Vertrauen gewinnen als Angehöriger eines Burnout Patienten
Als Angehöriger eines Burnout Patienten liegt die große Herausforderung vor Ihnen, den Betroffenen unterstützend und helfend durch die Krankheitsphase zu begleiten. Das erfordert vor allem viel Geduld. Burnout Erkrankte ziehen sich häufig von ihrer Umwelt zurück. Wenden Sie sich nicht von Ihrem Partner, Familienmitglied oder Freund ab. Ganz egal, wie abweisend der Patient sich Ihnen gegenüber verhält. Bleiben Sie treu und verlässlich. Offene Gespräche über den Krankheitsverlauf helfen, gegenseitiges Vertrauen in der schwierigen Situation auf zu bauen.
Feines Fingerspitzengefühl bewahren
Sich im Krankheitsfall dem Partner zu öffnen und um Verständnis zu werben fällt allgemein sehr schwer. Bedenken Sie als Angehöriger, welche Hemmschwellen der Burnout Patient unter Umständen überwinden muss, bevor er sich Ihnen anvertrauen mag. Gerade männliche Betroffene verschließen sich aus Stolz oder Scham vor ihrer Familie und Bekannten. Angehörige brauchen also ein gutes Fingerspitzengefühl, um Zugang zu dem Patienten zu erhalten und eine verständnisvolle Basis für Kommunikation zu erschaffen.
Machen Sie immer den ersten Schritt auf den Kranken zu. Lassen Sie sich von Zurückweisung nicht abschrecken oder frustrieren. Behalten Sie Ihren positiven Vorsatz und guten Mut. Schrauben Sie Ihre Erwartungshaltung weit nach unten. Je nach individuellem Krankheitsverlauf sind Gespräche für Burnout Patienten extrem quälend und unangenehm. Obgleich sich manche Betroffene nach Zuwendung sehnen, sind sie fallweise nicht in der Lage, diese zuzulassen. Bleiben Sie ausdauernd.
Kommunikation mit Burnout Patienten
Falls es durch die Diagnose Burnout gar nicht gelingen sollte, dass Sie zu Ihrem Angehörigen in Gesprächen durchdringen und sein Vertrauen erlangen, denken Sie an alternative Kommunikationsmöglichkeiten. Als Familienmitglied oder außenstehender Freund können Sie dem Patienten schreiben. Verdeutlichen Sie, wie die jeweilige Situation auf Sie wirkt und was Sie empfinden. Formulieren Sie das zum Beispiel in einen Brief. Im heutigen digitalen Zeitalter ist es sogar möglich, eine Videobotschaft zu übermitteln. Erläutern Sie auch hier Ihre eigene Gefühlslage und Einschätzung der Umstände.
Informieren Sie sich hinreichend und geben dem Erkrankten zu verstehen, was sie über das Krankheitsbild Burnout wissen. Außerdem teilen Sie mit, wie Sie sich Ihre Hilfe für ihn vorstellen. Stellen Sie jedoch keine zu hohen Erwartungen an den Burnout Patienten. Der Betroffene kann sich zu seiner Zeit und Gelegenheit mit Ihrer Mitteilung auseinander setzen. Eine sofortige Reaktion seinerseits ist nicht erforderlich. In jedem Fall sollten Sie als Angehöriger persönlich kommunizieren. Da die Vernunft im Krankheitsfall Burnout die Gefühlslage häufig nicht beherrschen kann, halten Sie ein wachsames Auge auf Ihre eigene Belastungsgrenze. Lassen Sie sich keinesfalls auf Streitgespräche mit Ihrem erkrankten Angehörigen ein. Nur mit tiefem Verständnis entsteht ein langfristiges Vertrauensverhältnis. Dieses wird bei der Genesung des Burnout Patienten hilfreich sein.