Ergebnisse liefern. Dann lässt sich daraus ableiten, wie viel, wie häufig und auch in welcher Form Cannabis konsumiert wurde. Ein Problem für etwa die Polizei ist derzeit, dass es keinen Schnelltest gibt, der eine zuverlässige Aussage über den akuten Rauschzustand trifft. Bei Alkohol kennen wir die Breathalyzer-Tests, über die sich recht gut bestimmen lässt, wie betrunken eine Person gerade ist. Mit deren Hilfe lassen sich sinnvolle Grenzwerte nicht nur einführen, sondern auch durchsetzen. Bei Cannabis gibt es das derzeit nicht. Stattdessen wird über die Messwerte bestimmt, ob eine Person vermutlich regelmäßig Marihuana konsumiert. Kommt der Test positiv zurück, wird im schlimmsten Fall automatisch davon ausgegangen, dass die „Fahrtüchtigkeit eingeschränkt“ ist.
Wie lange Cannabis nachweisbar ist, hängt davon ab, wie häufig eine Person Marihuana und andere THC-haltige Produkte konsumiert, wie schnell ihr Körper es verarbeitet und welcher Test zum Einsatz kommt. Generell ist Cannabis deutlich länger nachweisbar als andere Rauschmittel und Betäubungsmittel.
Die Zuverlässigkeit der Tests ist höchst unterschiedlich.
Größtes Problem mancher Tests ist die Anfälligkeit für „false positives“: Sie scheinen also THC-Konsum festzustellen, obwohl das nicht der Fall ist. Der Gebrauch eines Hanf-Shampoos könnte etwa bei einem Haartest zu einem solchen verfälschten Ergebnis führen, schreibt Ärztin Valeria Dahm auf netdoktor.de. Eine andere Frage betrifft Produkte mit CBD: Das löst nicht wie THC einen Rausch aus und führt auch nicht zu einem positiven Cannabis-Test. CBD-Produkte können aber kleine Mengen THC enthalten. Hier ist es wichtig, mindestens auf das Etikett und dessen Angaben zu achten. Wobei einschränkend angemerkt werden muss, dass die dort angegebenen Werte ungenau sein können.
Es gibt im Grunde nur eine sichere Methode, um einen Cannabis-Test zu bestehen: den Konsum rechtzeitig einstellen. Unterstützend hilft alles, was den Stoffwechsel in Schwung bringt und erleichtert. Dazu gehören etwa viel Bewegung oder auch ausreichend Wasseraufnahme sowie Ballaststoffe in der Nahrung. Je nach Menge des Konsums und Art des Tests, muss die Person bis zu einem Monat vorher abstinent werden und bleiben.
Wenn es um die Frage geht, wer und in welchem Fall einen Drogentest fordern darf, kommen wir in den Bereich der rechtlichen Unwägbarkeiten. Insofern können wir hier nur eine Übersicht geben. Für Beratung in Einzelfällen ist ein Anwalt da. Grundsätzlich gibt es ein Persönlichkeitsrecht. Das bedeutet: Überwiegend kann man eine Person nicht dazu zwingen, einen Drogentest zu absolvieren. Aber das ist kein absolutes Recht, sondern es gibt gewisse Einschränkungen. Darüber hinaus kann es sein, dass ein freiwilliger Drogentest unter bestimmten Umständen eine Grundvoraussetzung ist, um einen Job anzutreten oder behalten zu können. Man kann den Test also verweigern, muss dann aber eventuell mit den Konsequenzen dieser Ablehnung leben.
Ein Beispiel sind Berufe mit hoher Verantwortung, insbesondere für andere Menschenleben. Man denke hier an Ärzte, Lokführer oder Piloten. Aber auch bei anderen Aufgaben kann ein Kollege mit einem Alkohol-, Cannabis- oder sonstigen Drogenproblem eine Gefahr darstellen, etwa für die anderen Mitarbeitenden.
Ein Beispiel ist hier die Untersuchung beim Betriebsarzt. Die kann notwendig sein, um die Arbeitstüchtigkeit einer Person festzustellen. Besonders dringend ist sie, wenn ein erster Verdacht besteht, dass jemand ein Drogenproblem hat, das eine Gefahr für andere sein könnte. Der Betriebsarzt hat hier, wie jeder andere Arzt auch, eine Schweigepflicht. Er kann also nicht ohne Zustimmung der untersuchten Person dem Unternehmen mitteilen, was bei einem Drogentest exakt herausgekommen ist. Es gibt allerdings zwei Einschränkungen dazu:
Letztlich gilt also: In vielen Fällen muss man einem Drogentest nicht zustimmen. Er darf zudem nicht heimlich erfolgen, beispielsweise im Zuge einer allgemeinen Gesundheitsuntersuchung. Trotzdem kann man sich nicht hundertprozentig darauf ausruhen. Im Zweifel ist hier die Meinung eines Fachanwalts für Arbeitsrecht einzuholen.
Hier gehts weiter zum Thema: Cannabis Legalisierung Deutschland